Kurz vor Mitternacht in Sassari, Sardiniens alter Königsstadt. Zehntausende drängen sich im Zentrum, fast jeder vierte ist Tourist. Sie wollen dabei sein, wenn wie jedes Jahr am 14. August, dem Vorabend des Festtags Mariä Himmelfahrt, Hunderte von Männern durch die Straßen tanzen: mit haushohen Kerzen auf den Schultern, die größten bis zu 400 Kilo schwer. Vorwärts, rückwärts, kreuz und quer tänzeln die Träger mit ihren Lasten durch das Zentrum: je acht Männer, denen Trommler Beine machen. Der Kerzentanz gilt der Gottesmutter, die den Sarden besonders ans Herz gewachsen ist. „Faradda dell’Assunta“ nennen die Einheimischen den Zug der Kerzenträger, der seit 2013 zum immateriellen Kulturerbe der Unesco zählt. Eine Handvoll Zünfte sind Träger der „Festha Manna“, Sassaris größter Feier.
In der chilenischen Unruheprovinz La Araucania sind in den vergangenen neun Jahren allein im Bistum Temuco 20 Kirchen Ziel von Brandanschlägen geworden. Das geht aus einer Mitteilung des Bistums hervor, aus der lokale Medien zitieren. Von den 2 Pfarrkirchen und 18 Kapellen seien einige bereits wieder aufgebaut worden.
Bis vor kurzem war der Shakahola Forest selten betretenes Buschland – und kaum jemandem außerhalb Kenias bekannt. Das änderte sich schlagartig, als das Gebiet nahe der Küste über Nacht zum wohl gruseligsten Wald der Welt wurde. Heute liegt seine rote Erde zu Hügeln aufgeschüttet, hinter Polizeiabsperrband und mit Nummern markiert: In Massengräbern wurden hunderte tote Mitglieder einer Sekte gefunden – darunter viele Kinder.
Weltweit nutzen immer mehr Reporter die Möglichkeiten des Internets und lokaler Radiosender, um Menschenrechtsverletzungen öffentlich zu machen. In Guatemala geht es indigenen Gemeindereporterinnen oft darum, den Angehörigen ihrer Völker und besonders den Frauen eine Stimme zu geben. Dabei werden sie von kirchlichen Gruppen unterstützt.
Ergreifend, unvergesslich. Bilder von Schmerz, Stille und tiefer Anteilnahme, wenn während der Karwoche in Spanien Büßer in langen Gewändern durch die Straßen ziehen. „Nazarenos“ heißen sie auf Spanisch. Manche gehen barfuß, tragen Kerzen, Kreuze und Standarten.
In der britischen Asyldebatte fordert die katholische Bischofskonferenz von England und Wales eine möglichst freizügige Einwanderungspolitik. "Nationalistische oder individualistische Tendenzen dürfen uns nicht daran hindern, die Menschheit als eine einzige Familie zu sehen", zitierte das vatikanische Nachrichtenportal "Vatican News" (Donnerstag) aus einem Dokument der Bischöfe mit 24 Grundsätzen zur Migrationspolitik.
Nicaragua hat offenbar die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl gekappt. Grund sei ein jüngstes Interview von Papst Franziskus, in dem er Nicaragua und das linksgerichtete sandinistische Regime mit mit ehemaligen kommunistischen Diktaturen und dem Nationalsozialismus verglichen hatte, berichtet die Zeitung "La Presa" (Sonntag) aus Managua unter Berufung auf diplomatische Kreise in Rom.
Marie Grabmann (19) aus Sainbach (Kreis Aichach-Friedberg) wurde Anfang August 2022 – zusammen mit Maja Suttner aus München – vom Bistum Augsburg in den Weltfreiwilligendienst nach Peru entsandt. In der Katholischen Sonntagszeitung schildert sie, welche Erfahrungen sie dort macht:
Entgegen vieler Erwartungen hält der Frieden zwischen den äthiopischen Bürgerkriegsparteien: der Regierung in Addis Abeba und den Rebellen in der nördlichen Region Tigray. Die Entwaffnung der Rebellen hat begonnen. Zugleich steht das ostafrikanische Land vor neuen Herausforderungen: Schon wird an anderer Front gekämpft.
