AUGSBURG – Die für 21. März geplante Bischofsweihe in Augsburg fällt aus, ein neuer Termin steht noch nicht fest. Darauf verständigte sich der ernannte Bischof Bertram Meier (59) am Freitag in München am Rande seiner Vereidigung mit der Staatsregierung und dem Münchner Kardinal Reinhard Marx. Dieser hätte die Weihe vornehmen sollen.
Wegen des sich verbreitenden Coronavirus werden in immer mehr Bundesländern vom kommenden Montag an die Schulen und Kindertageseinrichtungen geschlossen - meist bis zum Ende der Osterferien.
Kinder- und Jugendarztpräsident Thomas Fischbach hält trotz der Corono-Krise nichts von einem generellen Großeltern-Verbot für Enkelkinder. Zwar gehörten Großeltern aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen zur Risikogruppe, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es gebe aber so wenige an Corona erkrankte Kinder, dass er eine solch "pauschale Forderung" für übertrieben halte.
Das Coronavirus schränkt das religiöse Leben in vielen Ländern zunehmend ein. Unterdessen richtete am Mittwoch das katholische Erzbistum München und Freising einen Krisenstab ein. Auch in anderen deutschen Diözesen und evangelischen Landeskirchen ist die Krankheit Thema. Vermehrt kommt es zur Absage von größeren Veranstaltungen. Das gilt für das Bischofstreffen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ebenso wie für den am Samstag geplanten Ökumene-Tag in Halle. Auch der Kreuzweg der Völker durch die Münchner Innenstadt am Karfreitag wird ausfallen.
AUGSBURG – Bei der Weihe von Bertram Meier zum Bischof von Augsburg soll die Anzahl der Mitfeiernden aufgrund des Coronavirus auf "deutlich unter 500 Personen" beschränkt bleiben. Zu den weiteren Vorsichtsmaßnahmen, über die das Bistum (Mittwochabend) nach einem Treffen mit Behördenvertretern informierte, gehören: "Nachvollziehbarkeit aller Gottesdienstteilnehmer durch personalisierte Platzkarten" sowie "Größere Abstände zwischen den einzelnen Gottesdienstbesuchern durch eine möglichst weiträumige Verteilung im Dom".
Die von den Regierungen verhängten Maßnahmen gegen das Coronavirus führen auch in Österreich, Tschechien und der Slowakei zu erheblichen Einschränkungen im kirchlichen Leben. In Österreich sind Gottesdienste in geschlossenen Räumen nun nur noch mit höchstens 100 Personen, im Freien mit maximal 500 Personen erlaubt, sagte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn der Presseagentur „Kathpress“. Sonstige kirchliche Veranstaltungen mit diesen Teilnehmerzahlen seien abzusagen.
Das Coronavirus legt Deutschland lahm. Auch das Finale des jüdischen Gesangs- und Tanzwettbewerbs „Jewrovision“ in Berlin wurde abgesagt. Im Herbst soll es nachgeholt werden. Die „Jewrovision“ gilt als jüdische Miniaturausgabe des „Grand Prix“, des Eurovision Song Contest (ESC). In den vergangenen Jahren entwickelte sie sich zum wichtigsten Teil der Jugendarbeit in den jüdischen Gemeinden Deutschlands.
Italienische Polizisten haben am Dienstagmorgen begonnen, den Petersplatzin Rom für Touristen zu sperren. Der Zugang sei derzeit nur zu Arbeitszwecken gestattet, hieß es auf Nachfrage vor Ort.
Um die Menschen vor dem Corona-Virus zu schützen, untersagt Bayern ab sofort bis voraussichtlich 19. April Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Im Vatikan werden Messen momentan nur per Video übertragen und in kleinem Rahmen gehalten. Haben die Schutzmaßnahmen auch Auswirkungen auf die Bischofsweihe von Bertram Meier?
Wegen der Corona-Krise hat Papst Franziskus am Montagmorgen die Frühmesse im vatikanischen Gästehaus Santa Marta erstmals ohne weitere Teilnehmer gefeiert. Stattdessen wurde der Gottesdienst per Livestream übertragen. „In diesen Tagen feiere ich die Messe für die Kranken der Coronavirus-Epidemie, für Ärzte, Pflegerinnen und die Freiwilligen“, erklärte das Kirchenoberhaupt. Am Sonntag war sein öffentliches Mittagsgebet ebenfalls ausschließlich live auf Großbildschirme sowie über Internet und TV-Sender übertragen worden.
Nach der Entscheidung der italienischen Regierung, wegen der Corona-Krise bis Mitte März alle Schulen und Universitäten des Landes zu schließen, bleiben ab Donnerstag auch die päpstlichen Hochschulen in Rom geschlossen. Allerdings können Dozenten weiterhin im Gebäude arbeiten und Studenten einzeln empfangen, heißt es auf der Website der Universität Gregoriana. Zudem werden sie aufgefordert, Unterrichtsmaterial online anzubieten. Auch andere Päpstliche Hochschulen sind seit Donnerstag vorerst bis zum 15. März geschlossen.
Der Countdown läuft. Tokio fiebert dem sportlichen Welt-ereignis des Jahres entgegen:
der Sommerolympiade vom 24. Juli bis 9. August. In Japans Hauptstadt werden neue Helden geboren, Rekorde fallen, Tränen rollen. Mehr als 11 000 Sportler werden teilnehmen, 339 Olympiasieger gekrönt – wenn nicht noch ein anderes Fieber die Träume platzen lässt: Das um sich greifende Coronavirus könnte die Olympischen Spiele besiegen.
Ein bei Papst Franziskus vorgenommener Test auf das Coronavirus ist laut der italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“ (Dienstag) „offensichtlich negativ“ ausgefallen. Eine Quelle nennt die Zeitung nicht; Vatikansprecher Matteo Bruni wollte die Meldung bisher nicht kommentieren. In den vergangenen Tagen hatte Bruni auf Rückfragen wiederholt von einem „leichten Unwohlsein“ des Papstes gesprochen. Deswegen habe Franziskus größere Treffen und auch die Exerzitien der Kurie in dieser Woche außerhalb Roms abgesagt.
Kirchen rund um den Globus veranlassen wegen des Coronavirus Vorsichtsmaßnahmen - auch in Deutschland: Das Bistum Rottenburg-Stuttgart empfahl allen katholischen Gemeinden, um der gegenwärtig erhöhten Infektionsgefahr zu begegnen, solle in den Gottesdiensten „bis auf Weiteres auf das gegenseitige Händereichen als Friedensgruß verzichtet werden“, heißt es in einer am Mittwoch versandten Rundmail der Diözese an alle leitenden Pfarrer.