Die zweite Vollversammlung des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland soll nach Möglichkeit als Videokonferenz stattfinden. In einem per Mail verschickten Brief bittet das Präsidium des Synodalen Wegs die 230 Teilnehmer der Synodalversammlung um ihr Votum bis Donnerstag.
Der emeritierte Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen steht dem von Bischöfen und Laien in Deutschland angestoßenen Reformprozess kritisch gegenüber. "Beim Synodalen Weg wird für mich allzu viel politisiert - wie im Deutschen Bundestag", sagte Algermissen. Er monierte, dass am Ende eine Mehrheitsentscheidung durch Abstimmung geplant sei, die dann die Wahrheit sein solle. In der Kirche sei dies aber nicht möglich, betonte der Bischof.
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat vor einem Scheitern des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland gewarnt. "Ich hoffe, dass das Ganze nicht im Chaos endet", sagte Ipolt in einem Interview. "Die Gräben sind sehr tief", erklärte er nach den jüngsten Regionalkonferenzen des "Synodalen Wegs". Dabei geht es unter anderem um die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.
Die deutschen Bischöfe haben sich bei ihrer Herbstvollversammlung nach jahrelangen Debatten auf ein einheitliches Verfahren zur Anerkennung des Leides von Missbrauchsopfern in der Kirche verständigt. Es soll am 1. Januar starten, wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Donnerstag in Fulda mitteilte.
Mehr als die Hälfte der deutschen Katholiken interessiert sich laut einer repräsentativen Umfrage nicht für die kirchliche Reformdebatte Synodaler Weg. 53 Prozent der katholischen Befragten hätten die Aussage "Der katholische Reformdialog Synodaler Weg interessiert mich" verneint. Das ergab eine Erhebung des Erfurter Meinungsforschungsinstituts "INSA Consulere".
Kardinal Rainer Maria Woelki hat davor gewarnt, dass der Reformdialog Synodaler Weg in eine "deutsche Nationalkirche" führen könnte. Der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte der Kölner Erzbischof: "Das schlimmste Ergebnis wäre es, wenn der Synodale Weg in die Spaltung hineinführt und damit aus der Kirche, aus der Communio mit der Gesamtkirche heraus. Das wäre am schlimmsten, wenn hier so etwas wie eine deutsche Nationalkirche entstehen würde."
Der Synodale Weg soll ein "geistliches Experiment" sein und Antworten auf drängende Fragen des kirchlichen Lebens liefern. In den Zusammenkünften und Diskussionsforen, die auf zwei Jahre angelegt sind, geht es um die Themen Macht und Gewaltenteilung, priesterliches Leben, Sexualmoral und die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche.
Die Corona-Krise und ihre Folgen für das kirchliche Leben haben den Auftakt der Debatten bei den fünf Regionenkonferenzen des Synodalen Wegs bestimmt. Mehrere Teilnehmer betonten, Corona habe Probleme, aber auch Neuaufbrüche der Kirche sichtbar gemacht. Vertreterinnen der Gruppe Maria 2.0 überreichten dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, einen Offenen Brief, in dem sie eine "Zweiklassengesellschaft" in der Kirche kritisieren.
In der Debatte über die Vatikan-Instruktion zu Pfarreireformen in der katholischen Kirche suchen die deutschen Bischöfe das Gespräch mit Rom. Daran wollen sie auch katholische Laien beteiligen, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag bei der Sitzung des Ständigen Rats in Würzburg mitteilte. Der Vorsitzende der Konferenz, Bischof Georg Bätzing, werde das Gesprächsangebot aus Rom annehmen. Dieses war vom Präfekten der Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, übermittelt worden.
Mit Regionalkonferenzen an fünf Orten setzt der Synodale Weg zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland seine Arbeit fort. Die Treffen mit jeweils rund 50 Teilnehmern finden am 4. September in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Ludwigshafen und München statt.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, macht sich für Reformen in der katholischen Kirche stark. In einem Interview sagte er mit Blick auf den Reformdialog Synodaler Weg, den die Kirche Anfang 2020 in Frankfurt begonnen hat: "Da haben Katholikinnen und Katholiken, die einen Querschnitt unserer Kirche abbilden, begonnen, sich untereinander zu vergewissern, was heute katholisch zu nennen ist. Wenn es darum geht, stehe ich ganz auf der Seite der Visionäre." Die Frauenfrage bezeichnete er bei diesem Reformprozess als zentral.
