Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai hat die politische Führung des Libanon aufgerufen, eine militärische Verwicklung des Landes in den Krieg zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel zu verhindern. In einer Rede mahnte er am Montag, der Libanon solle eine diplomatische Rolle bei der Unterstützung der palästinensischen Sache spielen. An der libanesisch-israelischen Grenze liefert sich seit Kriegsbeginn am 7. Oktober die libanesische Terrormiliz Hisbollah Gefechte mit der Armee Israels.
Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen, Patriarch Bartholomaios I., hat erneut die Gewalt im Nahen Osten verurteilt. "Genug ist genug - es ist genug Blut geflossen! Krieg ist keine Lösung!", mahnte der Patriarch von Konstantinopel laut der Stiftung Pro Oriente bei einem Gottesdienst in Istanbul. Der griechisch-orthodoxe Patriarch appellierte an die beteiligten Parteien, den Weg des Dialogs statt die "Sackgasse des Krieges" zu wählen.
Der höchstrangige Katholik im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, befürchtet einen langen kriegerischen Konflikt im Nahen Osten. "Es ist klar, dass wir uns nicht in einer militärischen Operation befinden, sondern in einem erklärten Krieg", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem dem Online-Portal Vatican News (Mittwoch). Die internationale Gemeinschaft müsse die Konfliktparteien durch Vermittlungen zur Vernunft bringen - wobei öffentliche Vermittlungen "niemals funktionieren".
Kardinal Louis Raphael Sako hat die Christen im Irak dazu aufgerufen, ihren Glauben zu festigen und die Einheit wiederherzustellen. "Die Verfolgung, Ausgrenzung und Marginalisierung, die uns seit dem Sturz des Regimes bis heute widerfahren ist, muss uns dazu veranlassen, innezuhalten, nachzudenken und zu beten, damit wir diese Bedrängnis in einen Segen verwandeln können", sagte er laut Mitteilung des Patriarchats am Donnerstag vor der Abreise nach Rom.
Ein Jahr nach dem geplatzten Treffen von Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. in Jerusalem gibt es neue Spekulationen über eine mögliche Begegnung der beiden Kirchenoberhäupter. Franziskus soll laut einem mutmaßlichen Mittelsmann Kyrill I. ein Treffen in etwa sechs Wochen auf einem Flughafen in Moskau vorgeschlagen haben.
Christen in Israel werden nach Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, immer öfter Opfer von Attacken. Zwar habe es auch in der Vergangenheit immer wieder Aggressionen gegen Christen von jüdischer Seite gegeben, sagte Pizzaballa im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Neu ist die Häufigkeit, mit der sie geschehen – und die Tatsache, dass sie fast schon ein 'normales' Phänomen sind."
Frieden, Gerechtigkeit und humanitäre Hilfe: Das waren laut den offiziellen Verlautbarungen die Hauptthemen bei dem mit Spannung erwarteten Treffen zwischen dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. (im Bild) und dem Sondergesandten des Papstes, Kardinal Matteo Zuppi. "Die Kirchen können sich gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen", sagte Kyrill bei der Begegnung am Donnerstag in Moskau nach Angaben der russischen Staatsagentur RIA Nowosti. Es sei wichtig, dass alle Kräfte der Welt zusammenarbeiteten, um einen großen bewaffneten Konflikt zu verhindern.
Der Konflikt zwischen den orthodoxen Patriarchaten von Alexandrien und Moskau eskaliert. Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Alexandrien hat nun auch seinerseits mit Moskau gebrochen und die Kirchengemeinschaft ausgesetzt. Das berichtet der "Nachrichtendienst Östliche Kirchen".
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat in Warschau gemeinsam mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine für Frieden in ihrem Land gebetet. Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie wandte sich mit Erzbischof Stanislaw Gadecki an Gott mit den Worten: "Verdamme den Krieg und beseitige den Hochmut von Verbrechern." Der Herr solle das "verzweifelte Flehen der ganzen Menschheit" erhören.
Der Patriarch der maronitischen Christen im Libanon, Kardinal Bechara Rai, zeigt sich besorgt über die Bevölkerungsentwicklung im Land. Neben anhaltender Abwanderung bereite ihm eine wachsende Zahl von palästinensischen und syrischen Flüchtlingen im Land Sorge, sagte er nach Angaben des Patriarchats bei einem Treffen mit Vertretern des Wirtschafts- und Sozialrats zum Thema "Soziale Gerechtigkeit - gesellschaftliche Realität und Abwanderungskrise".