Bischof Konrad Zdarsa ist am vergangenen Freitag 75 Jahre alt geworden: kein runder Geburtstag, aber doch ein Stichtag für jeden amtierenden Ortsbischof. Denn es ist der Zeitpunkt, an dem jeder Bischof dem Papst seinen Rücktritt anbietet oder anbieten muss. Zdarsa hat das getan, die Entscheidung von Papst Franziskus bleibt nun abzuwarten. Jedenfalls wurde im Dom erstmal ein festlicher Gottesdienst zum 75. Geburtstag gefeiert.
Christen in aller Welt haben am Wochenende mit Pfingsten den Heiligen Geist und das Geburtsfest der Kirche gefeiert. Papst Franziskus rief am Sonntag zu Gemeinschaft und Einheit auf. „Wir brauchen den Geist der Einheit, der uns als Kirche, als Volk Gottes und als brüderliche Menschheit erneuert“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt auf dem Petersplatz. Ein Christentum ohne den Heiligen Geist sei „freudloser Moralismus“. Auch die Botschaften deutscher Bischöfe waren von Mahnungen zur Umkehr und zum Wandel geprägt.
Eine große Zahl an Gläubigen nutzte gemeinsam mit den Weihbischöfen, dem Domkapitel, Priestern, Diakonen und Ordensleuten die Gelegenheit, am Freitag durch ihre Mitfeier die Verbundenheit mit dem Bischof auszudrücken und ihm für sein Wirken in Augsburg zu danken. Die Festpredigt hielt Bischofsvikar Prälat Bertram Meier. Die Predigt im Wortlaut:
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Augsburger Bischof Konrad Zdarsa als „überzeugenden Vertreter des Christentums“ gewürdigt. Zdarsa habe in jungen Jahren in der DDR gegen viele Widerstände den Priesterberuf ergriffen, schreibt Söder in einem Grußwort in der aktuellen Ausgabe der im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erscheinenden „Katholischen SonntagsZeitung“. Anlass ist Zdarsas 75. Geburtstag am heutigen Freitag.
Ugandas Präsident in Spendierlaune: Kurz vor dem Jubiläum des Symposiums Afrikanischer und Madagassischer Bischofskonferenzen (SECAM) hat Staatschef Yoweri Museveni angekündigt, den Bischöfen neue Ornate kaufen zu wollen. Wie ugandische Medien am Dienstag berichten, wolle Museveni damit seinen Beitrag zu den Feierlichkeiten leisten.
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper ist laut eigenem Bekunden gespannt auf mögliche Ergebnisse der von den deutschen Bischöfen angekündigten Reformdebatte. Zugleich zeigte er sich in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstag) skeptisch mit Blick auf die Beschlussfähigkeit zu Fragen von gesamtkirchlicher Tragweite im Rahmen des angestrebten „synodalen Weges“, der zudem bisher noch nicht klar definiert sei. Verbindliche Beschlüsse könne hier nur eine Synode „auf einer klaren kirchenrechtlichen Grundlage“ fassen.
In der Debatte über Populismus und die AfD wirbt der Magdeburger Bischof Gerhard Feige für den Dialog. Es sei wichtig, über Inhalte und bestimmte Werte wie die Menschenwürde, die für alle gelte, zu sprechen, sagte Feige in der MDR-Radiosendung „Kultur-Werkstatt“, die am Dienstag um 22 Uhr ausgestrahlt wird. „Man kann an keiner Spaltung der Gesellschaft interessiert sein“, erklärte der Bischof.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer (59) hat sein Deutsches Sportabzeichen in Silber erneuert. Bei dem Termin im oberpfälzischen Schwandorf standen für den Oberhirten Dauerlauf, Ballwurf und Schwimmen auf dem Programm, wie seine Diözese auf ihrer Internetseite berichtete.