Der Leiter des Caritas-Büros in Kabul, Stefan Recker, sieht derzeit keine Chancen für eine Rücknahme der drastischen Freiheitseinschränkungen für Frauen in Afghanistan. Die Lage für Frauen sei dramatisch, sagte er am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Ziel der Taliban ist, Frauen aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen. Vielleicht setzt irgendwann ein Wandel ein, wenn der letzte Taliban merkt, dass das Gesundheitswesen zusammenbricht, wenn es keine Ärztinnen und Krankenschwestern gibt."
Bom bom bom. Die Klänge gehen durch Mark und Bein – und das an Heiligabend, wenn andernorts besinnliche Ruhe herrscht. Doch in Spanien ist bei Weihnachtsbräuchen und Traditionen vieles anders. Urheber des schellenden Lärms sind die Glockentänzer, die beim Heiligabendumzug im nordspanischen Pamplona ebenso wie Nutztiere, Pferde- und Ochsenwagen mit von der Partie sind.
Kaum eine Jahreszeit ist so schokoladig wie der Advent mit all seinen Schoko-Nikoläusen und dem Christbaumschmuck aus der süßen braunen Masse. „Schokolade macht glücklich“ ist eine bekannte Aussage. Sie gilt als Kraftspenderin und Nervennahrung. Einbildung ist das keineswegs – doch es kommt auf die Qualität an. Für viele Menschen muss es Schweizer Schokolade sein. Eine Spurensuche.
Der Anteil der Christen in England und Wales ist auf ein historisches Tief gesunken. Wie das britische Statistikamt ONS (Dienstag) mitteilte, bekennt sich erstmals weniger als die Hälfte der Bevölkerung (46,2 Prozent) zu einer christlichen Konfession. Grundlage der Auswertung sind die Ergebnisse der Volksbefragung von 2021. Beim vorigen Zensus zehn Jahre zuvor lag der Wert noch bei fast 60 Prozent.
Jedes sechste Kind weltweit wächst laut der Organisation Save the Children in einer Konfliktregion auf. 230 Millionen Kinder lebten 2021 sogar in einem besonders gefährlichen Gebiet, so ein Ergebnis des Berichts "Krieg gegen Kinder" von Save the Children und dem Osloer Friedensforschungsinstitut PRIO (Mittwoch).
Rund einen Monat nach Anmeldestart haben sich rund 200.000 Jugendliche für die Teilnahme am Weltjugendtag 2023 in Lissabon registriert. Große Gruppen besonders aus Italien, Brasilien, Spanien und Frankreich hätten ihr Kommen angekündigt, teilte Weihbischof Americo Aguiar aus Lissabon, zugleich Präsident der Weltjugendtags-Stiftung, laut dem Pressedienst Ecclesia bei einer Pressekonferenz mit.
In El Salvador sollte mit einer Notstandsregelung die Bandenkriminalität bekämpft werden.Wer Verdächtige vertraulich meldet, erhält eine Belohnung. Nun greift die Polizei mehr und mehr unschuldige Jugendliche auf. Doch die Bevölkerung vertraut dem Staat weiter. Kirchliche Organisationen fordern die Einhaltung grundlegender Menschenrechte. Doch die meisten Gefangenen wissen nicht einmal, wann ihr Fall vor Gericht behandelt wird.
Eine Besonderheit Gotlands ist die große Dichte an romanischen Kirchenbauten, die die Herzen von Gläubigen und Kunstinteressierten höherschlagen lassen. In ihrem Inneren befinden sich monumentale Triumphkreuzgruppen, wuchtige Taufbecken mit Tierfiguren und Ornamenten oder bunte Wandmalereien, die vom Leben und Leiden Christi künden. In dieser Fülle und auf historisch so engem Raum dürfte es das woanders in Europa kaum geben.
