Frankreichs Hauptstadt ist Paris. Das weiß jedes Kind. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs war das anders: Damals war die schwäbische Kleinstadt Sigmaringen im Donautal für etwas mehr als ein halbes Jahr Sitz der französischen Regierung – zumindest offiziell. Das mit den Nazis kollaborierende Vichy-Regime war da schon längst eine Marionettenregierung ohne reale Macht.
Nachfahren von NS-Verfolgten, denen bislang unter bestimmten Umständen die Einbürgerung verwehrt worden war, können ab sofort leichter die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. Dazu gelten ab heute neue Regeln, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. „Deutschland muss seiner historischen Verantwortung gegenüber denjenigen gerecht werden, die als Nachfahren deutscher NS-Verfolgter staatsangehörigkeitsrechtliche Nachteile erlitten haben“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).
NS-Verfolgte und ihre Nachfahren sollen einem Zeitungsbericht zufolge künftig leichter wiedereingebürgert werden. Das Bundesinnenministerium plant dazu laut einem Sprecher eine "großzügige Erlassregelung", wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg war nach dem Zeugnis seines ältesten Sohnes ein „treuer Katholik“. Der Wehrmachtsoffizier, der am 20. Juli 1944 Adolf Hitler mit einer Bombe töten und einen Umsturz herbeiführen wollte, sei zwar „nicht besonders kirchenfromm“ gewesen, sagte Berthold von Stauffenberg in einem Zeitungsinterview. „Aber der Glaube war ihm wichtig, ohne dass er jetzt fanatisch katholisch war.“ Zumindest mit seinen Kindern sei der Vater in die Kirche gegangen, habe die katholische Familientradition hochgehalten. Auch hätten katholische Moralvorstellungen für ihn eine große Rolle gespielt.
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber sieht eine "wachsende Verunsicherung und aufkeimende Nationalismen" in Deutschland. Die Antwort darauf müsse eine "Solidarisierung ganz unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen" sein, sagte Gerber am Mittwoch anlässlich des 75. Jahrestags des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944.
Konzentrationslager – allein die Bezeichnung lässt schaudern. Für viele Gegner des NS-Regimes, die in einem der zahlreichen KZs einsaßen, waren sie Orte des Grauens. Willkür und Gewalt waren an der Tagesordnung. Hoffnung gab manchem Häftling die Religion. Ja, selbst in Lagern und Haftstätten des NS-Regimes wurde gebetet, gab es ein geistliches Leben. Die Forschung dazu steht noch am Anfang.
Kurz vor dem 75. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Akteure des Widerstands gewürdigt. "Diejenigen, die am 20. Juli gehandelt haben, sind uns Vorbild", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Die Verantwortlichen um Claus Schenk Graf von Stauffenberg hätten gezeigt, "dass sie ihrem Gewissen folgen, und damit haben sie einen Teil der Geschichte Deutschlands geprägt, der ansonsten durch die Dunkelheit des Nationalsozialismus bestimmt war", unterstrich Merkel.
Als Vertreter des Papstes wird Kurienkardinal Kurt Koch am 15. September den im KZ Dachau gestorbenen Pallottinerpater Richard Henkes (1900-1945) in Limburg seligsprechen. Es werde zugleich die erste Seligsprechung sein, die im Bistum Limburg gefeiert werde, teilte die Diözese mit. Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, werde am Nachmittag des 15. Septembers die Eucharistiefeier im Limburger Dom leiten. Anschließend laden Diözese und Pallottiner zum „Pater-Richard-Henkes-Fest“ in den Bischofsgarten.
Die Ankündigung der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz, ihre Bistumszeitungen bis 2023 einzustellen, lässt manchen an ein Ende der konfessionellen Publizistik denken. 1941, ausgerechnet an Pfingsten, war es schon einmal so weit: Alle kirchlichen Zeitschriften mussten auf Anordnung der Nazis ihr Erscheinen einstellen.
Mehr als 10.000 Menschen aus der ganzen Welt haben am Donnerstag beim „Marsch der Lebenden“ im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz zum Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aufgerufen. Zu Beginn des jährlichen Gedenkmarschs für die Opfer des Holocaust erklangen am Lagertor mit der berüchtigten Aufschrift „Arbeit macht frei“ traditionelle jüdische Widderhörner, Schofars. Danach brachen die Teilnehmer vom einstigen Hauptlager ins drei Kilometer entfernte Lager Birkenau auf, den Hauptort des Massenmordes in Auschwitz.
Bei einer Gedenkfeier für Max Josef Metzger in Augsburg ist an seine Ermordung durch die Nationalsozialisten vor 75 Jahren erinnert worden.
Berühmt ist er für seine liebevollen Bildergeschichten über „Vater und Sohn“, die er mit dem Pseudonym E. O. Plauen signierte. Im Krieg zeichnete er für die NS-Zeitschrift „Das Reich“. Die Nationalsozialisten stellten Erich Ohser 1944 wegen seiner Kritik am Regime vor Gericht. Dem sicheren Todesurteil kam er durch Suizid zuvor – vor genau 75 Jahren.
Drei neue Ausgaben der Tagebücher von Anne Frank kündigt der Verlag S. Fischer an. Anlässlich ihres 90. Geburtstags am 12. Juni und ihres 75. Todestags im März 2020 will der Verlag im Juni eine Sonderausgabe mit den zwei Versionen des Tagebuchs, eine überarbeitete Lesedition für Schulen und eine kritisch-wissenschaftliche Edition der Tagebücher veröffentlichen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mit.
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