Ein Entwurf der von Papst Franziskus geplanten neuen Verfassung für den Vatikan ist in Teilen bekannt geworden. Das US-amerikanische Portal „National Catholic Register“ veröffentlichte am Mittwoch Auszüge aus dem Entwurf, der derzeit den katholischen Bischofskonferenzen weltweit zur Stellungnahme zugesandt ist. Demnach sollen in der römischen Kurie als zentralem Leitungsorgan der katholischen Kirche künftig mehr Laien arbeiten. Zudem gebe es eine Verlagerung von Kompetenzen an die Bischofskonferenzen.
Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission Comece, Erzbischof Jean-Claude Hollerich, hat die hohe Beteiligung an den Europawahlen begrüßt und den Erfolg der Rechtspopulisten relativiert. „Europa hat bei den Wählern mehr Anklang gefunden“, sagte Hollerich am Montag in Rom. Die Menschen hätten gemerkt, dass die EU für ihr Leben wichtig sei.
Ein neues Institut der katholischen Kirche in Deutschland soll einheitliche Standards bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs entwickeln. Das „Institut für Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt“ (IPA) solle mit Wissenschaftlern, Fachorganisationen, Präventionsexperten und Betroffenen von sexualisierter Gewalt zusammenarbeiten, teilten das Erzbistum Köln und das Bistum Trier am Montag mit. Die Federführung über das Projekt hat der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann.
Zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes am heutigen Donnerstag hat Kardinal Reinhard Marx dessen religiöse Grundlegung hervorgehoben. Schon die Präambel sei „außerordentlich christlich geprägt“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwochabend in einem Vortrag in Erfurt. Noch mehr als in der Anrufung Gottes sei dies in Artikel eins von der unantastbaren Würde jedes Menschen der Fall. „Da ist das christliche Menschenbild spürbar“, betonte der Erzbischof von München und Freising.
Die katholische Kirche und der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, wollen sich bis zum Herbst auf Eckpunkte zur Aufarbeitung des Missbrauchs im Bereich der Kirche einigen. Dabei gehe es um strukturelle Festlegungen sowie um einheitliche Standards und Kriterien, teilten beide Seiten am Mittwoch gemeinsam mit. Rörig war am Dienstag in Berlin mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, zusammengekommen, um über das weitere Vorgehen bei der Aufarbeitung zu sprechen.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat zur Teilnahme am Projekt „Neustart im Team - NesT“ der Bundesregierung aufgerufen. Rund 500 schutzbedürftige Flüchtlinge könnten dabei zunächst eine sichere Einreisemöglichkeit nach Deutschland erhalten, sagte Woelki am Sonntag im kirchlichen Kölner Internetportal domradio. „Sie alle wissen, dass wir uns im Erzbistum Köln seit Jahren entschieden dafür einsetzen, dass das tausendfache Ertrinken von Flüchtenden im Mittelmeer vor unseren Augen endlich endet. Das Pilotprojekt 'NesT' ist ein Anfang“, erklärte der Kardinal.
Katholische und evangelische Bischöfe aus Deutschland und Polen haben die Christen zum Engagement für Einheit und Frieden in Europa aufgerufen. Der evangelische Bischof Markus Dröge mahnte am Donnerstag in Frankfurt/Oder, einem „allzu offensiven Nationalismus“ entgegenzutreten. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch nannte es eine wichtige Aufgabe, für den Respekt gegenüber Minderheiten einzutreten.
Papst Franziskus hat die Kirchenrechtsnormen im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch durch Geistliche drastisch verschärft. Ein derartiger Schritt war unter anderem von Opferverbänden, Politikern und zahlreichen Bischöfen der Weltkirche gefordert worden. Das am Donnerstag veröffentlichte Gesetz sieht neue Verfahrensweisen für die Strafanzeige vor und führt eine weltweite Anzeigepflicht ein. Erstmals regelt es die Untersuchung gegen Bischöfe, die Ermittlungen vertuscht oder verschleppt haben.
