Der Jakobsweg setzt seine Erfolgsgeschichte fort und ist beim Zulauf in neue Dimensionen vorgestoßen. Die Glättung der Corona-Wogen ist 2022 mit einem riesigen Nachholbedarf einhergegangen und hat der beliebten Pilgerstrecke eine abermalige Rekordmarke beschert. Rund 435 000 Pilger durften sich im Laufe des vergangenen Jahres im Pilgerbüro von Santiago de Compostela ihre Pilgerurkunde abholen.
2013 hat katholisch1.tv das erste Mal über die Reise einer Pilgergruppe aus dem Bistum Augsburg nach Santiago de Compostela berichtet. Jedes Jahr sind sie, unter der Leitung von Uli Krauss, vom DJK Diözesanverband Augsburg, weitergewandert: Etappe für Etappe.
Die Tendenz geht steil nach oben. Nach bald zweijähriger Corona-Krise deutet alles darauf hin, dass der Jakobsweg die Kurve gekriegt hat. Auf die Wiederbelebung des Pilgerwesens 2021 könnte im verlängerten heiligen Jakobusjahr ein neuer Rekord folgen.
Blasen, Schweiß und Muskelschmerz: Der Jakobsweg durch Nordspanien, der sich nach der pandemiebedingten Pause anschickt, neue Pilgerrekorde zu vermelden, ist mit enormen Strapazen verbunden. Die von Papst Franziskus verordnete Verlängerung des Heiligen Jakobsjahres bis Ende 2022 hat Schlagzeilen gemacht. Der Jakobsweg ist in aller Munde – buchstäblich: Überall an der Strecke warten kulinarische Verlockungen.
Wenn jemand erzählt, er geht den Jakobweg, muss der nicht unbedingt irgendwo in Spanien unterwegs sein. Es kann gut sein, dass er bei Augsburg ums Eck unterwegs ist.
Etwas mehr als zwei Monate vor Beginn des Heiligen Jakobusjahres muss die Pilgerbewegung einen erneuten Rückschlag verkraften: Die komplette Jakobsweg-Region Navarra riegelt sich ab.
Nach vier Monaten coronabedingter Schließung kann der Jakobsweg offiziell wieder begangen werden. Die Kathedrale von Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens hat zum 1. Juli wieder ihre Pforten geöffnet. Wie Pfarrer Rudolf Hagmann, der als Pilgerseelsorger in Santiago wirkt, im "Vatican News"-Interview erklärte, ist es aber weiterhin nicht empfehlenswert, "einfach den Rucksack zu packen und loszuziehen". Öffnung bedeute "sicher nicht Rückkehr zur bisher gewohnten Normalität"; es seien weiter Hygienevorschriften in der Kathedrale und den Herbergen einzuhalten. Pilger sollten sich vor ihrem Aufbruch gut über die Lage informieren.
Spaniens "Lockdown" ist beendet. Neustart ist angesagt. Auch auf dem Jakobsweg. Erste Zeichen haben die Pilger in der zweiten Juniwoche am Ziel in Santiago de Compostela gesetzt. Zwar waren es nur Spanier auf Kurzstrecken durch die Region Galicien. Doch immerhin – der Anfang war gemacht. Nun dürfte der internationale Pilgerbetrieb langsam wieder Fahrt aufnehmen. Drei der Quartiere am Jakobsweg in Spanien haben wir exemplarisch besucht. Das Fazit vorweg: Manches wird nicht mehr so sein wie vorher.
Es ist täglich dieselbe Zahl, die das Pilgerbüro der spanischen Wallfahrtsstadt Santiago de Compostela derzeit meldet: die Null. Diese Null der Ankömmlinge mag vor vielen Jahren vielleicht mal als Ausnahme an einem Wintertag vorgekommen sein – nun ist sie von Dauer. Durch die Corona--Pandemie ist mit dem Zusammenbruch des öffentlichen Lebens in Spanien auch der Betrieb auf dem Jakobsweg komplett zum Erliegen gekommen.