Nach den jüngsten Ausschreitungen und angesichts der angespannten Sicherheitslage dürfen Juden bis zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan den Jerusalemer Tempelberg (Haram al-Scharif) nicht mehr besuchen. Damit soll eine weitere Gewalteskalation verhindert werden, wie israelische Medien unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berichteten.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, kann die Proteste gegen die geplante Justizreform in Israel nach eigenem Bekunden verstehen. Es sei so, dass die Regierung dort "eine umstrittene Justizreform plant, gegen die viele Israelis aus gutem Grund demonstrieren", hieß es am Dienstag in einem Tweet des Zentralrats. Zuvor hatte sich Schuster den Angaben zufolge mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu einem Gespräch im Auswärtigen Amt getroffen.
Der im Grundgesetz genutzte Begriff "Rasse" sollte aus Sicht des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, unbedingt darin erhalten bleiben. Der Begriff erinnere an die deutsche Geschichte, vor allem "an die Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen, in erster Linie Jüdinnen und Juden; an die Schrecken der Schoa", schreibt Schuster in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Dienstag). "Streichen wir diese Erinnerung aus unserer Verfassung, werden wir sie irgendwann auch aus unserem Gedächtnis streichen."
Die 1944 in Polen von deutschen Besatzungspolizisten ermordeten neun Mitglieder der Familie Ulma werden am 10. September seliggesprochen. Das entschied Papst Franziskus, wie das ostpolnische Erzbistum Przemysl mitteilte. Der Landwirt Jozef Ulma, seine im siebten Monate schwangere Frau Wiktoria sowie die sechs Kinder im Alter von eineinhalb bis acht Jahren hatten auf ihrem Bauernhof Juden vor den deutschen Besatzern versteckt und waren deswegen erschossen worden.
Am Abend des 4. November 1995: Im Bus nach Tel Aviv traf Yigal Amir, der wenige Stunden später Israels Premierminister Jitzchak Rabin erschießen würde, „einen jungen rechten Aktivisten. Dieser erzählte ihm, jemand von der faschistischen Kach-Bewegung beabsichtige, am gleichen Abend ein Attentat auf Rabin zu verüben. (…) Die Rede war von Itamar Ben-Gvir.“
Wer auf den 90. Geburtstag zugeht, genießt in der Regel schon länger den Ruhestand. Nicht so Charlotte Knobloch. Die Grande Dame des deutschen Judentums ist rastlos aktiv - nicht nur als Mahnerin vor Antisemitismus.
Huqoq gilt nicht nur der jüdischen und christlichen, sondern auch der drusischen und muslimischen Tradition als Ort der letzten Ruhestätte des Propheten Habakuk. Sein Grab wird in dem kleinen Dorf verehrt, das nordwestlich von Magdala liegt, der Heimat von Maria Magdalena. Archäologen haben dort aufsehenerregende Entdeckungen gemacht.
In seinen Predigten erwähnt der Augsburger Bischof Bertram Meier häufig den Namen Edith Stein – einer deutsche Philosophin, die – als Jüdin geboren – zur Katholikin und Ordensschwester wurde. In dieser Woche konnte der Bischof den Spuren Edith Steins ganz persönlich folgen und ihre letzten Schritte nachgehen.
Internationale Antisemitismus-Experten haben auf der Generalversammlung der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER) in München Maßnahmen zur Sicherung der Religionsfreiheit und gegen Antisemitismus gefordert. Es liege in der Verantwortung der Mitgliedsstaaten der EU, dass religiöse Minderheiten ihre Praktiken leben könnten, sagte die Antisemitismus-Beauftragte der Europäischen Kommission, Katharina von Schnurbein. "Wir müssen Diversität zulassen."
Zur 70. Berliner christlich-jüdischen "Woche der Brüderlichkeit" hat Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) die Veranstaltungsreihe nachdrücklich gewürdigt. Sie sei ein wichtiger Beitrag zur interreligiösen Verständigung sowie für den Einsatz gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung, erklärte sie anlässlich der Festveranstaltung zur diesjährigen "Woche", die am Sonntag in der Synagoge Pestalozzistraße stattfand.
Rabbiner Henry G. Brandt ist tot. Er starb am Montag im Alter von 94 Jahren in seinem Haus in Zürich. Das bestätigten der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz, Rabbiner Andreas Nachama, und der Berliner Rabbiner Jonah Sievers am Dienstag. Zuerst hatte die "Jüdische Allgemeine" berichtet. Brandt galt als bedeutende Stimme im jüdisch-christlichen Dialog.