Nach dem verheerenden Erdbeben 2010 stand die frühere französische Überseekolonie Haiti zeitweilig im Fokus der Weltöffentlichkeit. Rund 200 000 Menschen verloren binnen Minuten und Stunden ihr Leben. Eine internationale Hilfsaktion lief an, um das eh schon arme Land vor dem gänzlichen Kollaps zu bewahren. Mittlerweile ist Haiti medial in Vergessenheit geraten. Doch die Menschen brauchen weiterhin Hilfe.
Vor 675 Jahren, am 2. September 1347, wurde Karl IV. von Luxemburg (1316 bis 1378) böhmischer König. Zuvor war er bereits zum römisch-deutschen König gewählt worden. Ab 1355 war er Kaiser. „Karl war der wichtigste, der größte Mann unserer Geschichte“, sagt die Prager Touristenführerin Hana Fuková. Beim Spaziergang durch die Stadt, die wie keine andere mit Karl verknüpft ist, findet man überall seine Vermächtnisse.
Papst Franziskus hat der Betroffenen des Kirchenbrandes am vergangenen Sonntag in Ägypten gedacht. Der Papst sei in tiefer Trauer über das Feuer und die vielen Toten, darunter zahlreiche Kinder und auch Bischof Abdul Bahkit, heißt es in einem am Donnerstag vom Vatikan veröffentlichten Telegramm an Koptenpapst Tawadros II. Der Papst übermittle sein Beileid und versichere den Verletzten und Betroffenen seine spirituelle Nähe.
Ein Gericht in Malaysia hat den Antrag zweier Christen zur Wiederaufnahme einer Klage gegen einen islamistischen Politiker wegen Verleumdung und Volksverhetzung abgelehnt. Die beiden Kläger hätten nicht nachgewiesen, dass die Äußerungen des Politikers Abdul Hadi Awang den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllten, zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews (Donnerstag) aus dem Urteil des Berufungsgerichts.
Der orthodoxe Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. wird am 15. August wieder die traditionelle orthodoxe Marienandacht im Kloster Sumela im Nordosten der Türkei leiten. Während dies in den vergangenen Jahren teils wegen Renovierungsarbeiten gar nicht oder nur sehr kurzfristig von den Behörden gestattet wurde, liegt die Genehmigung schon seit Mai vor, wie die Wiener Stiftung "Pro Oriente" am Freitag berichtete. Der Gottesdienst am 15. August führt jedes Jahr Tausende orthodoxe Gläubige aus der Türkei und vielen anderen Ländern zu dem berühmten, in eine Felswand gehauenen Marienkloster.
In Afghanistan haben der Welthungerhilfe zufolge etwa neun Millionen Menschen akuten Hunger. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung, rund 23 Millionen Menschen, könne sich nicht mehr allein ernähren, hieß es am Freitag in einer Mitteilung anlässlich der Machtübernahme der Taliban am 15. August. Die humanitäre Lage in dem Land habe sich seit der Machtübernahme "extrem verschlechtert".
Wer Stefan heißt, feiert meist am 26. Dezember Namenstag. Manch einer wählt sich aber auch Stephan I. zum Namenspatron – den ersten König und Nationalheiligen Ungarns. In der Hauptstadt Budapest gerät er zum ständigen Wegbegleiter: hoch zu Ross in der Fischerbastei des Burgviertels, als weiteres Reiterdenkmal vor der Felsenkirche der Pauliner und als Büste drinnen unter Steingewölben, dazu das Original der Krone im streng bewachten Kuppelsaal des Parlamentsgebäudes und ein Replikat mit den Kronjuwelen aus Marzipan im Schokoladenmuseum des traditionellen Kaffeehauses Szamos.
Zum dritten "Internationalen Tag gegen Hexenwahn" am 10. August warnt das katholische Hilfswerk missio Aachen vor einer Zunahme des Phänomens weltweit. Inzwischen befinden sich in mindestens 43 Ländern Frauen, aber auch Männer und Kinder in Lebensgefahr, weil sie als angebliche Hexen verfolgt werden, wie aus der am Dienstag von missio Aachen herausgegebenen Weltkarte Hexenwahn 2022 hervorgeht.