Christian Würtz (47), Freiburger Stadtdekan, ist am Freitag von Papst Franziskus zum Weihbischof des Erzbistums ernannt worden. Die Weihe ist für den 30. Juni im Münster geplant. Die Feier will Freiburgs Erzbischof Stephan Burger leiten. Die Stelle des Weihbischofs war frei, nachdem Michael Gerber zum Bischof von Fulda ernannt worden war. Nach der Weihe wäre Würtz der jüngste katholische deutsche Bischof.
Unbekannte Täter haben zwei Grabmäler in der Bischofskrypta des Mainzer Doms mit Farbschmierereien verunstaltet. Es handelt sich um die beiden in die Wand eingelassenen Gräber des 2018 verstorbenen Kardinals Karl Lehmann und des 1961 verstorbenen Mainzer Bischofs Albert Stohr, wie ein Polizeisprecher am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Beide Grabplatten seien mit den Grafitti-Schriftzügen „Rest in Peace“ (Ruhe in Frieden) beschmiert worden, wahrscheinlich während eines laufenden Gottesdienstes am Nachmittag des Ostersonntags zwischen 15 und 16 Uhr.
Im Zeichen der Missbrauchs- und Kirchenkrise haben die Bischöfe zum Osterfest um neues Vertrauen geworben. In ihren Predigten forderten sie mit Blick auf die Debatte um Sterbehilfe und vorgeburtliche Tests auf Gendefekte einen besseren Lebensschutz und verwiesen auf die Bedeutung des Christentums für Europa.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr ruft „alle in unserer Kirche“ dazu auf, über das Verständnis des Priesteramtes neu nachzudenken. Als Folge des Missbrauchsskandals werde zurzeit darüber „viel diskutiert und gerungen“, sagte Neymeyr am Dienstag im Erfurter Dom vor Geistlichen seines Bistums.
Syrien bleibt gesellschaftlich zersplittert: Diesen Eindruck schildern katholische Bischöfe zum Abschluss einer Reise in das Bürgerkriegsland. Vier Tage hatten sich der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, und der für internationale Angelegenheiten zuständige Bischof der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Tadeusz Wojda, in Syrien aufgehalten. Vor dem Rückflug am Freitag betonte Schick, die gemeinsame Suche nach Wegen der Hilfe werde weitergehen, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger hat das "Nein" der katholischen Kirche zu vorgeburtlichen Tests auf das Down-Syndrom bekräftigt. Im Interview mit dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de warnte er vor einem veränderten Menschenbild. Er halte es für problematisch, wenn ein genetischer Defekt als hinreichender Grund für eine Abtreibung gesehen werde.
Bonn – Am 4. Mai beginnt die bundesweite "Woche für das Leben" der beiden großen Kirchen. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "Leben schützen. Menschen begleiten. Suizide verhindern.". Ziel der Aktionswoche ist es nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Beratungsangebote für suizidgefährdete Menschen bekannter zu machen und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den bevorstehenden Abschied der Franziskaner aus dem katholischen Wallfahrtsort Neviges (Kreis Mettmann) bedauert. „Die Entscheidung verdient jedoch unseren Respekt, da sie von der Ordensleitung in großer Verantwortung getroffen wurde“, sagte Woelki. Er verstehe die Trauer und Sorgen der Nevigeser Katholiken und versichere der Gemeinde seine Wertschätzung.
Erzbischof Heiner Koch hat Christian Stäblein zur Wahl zum neuen evangelischen Bischof von Berlin gratuliert. „Große Herausforderungen warten auf uns. Gemeinsam werden wir sie meistern“, betonte Koch in einem Glückwunsch-Schreiben.
Die deutschen katholischen Bischöfe wollen in den nächsten zwei Jahren ihre Leitlinien zur Jugendseelsorge überarbeiten. Das kündigte Jugendbischof Stefan Oster am Donnerstag in Bonn an. Zudem ist Anfang November 2020 ein Forum zur Jugendpastoral geplant. Dazu werde es in den nächsten Wochen weitere Informationen geben.