Da saßen sie: die religiösen Familien – schwitzend und leidend. Sie hatten vergessen, vor Sabbatbeginn die Klimaanlage im Speisesaal einzuschalten. Nun war das verboten. Einer schlug vor, den deutschen Freiwilligen Jochanan zu holen. Der, als „Goi“ (Nichtjude), dürfte doch den Schalter betätigen. Gesagt getan. Alle atmeten auf in Ma’ale Efraim, einer jüdischen Schule mit Gästehaus, und sahen dem restlichen Sommertag erleichtert entgegen. Das erzählt Jochanan unserer Zeitung.
Das Einreiseverbot für Ausländer nach Israel wird um weitere sieben Tage bis zum 29. Dezember verlängert. Das beschloss die israelische Regierung laut Mitteilung des Ministerpräsidentenbüros am Mittwochabend als Teil der Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron. Ausgenommen von dem Verbot sind israelische Staatsbürger sowie Ausländer mit einer Sondergenehmigung.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, ist "absolut zufrieden" mit dem bisherigen Verlauf des Festjahrs zu 1.700 Jahren jüdisches Leben in Deutschland. Es sei nicht absehbar gewesen, dass gerade unter Pandemiebedingungen so viele Veranstaltungen auch in kleinen Orten, wo es gar keine jüdische Gemeinde gibt oder gab, erfolgreich durchgeführt werden konnten, sagte Schuster im Presseclub München.
Köln erinnert mit einem neuen Weg-Namen an den dortigen früheren jüdischen Karnevalsverein. Der "Kleiner-Kölner-Klub-Weg" soll am 12. November eingeweiht werden, wie der Verein "Kölsche Kippa Köpp" mitteilte. Im Jahr 1922 hatte Max Solomon den "Kleinen Kölner Klub" (KKK) gegründet. Er existierte bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Einigen Mitgliedern gelang die Flucht in die USA, andere wurden in Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet.
Ein Hauch von Israel, dazu viele jüdische Speisen und ein weltoffenes Klima – auf diese Melange trifft der Besucher, sobald er das Restaurant „Schalom“ in der Chemnitzer Heinrich-Zille-Straße betreten hat. Der Duft vermischt sich an diesem Herbsttag mit den warmen Farben von dunklem Eichenholz und dem Vielstimmenklang der Gäste unter den hohen Decken.
Am 80. Jahrestag hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen der Berliner Juden erinnert. An der Gedenkstätte "Gleis 17" in Berlin-Grunewald rief er am Montag dazu auf, "das Leiden und Sterben der Opfer genauso wie die Untaten der Henker und ihrer Helfer" nicht zu vergessen. Vom Bahnhof Grunewald aus habe der "Weg in die Vernichtung" in Ghettos und Konzentrationslagern im Osten Europas begonnen.
Der mutmaßlich antisemitische Vorfall um den jüdischen Musiker Gil Ofarim (im Bild) in einem Leipziger Hotel sorgt weiter für Debatten und Empörung. So forderte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, am Mittwoch in Berlin, jüdischem Leben mehr Aufmerksamkeit zu schenken und im Alltag Solidarität zu zeigen: "Es freut mich sehr, dass dies im Nachgang schon viele Menschen getan haben." Dass Ofarim den "inakzeptablen Vorgang" öffentlich gemacht habe, sei gut und wichtig.
Jerusalem könnte zu einem Symbol der Versöhnung und Hoffnung werden.“ So war das Interview überschrieben, das der israelische Journalist Uri Avnery mit Albert Aghazarian im Januar 1996 führte. Der Historiker, der 1991 bei der Nahostkonferenz von Madrid Leiter des palästinensischen Pressebüros war, zeigte sich überzeugt: Bei einer für beide Seiten annehmbaren Lösung des Nahostkonflikts würden sich „alle anderen Teile des heiklen Friedenspuzzles wie von selbst zusammenfügen“.
Die Pandemie hat die Gesellschaft verrohen lassen - dieser Meinung ist der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. "Aggression und Hetze haben zugenommen, ganz massiv durch Menschen, die sich ausgerechnet als Querdenker bezeichnen", sagte Schuster in einem Interview. Die "immer stärker verbreitete Herabsetzung von Menschen" treffe vor allem Minderheiten: "Juden, Muslime, homosexuelle oder behinderte Menschen, häufig aber auch Frauen."