Endlich Urlaub! Doch wohin? Viele bleiben gerne in Deutschland – nicht erst seit der Corona-Pandemie. Andere zieht es wieder ins Ausland. Nach Spanien zum Beispiel. Die dortigen Badestrände begeistern viele, aber längst nicht alle. Manch ein Tourist taucht lieber in Spaniens großartige Geschichte ein. Vielleicht in und um Soria.
Einst lebten mehr als 700 000 Deutsche in Rumänien: Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben werden die meisten von ihnen traditionell genannt. Fast alle sind evangelisch. Durch die Abwanderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat ihre Zahl drastisch abgenommen. Diejenigen unter ihnen, die geblieben sind, prägen ihr Land weiter mit – bis an die Staatsspitze.
Die Welt zu Gast im Bistum Augsburg – und das Bistum unterwegs in der ganzen Welt: So könnte man den Weltfreiwilligendienst in einem Satz zusammenfassen. Es geht um weltoffenheit, um das Verständnis für andere Kulturen, um Hilfe und um die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
3000 Kirchen und Kapellen sorgen in Slowenien für eine hohe Dichte an Gotteshäusern. Das kleine Land ist nur etwa so groß wie Sachsen-Anhalt. Wer auf die Reise zwischen Bergen und Adria geht, erlebt eine faszinierende Abfolge an sakralen Höhepunkten. Der wichtigste liegt zwischen der Hauptstadt Ljubljana und der Gebirgskette der Karawanken: das Nationalheiligtum in Brezje.
Die Masken, die seit Beginn der Corona-Pandemie als federleichte Begleiter ebenso unverzichtbar schienen wie Personalausweis und Kreditkarte, sind in vielen Ländern Europas quasi über Nacht zu Auslaufmodellen geworden – anders als in Deutschland. Wie fühlt sich das neue Freiheitsgefühl an? Ein Beispiel aus Ungarn.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz will sich kommende Woche bei ihrer Frühjahrsvollversammlung intensiv mit dem Krieg in der Ukraine und den humanitären Folgen befassen. Konferenz-Pressesprecher Matthias Kopp sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag, die seit langem geplante Tagesordnung müsse wegen des Kriegs geändert werden. Neben der innerkirchlichen Reformdebatte solle die Lage in der Ukraine im Fokus der Versammlung stehen.
Mit seiner Frömmigkeit beeindruckte der polnische Königssohn Kasimir die Litauer: Sie erwählten ihn zum Nationalheiligen. Seine Gebeine liegen in der Kathedrale von Vilnius.
Angesichts steigender Getreidepreise infolge des Kriegs im wichtigen Anbauland Ukraine haben Landwirtschaftsvertreter und Hilfsorganisationen vor einer globalen Krise und wachsendem Hunger gewarnt. "Die Getreidepreise am Weltmarkt sind bereits im vergangenen Herbst im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach den Corona-Lockdowns stark angestiegen. Dies setzt sich mit Putins Krieg weiter fort", sagte Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Einst lag in Boulogne-sur-Mer am Ärmelkanal die größte Provinzflotte des Römischen Reichs. Ab dem frühen Mittelalter zog ein Marienwunder viele Pilger an. Flandrische Grafen bauten eine wehrhafte Stadtanlage mit Schloss und Kathedrale. Im 19. Jahrhundert plante Napoleon von hier aus die Invasion Englands. Heute kommen Gläubige und Touristen wegen der Jungfrau von Boulogne, einer der größten Krypten unter der Basilika minor sowie Europas größtem Meeresaquarium in die „Hauptstadt der Côte d’Opale“.