Am 7. Juni feiert der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa seinen 75. Geburtstag. Ein bedeutender Tag, insbesondere für Bischöfe, denn nach dem Kirchenrecht müssen sie zu diesem Termin dem Papst ihren Rücktritt anbieten.
Als „Markstein“ für die Seelsorge haben die Deutsche Bischofskonferenz und der katholische Jugenddachverband BDKJ das Schreiben von Papst Franziskus an Jugendliche in aller Welt bezeichnet. Es gelte, „Einseitigkeiten wie ,konservativ’ oder ,progressiv’“ zu überwinden und stattdessen die Freude an der Botschaft Jesu zu teilen, erklärten der Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx und der BDKJ-Vorsitzende Thomas Andonie am Dienstag in Bonn.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wendet sich gegen eine Widerspruchslösung bei der Organspende. Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) favorisierte Regelung stehe dem Recht auf Selbstbestimmung entgegen, heißt es in einem Thesenpapier, das Overbeck und der Rat für Gesundheit und Medizinethik im Bistum Essen am Montag veröffentlichten. Die Bedeutung der persönlichen Bereitschaft, sich mit dieser Frage frei auseinanderzusetzen, werde eingeschränkt. Und wer sich in einem Findungsprozess zur Organspende befinde, könne seine Entscheidung nicht bewusst offen halten.
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) trifft sich ab Mittwoch zu ihrer zweitägigen Mitgliederversammlung im hessischen Hofgeismar. Dort wird ein neuer Vorstand gewählt, der dann drei Jahre lang die Geschicke der ACK verantwortet. Der katholische Speyrer Bischof Karl-Heinz Wiesemann gibt sein Amt als Vorsitzender satzungsgemäß nach zwei dreijährigen Amtsperioden ab.
Nach rund zehn Monaten hat das Bistum Fulda wieder einen neuen Bischof. Michael Gerber ist am Sonntag bei einem Festgottesdienst im Fuldaer Dom in sein Amt eingeführt worden. Der entscheidende Moment der Zeremonie war gekommen, als Gerber erstmals auf dem Bischofsstuhl Platz nahm und damit das Bistum offiziell „in Besitz“ nahm. Gerber ist mit 49 Jahren der jüngste Diözesanbischof Deutschlands.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf verteidigt die Bemühungen der katholischen Kirche um eine Aufarbeitung des Missbrauchsskandals gegen Kritik. Entsprechende Einlassungen von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) bezeichnete er in einem Facebook-Post am Mittwoch als „verwunderlich“.
Für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist nach Überzeugung des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger eine christlich-solidarische Grundhaltung notwendig. Eine „durch Gesetze und Ordnungen verbriefte Gerechtigkeit“ allein reiche nicht aus, sagte Burger am Mittwochabend in Berlin. „Solidarisches Handeln lässt sich nicht erzwingen“, betonte er bei einem Kongress des Deutschen Caritasverbands zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Burger leitet die Kommission für karitative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.
Der Widerstand konservativer Kirchenvertreter gegen Papst Franziskus ist nach Worten des Vatikankenners Marco Politi enorm. Ein so aggressives Vorgehen gegen einen Papst habe er noch nie erlebt – „Und das von Seiten der Bischöfe, des Klerus und der Gläubigen!“, sagte der 72-jährige Journalist und Buchautor dem Schweizer Nachrichtenportal kath.ch. Er zitierte den italienischen Kirchenhistoriker Andrea Riccardi, wonach es in den letzten 100 Jahren nie eine so große Opposition gegen einen Papst gegeben habe.
Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst hält eine wechselseitige Teilnahme aller Christen am evangelischen Abendmahl und an der katholischen Eucharistiefeier noch nicht für möglich. Der Bischof machte dafür am Montagabend in Ravensburg verschiedene theologische Gründe geltend, etwa ein anderes Verständnis der Wandlung von Brot und Wein und andere Auffassungen zum Kirchenverständnis. Die gegenseitige Einladung zu Abendmahl und Eucharistiefeier entspreche „nicht dem Stand der ökumenischen Beziehungen“.
