Ein des Missbrauchs beschuldigter Ruhestandsgeistlicher im Erzbistum Köln hat sich am vergangenen Wochenende das Leben genommen. Vier Tage zuvor sei er von seinen priesterlichen Aufgaben als Aushilfsseelsorger entbunden und ihm der Kontakt zu Minderjährigen untersagt worden, teilte die Erzdiözese am Montag mit. Ende Dezember 2020 habe eine betroffene Person der Erzdiözese mitgeteilt, in den 1990er Jahren als Junge von dem Pfarrer missbraucht worden zu sein.
Die katholischen Bischöfe bleiben bei ihrer ablehnenden Position zum assistierten Suizid. Dessen Ermöglichung sei "nicht die richtige Antwort auf die Lebenssituationen von Menschen", die Suizidabsichten hätten, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz. Meist sei ein Suizidwunsch mit Ängsten, Verzweiflung und dem Gefühl von Ausweglosigkeit verbunden, erklären die Bischöfe. Daher könne er "gerade nicht als Ausdruck der Selbstbestimmung verstanden werden".
Jedes Jahr zählt man in Deutschland etwa 10 000 Selbsttötungen. Damit sterben hierzulande mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen. Weit mehr als 100 000 Menschen pro Jahr erleiden den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Selbsttötung. An die Opfer erinnert der Welttag der Suizidprävention am 10. September.