Es ist eine Bilderbuchfestung, die über dem weiten Freiplatz regelrecht aus dem Fels herauswächst und sich vor den hinterliegenden Bergzügen der Sierra de Leyre abhebt: die Burg von Javier, gelegen in den Vorpyrenäen der nordspanischen Region Navarra. Im zehnten Jahrhundert, als die Kämpfe zwischen Christen und Mauren tobten, entstand sie um einen Wachturm, bekam im Fortgang des Mittelalters Umfassungsmauern, trutzige Türme, Bollwerke.
Nach der Bestätigung des Vatikan für die Reise von Papst Franziskus nach Zypern und Griechenland hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem erste Angaben zum Programm gemacht. So werde der Papst unter anderem eine Messe in einem Stadion halten und sich mit Geflüchteten und Migranten treffen, erklärte Erzbischof Pierbattista Pizzaballa in einem Schreiben an Priester und Gläubige der Insel, die dem Lateinischen Patriarchat in Jerusalem untersteht. Ebenso sei eine Begegnung mit dem griechisch-orthodoxen Erzbischof von Zypern, Chrysostomos II., vorgesehen.
Halloween hat Londonderry berühmt gemacht. So nennen die Briten die Stadt am Ufer des Foyle. „Für mich“, sagt der Bürgermeister im Rathaus, „ist das Derry.“ Gleiches gilt für die Katholiken, die die Mehrheit der Stadtbewohner stellen und auf Protestanten früher ebenso schlecht zu sprechen waren wie auf englische Royalisten. Sie müssen aber damit leben, dass die Stadt offiziell Derry/Londonderry heißt – mit einem Schrägstrich, dem „stroke“. Spötter sprechen daher gern von der „Stroke City“.
Angesichts der Krise in Afghanistan hat die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" den westlichen Staaten Kurzsichtigkeit vorgeworfen. Gleichzeitig forderte das Blatt des Papstes in einem Leitartikel am Donnerstag schnelle Hilfe für Flüchtlinge und gefährdete Personen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat vor Seuchenausbrüchen und lebensbedrohlichen Folgen für Schutzbedürftige gewarnt, sollte in Afghanistan die medizinische Versorgung unterbrochen werden. In Gebieten mit hohem Flüchtlingsandrang, so auch der Hauptstadt Kabul, gebe es Anzeichen von Durchfallerkrankungen und Mangelernährung, teilte die UN-Organisation am Mittwoch in Genf mit. Das Funktionieren der Gesundheitsdienste sei dringend sicherzustellen; Frauen müssten Zugang zu weiblichen medizinischen Fachkräften haben.
Zahlreiche UN-Menschenrechtsexperten haben die Staatengemeinschaft zu einem "unverzüglichen und vorsorglichen Handeln" gegen eine neue Taliban-Herrschaft in Afghanistan aufgerufen. Es gelte zu verhindern, dass Zivilisten massakriert, lebenswichtige Infrastruktur zerstört und jahrzehntelange Arbeit für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung zunichte gemacht würden, hieß es in einer vom Büro des UN-Menschenrechtskommissars in Genf am Montag verbreiteten Erklärung.
Nach dem schweren Erdbeben auf Haiti mit Hunderten Opfern setzt Papst Franziskus auf weltweite Unterstützung für die Menschen vor Ort. Er hoffe, dass die internationale Gemeinschaft mit großer Solidarität die Folgen der Tragödie lindern könne, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Angelus-Gebet. Seine Gedanken seien bei der ganzen Bevölkerung des Inselstaates und er bete für die Toten und Verletzten.
Der in Afghanistan lebende Ordensmann Giovanni Scalese hofft auf eine friedliche Lösung in Kabul. Die Taliban seien ohne Gewalt einmarschiert, und es gebe Aussicht auf eine Übergangslösung, sagte der Leiter der 2002 von Papst Johannes Paul II. gegründeten autonomen Mission in Afghanistan am Sonntag dem Portal "Vatican News". Er bete für eine friedliche Lösung, so der Barnabiter-Pater, der einem Bischof gleichgestellt ist. Die Bevölkerung des Landes leide sehr unter der Situation.