Der Passauer Bischof Stefan Oster schließt eine Veränderung der Zölibatsregeln für katholische Priester nicht aus. Es sei zwar die Lebensform Jesu und daher ein großer geistlicher Schatz, für den es sich zu kämpfen lohne, sagte Oster im Interview der „Passauer Neuen Presse“. Er wolle auch die Priester, die mit der Lebensform kämpften, nicht demotivieren. Doch „wenn die allermeisten Priester sagen würden: Das ist in dieser Zeit und Gesellschaft nicht mehr lebbar, dann wird's schwierig“.
Papst Franziskus hat den Rücktritt des französischen Kardinals Philippe Barbarin nicht angenommen. Angesichts der Schwierigkeiten, die das Erzbistum Lyon im Moment durchlebe, habe der Papst dem Erzbischof die Entscheidung selbst überlassen, erklärte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Dienstag. Barbarin habe entschieden, sich „für eine gewisse Zeit zurückzuziehen“. In dieser Zeit solle sein Generalvikar Yves Baumgarten die Leitung der Erzdiözese übernehmen, sagte Gisotti.
Seine Leidenschaft zum Pilgern drückt der neue Fuldaer Bischof Michael Gerber (49) auch in seinem Wappen aus. In stilisierter Form wird darin der Pilgerstab dargestellt, den Gerbernach Bistumsangaben seit 30 Jahren bei Wallfahrten und Pilgertouren mit sich trägt.
Die katholischen Bischofskonferenzen von England und Wales sowie von Schottland werden auch nach dem Brexit in der EU-Bischofskommission COMECE vertreten sein, allerdings nur als Beobachter. Die Kirchen in der Europäischen Union wollten damit ein "deutliches Zeichen" setzen, dass sie für ein vereintes Europa stehen, sagte der österreichische Bischof Ägidius Zsifkovics nach der COMECE-Vollversammlung am Freitag in Brüssel. Zsifkovics vertritt die Österreichische Bischofskonferenz bei der COMECE.
Die deutschen katholischen Bischöfe stellen den Zölibat, die Sexualmoral der Kirche und den "nötigen Machtabbau" bei Klerikern zur Debatte. Kardinal Reinhard Marx kündigte zum Abschluss des Frühjahrstreffens der Bischofskonferenz am Donnerstag in Lingen einen "verbindlichen synodalen Weg" zur Erneuerung der Kirche an. Der ohne Gegenstimmen beschlossene Beratungsprozess werde gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) organisiert und sei für Experten von außen offen.
Die katholischen Bischöfe ringen weiter um ein gemeinsames Vorgehen angesichts des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann präsentierte am Mittwoch in Lingen neue Projekte zur Aufarbeitung, Entschädigung und Vorbeugung. Dabei wurde deutlich, dass konkrete Schritte erst nach der derzeit laufenden Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz zu erwarten sind.
Die katholische Kirche in Deutschland hat sich einen festen Anteil von Frauen in Führungspositionen verordnet. Die Bischöfe wollen den Anteil von Frauen auf der Leitungsebene der Bistümer in den kommenden vier Jahren auf mindestens ein Drittel steigern. Das kündigte der Vorsitzende der Unterkommission Frauen der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode, am Dienstag in Lingen an.
Kardinal Reinhard Marx hat die Kirche zu einer Reinigung aufgerufen. "Ich glaube, dass wir an einer neuen Epochenschwelle der Kirche stehen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Montagabend in Lingen in einem von Protesten umrahmten Gottesdienst. Die Reinigung müsse nicht nur mit Blick auf den sexuellen Missbrauch erfolgen, sondern auch auf den geistlichen Missbrauch, der sich etwa darin äußere, den anderen klein zu machen im Namen Gottes, so Marx zum Auftakt des Frühjahrstreffens der deutschen Bischöfe.