Eine Internet-Seite gibt es bereits, einen Facebook-Auftritt und einen Twitter-Account ebenfalls. Ab Juni soll nun auch ein Newsletter über den Synodalen Weg zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland informieren. "Alle wichtigen Neuigkeiten werden hier kompakt zusammengefasst und - mit einem geistlichen Impuls versehen - aufbereitet", kündigten die Organisatoren in Bonn an.
Die Teilnehmer des Synodalen Wegs zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland setzen angesichts der Corona-Pandemie zunehmend auf einen Austausch im Internet. Inzwischen tagten drei der vier Foren per Videokonferenzen, teilten die Organisatoren in Bonn mit.
Die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben das Engagement von Katholiken in Zeiten der Corona-Krise gewürdigt. Zugleich bekräftigten sie, trotz der Pandemie den Dialog zur Zukunft des kirchlichen Lebens fortführen zu wollen. Allerdings füge die Corona-Krise den für den Synodalen Weg definierten Themen "eine neue Dimension hinzu", heißt es in einem am Dienstag in Bonn veröffentlichten Schreiben an die Mitglieder, Berater und Beobachter der Synodalversammlung.
Der Reformdialog in der katholischen Kirche in Deutschland nimmt weiter Gestalt an. Zwei der vier Foren, die die zentralen Themen des Synodalen Wegs bearbeiten, haben jetzt ihre Vorsitzenden gewählt, teilten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Freitag in Bonn mit.
Der katholische Theologe Michael Seewald hält den Synodalen Weg in Teilen für hinfällig. Mit dem Papstschreiben „Querida Amazonia“ seien zwei der vier Foren des Synodalen Wegs „bereits erledigt, bevor sie ihre Arbeit begonnen haben“, sagte der Münsteraner Dogmatik-Professor dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Nach dem Schreiben von Papst Franziskus sei klar: „Für Frauen wird sich in der Kirche nichts zum Besseren wenden, und Veränderungen an der ehelosen Lebensform der Priester wird es auf absehbare Zeit nicht geben.“
Von Donnerstag bis Samstag fand in Frankfurt die erste Synodalversammlung statt. Kein kirchenpolitischer Machtkampf sondern ein geistlicher Weg sollte dabei angestoßen werden.
FRANKFURT (red) – Klar und deutlich hat Bischof Rudolf Voderholzer seine Hoffnungen und Erwartungen zum Synodalen Weg auf der ersten Synodalversammlung in Frankfurt zum Ausdruck gebracht.
Mit kontroversen Diskussionen über Macht, die Beteiligung von Frauen und das Priesteramt ist am Samstag die erste Synodalversammlung zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland zu Ende gegangen. Bei der am Donnerstag begonnenen ersten Etappe des sogenannten Synodalen Wegs verständigten sich die rund 230 Teilnehmer auf eine Geschäftsordnung und die Besetzung von vier Arbeitsgruppen zu den zentralen Themen des Reformdialogs.
Mit einem feierlichen Gottesdienst im Frankfurter Dom hat am Donnerstagabend der Synodale Weg mit seiner inhaltlichen Arbeit begonnen. Vor dem Gotteshaus demonstrierten rund 100 Katholikinnen für mehr Rechte in ihrer Kirche. Sie beteten und sangen Lieder. Die künftige Stellung von Frauen in der Kirche ist eines der vier zentralen Themen des Reformdialogs.
Begleitet von Hoffnungen auf konkrete Ergebnisse beginnt heute die inhaltliche Arbeit des auf zwei Jahre angelegten Dialogs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Die Bischöfe Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) und Felix Genn (Münster) bezeichneten den Synodalen Weg am Mittwoch als Chance zur Erneuerung. Ähnlich äußerten sich prominente Politiker wie der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).
REGENSBURG (pdr/sm) – Anlässlich des siebten Jahrestags seiner Weihe zum Bischof hat Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Sonntag im Regensburger Dom eine Pontifikalvesper gefeiert. Im Anschluss an den Gottesdienst im Regensburger Dom zeichnete er verdiente Priester und Weltchristen (Laien) aus. Die Feierstunde dazu fand im Kolpinghaus Regensburg statt. Im Namen der Diözese dankte Generalvikar Michael Fuchs Bischof Voderholzer „für Ihre Orientierung, Ihren Glauben und Ihr rechtes Maß“.
Vor dem mit Spannung erwarteten inhaltlichen Auftakt des Synodalen Wegs werben führende Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland um Gelassenheit. Man werde bei dem Reformdialog die Einheit der Kirche nicht infrage stellen, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg. Warnungen vor einer Kirchenspaltung nannte er überzogen. Ähnlich hatte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, geäußert.