Angesichts der Eskalation der Gewalt in Afghanistan erwartet der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen (SPD), eine steigende Zahl an Geflüchteten aus der Region auch in Europa und Deutschland. "Es ist naiv zu glauben, dass der Vormarsch der Taliban und die Gewalt in der Kriegsregion keine migrationspolitischen Folgen hat", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). "Die Auswirkungen werden wir auch in Deutschland spüren, wenn auch noch nicht in den kommenden Wochen."
Die Parteien im Bundestag haben sich bestürzt über die Machtübernahme der Taliban in der afghanischen Stadt Kundus gezeigt. "Meine Gedanken sind bei den mutigen Frauen Afghanistans, die jetzt wieder unter das Terror-Regime der Taliban kommen und das Schlimmste zu befürchten haben", sagte der ehemalige Grünen-Chef Cem Özdemir der Zeitung.. "Es ist zynisch, wenn hier und da zu hören ist, die Taliban seien gemäßigter geworden. Es sind immer noch dieselben Barbaren, die Frauen hassen und verachten und Kindern ihr Grundrecht auf Bildung vorenthalten."
In Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks, kann sich eigentlich niemand verlaufen. Die Domtürme im Stadtzentrum sind fast von überall zu sehen. Der mächtige Bau begeistert sofort und ebenso der von weiteren schönen Bauten gesäumte, Torvet genannte Platz. Torvet bedeutet Markt, und mit einem im Jahr 710 von den Wikingern angelegten Markt begann Ribes Geschichte. Demnach ist das nun 8300 Einwohner zählende Städtchen 1311 Jahre alt. Der Dom aus dem zwölften Jahrhundert ist also wesentlich jünger, jedoch der älteste in Dänemark.
Es ist der 22. Juli 1946. Milizionäre der radikalen jüdischen Untergrundarmee Irgun verkleiden sich als arabische Arbeiter. Gegen 12 Uhr fahren sie zum King-David-Hotel in Jerusalem und laden dort Milchkannen mit mindestens 350 Kilogramm Sprengstoff ab. Im Südflügel des Hotels ist das Hauptquartier der damaligen britischen Mandatsregierung untergebracht. Einen britischen Offizier schießen die Kämpfer nieder, ebenso einen Polizisten, der ihm zu Hilfe eilt.
Was Elisabeth von Thüringen für Marburg oder Hildegard für Bingen ist Godeleva für Gistel. In der kleinen belgischen Gemeinde unweit der Nordsee ist die heilige Godelieve zu Hause, wie die Flamen die fromme Frau aus dem elften Jahrhundert nennen. Zwar ist in Gistel alles ein paar Nummern kleiner – echten Pilgern aber ist das in Zeiten, in denen ein gefährliches Virus zum Abstandhalten zwingt, umso gewichtiger.
Seine Partei verfügt über nur sieben Abgeordnete im Parlament, der Knesset. Dennoch heißt der neue israelische Regierungschef Naftali Bennett. Wer ist der 49 Jahre alte Multimillionär, der als erster nationalreligiöser Kippaträger sein Amt antritt?
ATTAWAPISKAT (la) – Die sechs Kirchenfenster in Attawapiskat (Kanada), die der gebürtige Augsburger Norbert Witt und seine Frau Jackie Hookimaw-Witt 2012 für die St. Francis-Xavier-Kirche im Cree-Indianerreservat geschaffen hatten, sind bei einem Brand der Kirche völlig zerstört worden.
Für Papst Franziskus hat der Einsatz gegen das organisierte Verbrechen einen hohen Stellenwert. Als Zeichen dafür gilt die Seligsprechung des Mafiajägers und Staatsanwalts Rosario Angelo Livatino an diesem Sonntag in Agrigent.
Der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jan Graubner, hat seine Covid-19-Erkrankung nur knapp überlebt. Er habe an der "Schwelle zur Ewigkeit" gestanden, sagte der Olmützer Erzbischof laut Nachrichtenagentur Kathpress in einem Interview des Portals olomouc.cz. "Wenn du die Reaktion der Ärzte auf deinen Gesundheitszustand siehst und dir gesagt wird, dass deine Überlebenschance sehr gering ist, betrachtest du die Dinge aus einer anderen Perspektive", erklärte der 72-Jährige. "Du erkennst, dass deine einzige Gewissheit die Barmherzigkeit Gottes ist."