Die katholischen deutschen Bischöfe kommen an diesem Montag zu ihrer Frühjahrsvollversammlung im niedersächsischen Lingen zusammen. Bei dem viertägigen Treffen befassen sie sich erneut mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Auch geht es um klassische Streitthemen wie den Umgang mit Macht, den Zölibat oder die katholische Sexualmoral.
Der französische Kardinal Philippe Barbarin ist zu sechs Monaten Bewährungsstrafe für die Nichtanzeige sexueller Übergriffe verurteilt worden. Diese Entscheidung verkündeten die Richter am Donnerstag in Lyon. Der Erzbischof von Lyon musste sich seit Anfang Januar zusammen mit sechs anderen Geistlichen vor Gericht verantworten. Der Priester Bernard Preynat soll der Zeitung "La Croix" zufolge in den 1970er Jahren im Erzbistum Lyon bis zu 70 Kinder missbraucht haben.
Angesichts von Krisen auch in der Kirche und weltweiter Konflikte haben Bischöfe in Deutschland am Aschermittwoch zur Umkehr aufgerufen. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx forderte in seiner Predigt zum "Aschermittwoch der Künstler" verstärkte gemeinsame Anstrengungen bei der Erneuerung der Kirche.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch kritisiert die Einführung des Internationalen Frauentags als gesetzlichen Feiertag in der Hauptstadt. "Ich habe noch nie erlebt, dass erst feststeht, dass es einen neuen staatlichen Feiertag geben wird, und man erst danach überlegt, was man an diesem Tag denn eigentlich feiern oder bedenken will", sagte Koch.
Die spätgotische Katharinen-Kathedrale im niederländischen Utrecht bleibt nun doch Bischofskirche. Der Utrechter Kardinal Willem Jacobus Eijk hatte die Arbeitsgruppe der Pfarrei gebeten, die geplante Schließung und Umwandlung in ein Museum nicht weiter zu verfolgen und die Suche nach einem neuen Bischofssitz einzustellen. Dieser Bitte sei man nachgekommen, teilte die Gemeinde am Samstag mit. Allerdings sei man über die Entwicklung enttäuscht, da die Pläne tragfähig gewesen wären.
Der Verteidiger des australischen Kardinals George Pell hat sexuelle Übergriffe seines Mandanten auf Minderjährige eingeräumt und sich zugleich öffentlich dafür entschuldigt, diese als "Blümchensex" (englisch "Vanilla") heruntergespielt zu haben. Vor Gericht habe er argumentiert, Pell verdiene höchstens eine leichte Strafe, denn die Übergriffe hätten "weniger als sechs Minuten" gedauert und es sei nicht zu einer Ejakulation gekommen.
Knapp 30.000 Unterschriften für eine Erneuerung der Kirche will die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands den Bischöfen in Lingen übergeben. In dem niedersächsischen Ort treffen sich die katholischen deutschen Bischöfe vom 11. bis zum 14. März zu ihrer Frühjahrsvollversammlung, bei der es auch um die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche sowie das Thema Frauen in kirchlichen Leitungspositionen geht.
Der australische Kardinal George Pell ist der Vergewaltigung eines Chorknaben und sexueller Belästigung eines weiteren Jungen schuldig gesprochen worden. Wenige Tage nach dem Missbrauchsgipfel im Vatikan hob Richter Peter Kidd am Dienstag in Melbourne das totale Berichterstattungsverbot über den Prozess gegen den 77-Jährigen auf und bestätigte das bereits am 11. Dezember 2018 von der Jury einstimmig gefällte Urteil.
Der Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan stößt in Deutschland auf ein gemischtes Echo. Zugleich mehren sich Rufe nach konkreten Maßnahmen auf Ebene der Weltkirche. Die Konferenz habe "noch einmal einen Schub gegeben, dass die ganze Weltkirche sieht, hier ist eine Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Doch sei es "nicht die letzte Konferenz, und es wird ein weiterer Weg notwendig sein".