Alois Glück, früherer Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), erwartet vom Reformprozess in der katholischen Kirche vor allem, dass er die Rolle der Frauen stärkt. Im Interview mit dem Internetportal domradio.de kritisierte er am heutigen Freitag, seinem 80. Geburtstag, den Zustand der Kirche.
REGENSBURG (pdr/sm) – Am Silvesterabend war der festlich geschmückte Dom St. Peter noch einmal richtig gut besucht. Zahlreiche Gläubige waren gekommen, um gemeinsam zu beten, das alte Jahrzehnt zu verabschieden und für das kommende Jahr 2020 Gottes Segen zu erbitten. Das Pontifikalamt mit anschließender eucharistischer Anbetung nutzte Bischof Rudolf Voderholzer, um in seiner Predigt das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Dabei sprach er auch die aktuellen Wunden der Kirche an.
REGENSBURG (pdr/sm) – Zehn Minuten lang läuteten die Glocken des Regensburger Doms St. Peter am vergangenen Samstagnachmittag, um den Beginn des neuen Kirchenjahres zu verkünden. In der Kathedrale feierte Bischof Rudolf Voderholzer mit dem Domkapitel und den Gläubigen die Pontifikalvesper zur Eröffnung der Adventszeit. Gleichzeitig wurde Professor Josef Kreiml als neuer Domkapitular in sein Amt eingeführt. Am Ende der Feier wurde auch die Kerze für den Synodalen Weg entzündet, der mit dem Beginn der Adventszeit seine Arbeit aufnimmt.
Mit Gottesdiensten in vielen Bischofskirchen ist am Sonntag ein neuer Reformdialog der katholischen Kirche in Deutschland eröffnet worden. Zum Beginn des Synodalen Wegs entzündeten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, im Münchner Liebfrauendom gemeinsam eine Synodalkerze. Beide gehören auch dem Präsidium des Synodalen Wegs an.
Thomas Sternberg, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), und Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wenden sich mit einer Videobotschaft zum Synodalen Weg an die Gläubigen.
Zu einem offenen Austausch über die Zukunft der Kirche in Deutschland rufen Kardinal Reinhard Marx und Thomas Sternberg auf. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) wandten sich in einer am Mittwoch veröffentlichten Botschaft zum Synodalen Weg an die katholischen Christen in Deutschland. Das Schreiben zum Start der Initiative am Sonntag ging an alle Gemeinden zwischen Flensburg und Passau.
Zu dem geplanten Reformdialog in der katholischen Kirche in Deutschland gibt es unter Amtsträgern unterschiedliche Ansichten. Während der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki seine Vorbehalte gegenüber dem Synodalen Weg bekräftigte, sprachen sich Generalvikare aus zehn Bistümern in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und den Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg „mit Nachdruck“ für das Vorhaben aus.
Die Rolle der Frauen, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals, die katholische Sexualmoral und das Leben der Priester: Der Reformprozess zu wichtigen Zukunftsthemen der katholischen Kirche in Deutschland hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Am Dienstag veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die Satzung für den „synodalen Weg“. Stimmt das ZdK auf seiner Vollversammlung Ende November der Satzung zu, können die auf zwei Jahre angelegten Gespräche wie geplant Anfang Dezember starten.
Die katholische Kirche in Deutschland setzt ihren geplanten „synodalen Weg“ zu innerkirchlichen Reformen fort. Zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz sagte der Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag in Fulda, dass „alle Bischöfe mitgehen“. Mit Blick auf kirchliche Missbrauchsopfer beschlossen die Bischöfe eine bessere Entschädigung. Genaue Summen wurden aber noch nicht festgelegt.
Der „synodale Weg“ der katholischen Kirche ist nach den Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, „nicht gefährdet“. Bei seinen Gesprächen in Rom sei ihm vergangene Woche „kein Stoppschild“ gezeigt worden, sagte Marx an Montag vor Journalisten in Fulda.
Nach der Kritik aus dem Vatikan geht die Debatte über Reformen in der katholischen Kirche weiter. Dabei wies der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Wochenende die Kritik zurück und kündigte klärende Gespräche in Rom in der kommenden Woche an. Bei einem Vorbereitungstreffen in Fulda bekräftigten Bischöfe und Laienvertreter, sie wollten am „synodalen Weg“ festhalten und dabei auch strittige Themen wie die Rolle der Frauen und die katholische Sexualmoral nicht ausklammern.
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