Wird der Kaukasus das neue Syrien? Zumindest nimmt der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die Exklave Bergkarabach Züge eines Religionskriegs an: Christliche Armenier stehen muslimischen Aserbaidschanern gegenüber. Russland unterstützt Armenien, die Türkei schickt islamistische Milizen.
Der Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz wird beim Renovabis-Jahreskongress über die Lage in Weißrussland berichten. Am Dienstag diskutiert der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von Belarus die aktuellen Entwicklungen in seinem Heimatland mit Renovabis-Geschäftsführer Markus Ingenlath in einer Online-Konferenz, wie das katholische Osteuropahilfswerk am Montag in München mitteilte. Zugesagt habe außerdem die Belarus-Expertin Astrid Sahm von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.
Rund einen Monat nach der Umwandlung der Hagia Sophia ist eine weitere Museumskirche in Istanbul nun wieder eine Moschee. Wie das Portal "Orthodox Times" am Freitag berichtete, ordnete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an, die Chora-Kirche aus byzantinischer Zeit wieder für das islamische Gebet zu öffnen.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich für einen friedlichen Systemwechsel in Belarus stark gemacht. Nicht nur Regierung und Opposition seien dabei gefordert, sondern auch die internationale Politik sowie Kirchen, Religionsgemeinschaften und Bürgerbewegungen, sagte Schick am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Die Anliegen, Freiheit und Wahrheit, Demokratie und politische Veränderungen in Belarus sollte von allen unterstützt werden." Es dürfe kein Blutvergießen geben.
Im Kampf gegen eine weitere Verbreitung des Coronavirus hat der Libanon erneut scharfe Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen. Ab Freitag gilt bis 6. September eine nächtliche Ausgangssperre von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr, berichten örtliche Medien (Dienstagabend). Lebensmittelgeschäfte dürfen tagsüber öffnen.
Die christlichen Mosaike und Fresken in der Istanbuler Hagia Sophia werden entgegen Zusagen der türkischen Regierung offenbar weiter verhängt. Das berichtet der vatikanische Pressedienst Asianews unter Berufung auf Informationen der Zeitung "BirGün". Demnach sind die Kunstwerke aus dem 9. und 10. Jahrhundert derzeit permanent hinter weißen Leinentüchern verborgen.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich mit den Demonstranten gegen das autokratische Regime in Belarus solidarisiert. "Ostern wird überall dort spürbar, wo Menschen aufstehen und die Würde des Menschen verteidigen, die Würde des Lebens, die Würde der Freiheit - auch in Weißrussland", sagte der Kardinal am Samstag in seiner Predigt zum Hochfest Mariä Himmelfahrt.
Die Explosionskatastrophe vom 4. August im Libanon verdeutlicht nach Worten des syrisch-katholischen Erzbischofs Flavien Joseph Melki die seit langem bestehende Lage. "Die Libanesen sind in einer schrecklichen Situation des Leidens, der Armut, des Elends, der Krankheit", sagte er im Interview der in Würzburg erscheinenden Wochenzeitung "Die Tagespost".
Die internationale Gemeinschaft unterstützt den Libanon nach der Explosions-Katastrophe mit einer Soforthilfe von 200 Millionen Euro. Das sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) dem ZDF am Sonntagabend im Interview im Anschluss an eine internationale Geberkonferenz. Deutschland trage 20 Millionen Euro bei, um die größte Not zu lindern, so Maas. Das Geld komme den Agenturen der Vereinten Nationen zugute, etwa dem Welternährungsprogramm oder dem Internationalen Roten Kreuz. Er sei sicher, dass die Hilfen dort ankämen, wo sie hinsollten - bei den Menschen, die in Not seien, so Maas.