Die mit Spannung erwartete Papstrede zum Abschluss des viertägigen Anti-Missbrauchsgipfels hat ein geteiltes Echo hervorgerufen. Franziskus rief darin zum kompromisslosen Kampf gegen Missbrauch auf, nannte aber noch keine konkreten Schritte. In einer Erklärung des Vatikan kurz danach wurden allerdings erste Maßnahmen angekündigt.
Die Kirche in Venezuela fordert das Militär des Landes auf, die für das Wochenende aus Kolumbien erwartete und von der Opposition organisierte humanitäre Hilfe ins Land zu lassen. "Die Streitkräfte müssen Einlass und Verteilung garantieren", heißt es in einer Erklärung der Venezolanischen Bischofskonferenz. Um humanitäre Hilfe zu bitten oder sie anzunehmen, sei kein Verrat am Vaterland, sondern eine "moralische Pflicht" angesichts der dramatischen Engpässe, unter denen das Volk leide.
Papst Franziskus hat die Kirche zu konkreten Maßnahmen im Kampf gegen sexuellen Missbrauch aufgerufen: "Das heilige Gottesvolk schaut auf uns und erwartet von uns nicht nur einfache Verurteilungen, sondern konkrete und wirksame Maßnahmen. Wir müssen konkret werden!" Auf dem Weg dahin seien Glaube, Redefreiheit, Mut, Klarheit und Kreativität nötig, so Franziskus bei der Eröffnung des viertägigen weltweiten Bischofstreffens im Vatikan zum Kinderschutz in der Kirche.
Kurz vor Beginn des Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan ist im Internet ein Offener Brief veröffentlicht worden, der zwei Kardinälen zugeschrieben wird. Das Schreiben wendet sich gegen die These von Papst Franziskus, Klerikalismus sei die Hauptursache sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Als Verfasser angegeben sind der US-Kardinal Raymond Leo Burke (70) und der emeritierte deutsche Kardinal Walter Brandmüller (90).
Wenige Tage vor dem Vatikan-Gipfel zu Missbrauch hat Papst Franziskus den früheren Washingtoner Erzbischof Theodore McCarrick aus dem Klerikerstand entlassen. Für Geistliche ist das die im Kirchenrecht vorgesehene Höchststrafe. Die Entscheidung gab der Vatikan am Wochenende bekannt. McCarrick wurde demnach des sexuellen Fehlverhaltens mit Minderjährigen und Erwachsenen in Verbindung mit Machtmissbrauch für schuldig befunden, außerdem des Missbrauchs des Beichtsakraments.
Die katholischen Bischöfe in den USA haben den jüngsten Schritt von Präsident Donald Trump zum Bau einer Mauer an der Südgrenze des Landes verurteilt. In einer Erklärung äußerten sich die Bischöfe tief besorgt über die Tatsache, dass Trump am Freitag dazu den nationalen Notstand ausgerufen hatte. Dies laufe der klaren Absicht des Kongresses zuwider, die Mittel für den Ausbau der Grenzanlagen zwischen Mexiko und den USA zu beschränken.
Der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, und der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick haben die zentrale Rolle kleiner christlicher Gemeinschaften in Nordostindien betont. Bei der Integration der Kirche in den Lebensalltag der Menschen seien diese enorm wichtig, erklärten die beiden laut einer Erklärung des katholischen Missionswerks vom Freitag.
Militärbischof Franz-Josef Overbeck hat die Kündigung des INF-Vertrages zwischen Russland und den USA nachdrücklich verurteilt. "Wenn eine Vereinbarung zur Rüstungsbegrenzung, die seit 30 Jahren zwischen den beiden größten Atommächten besteht, heute infrage gestellt und aufgekündigt wird, ist das ein begründeter Anlass zu großer Sorge", sagte Overbeck in einem vorab veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift "Kompass" der Katholischen Militärseelsorge. Zugleich warnte er vor einem neuen atomaren Wettrüsten.