Der älteste Nachweis über 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ist in Köln angekommen. Die Leihgabe aus dem Vatikan präsentierte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in Köln. Bei den beiden Blättern aus dem 6. Jahrhundert handelt es sich um die Abschrift eines nach Köln gesandten Edikts des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321. Es ließ Juden in den Stadträten zu. Das Dokument gilt als ältester schriftlicher Beleg für jüdisches Leben nördlich der Alpen und ist Ausgangspunkt für das laufende Festjahr "1.700 Jahre jüdisches Leben" in Deutschland.
Das Erzbistum Berlin hat den Kompromiss im Streit um eine Umbenennung der Pacelliallee in Berlin-Dahlem begrüßt. Der Leiter des Katholischen Büros Berlin-Brandenburg, Gregor Engelbreth, bezeichnete es als gute Lösung, dass die Allee nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Zehlendorf nach dem Geburtsnamen von Papst Pius XII. (1939-1958) benannt bleibt, der von 1925 bis 1929 Papst-Botschafter in Berlin war. Zugleich sollen Stelen an mehreren Gebäuden an die Zeit des Nationalsozialismus erinnern.
Vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zum Zusammenhalt aufgerufen. "Gerade angesichts der Angriffe auf die Demokratie, die wir in unserem Land vermehrt erleben, angesichts rauer politischer Debatten und einer wachsenden Zahl radikaler Kräfte sind der Zusammenhalt und die Stärkung der Identität der jüdischen Gemeinschaft dringend notwendig", schreibt Schuster in der "Jüdischen Allgemeinen" (Donnerstag).
Im Kampf gegen Judenfeindlichkeit hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, Muslime zu mehr Einsatz aufgerufen. "Gegenseitiger Respekt zwischen Angehörigen verschiedener Religionen muss im Alltag erlernt und praktiziert werden - hier sehe ich auch die muslimischen Vertreter in der Pflicht", sagte er am Donnerstag laut Manuskript in einem Videogrußwort bei einer digitalen Tagung in Berlin zu 1.700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland und Religionsfreiheit in Europa.
Als erster Militärbundesrabbiner ist Zsolt Balla (42) am Montag in Leipzig ins Amt eingeführt worden. Bei der Feierstunde sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU): "Das Judentum gehört zur Bundeswehr." Vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte sprach die Ministerin von einem großen Tag, der viel "wiege". Erstmals nach rund 100 Jahren und 76 Jahre nach der Schoah gibt es nun wieder Militärrabbiner in den deutschen Streitkräften.
Der künftige Militärbundesrabbiner Zsolt Balla möchte in seinem neuen Amt dazu beitragen, dass vermehrt Juden Soldaten in der Bundeswehr werden. "Von unserer Seite werden wir alles tun, um zu zeigen, dass die heutige Bundeswehr auf der richtigen Seite der Weltgeschichte steht und dass sie sich zu Freiheit und Demokratie bekennt", sagte Balla in einem am Donnerstag verbreiteten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Nach antisemitischen Vorfällen vor Synagogen und bei Demonstrationen in Deutschland rufen Politiker und Religionsvertreter zu Konsequenzen auf. "Nichts rechtfertigt die Bedrohung von Jüdinnen und Juden in Deutschland oder Angriffe auf Synagogen in deutschen Städten", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hält kirchlich gebundene Menschen für weniger anfällig für Verschwörungsmythen. "Ich habe das Gefühl, dass diese Konflikte bei den Menschen, die in ihrem Glauben verwurzelt sind, die kirchlich gefestigt sind, auch religiös gefestigt sind, weniger problematisch sind", sagte Schuster am Montag bei einem Gespräch mit dem Würzburger Bischof Franz Jung auf Instagram.
Israel will für die Dauer des jüdischen Purimfests die Grenzübergänge zu den palästinensischen Gebieten und in den Gazastreifen abriegeln. Der Lockdown tritt am Freitag um Mitternacht in Kraft und werde Sonntagnacht wieder aufgehoben, berichteten israelische Medien am Donnerstag unter Berufung auf eine Mitteilung der israelischen Armee.
Zum 25. Mal gedenkt der Deutsche Bundestag heute der Opfer des Nationalsozialismus. Bei der Gedenkfeier werden als Rednerinnen die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und Holocaust-Überlebende, Charlotte Knobloch, sowie die Publizistin Marina Weisband erwartet. Die katholischen Bischöfe in Deutschland forderten zum entschiedenen Einsatz gegen alle Formen des Antisemitismus auf.
Politiker und Religionsvertreter haben an die Novemberpogrome 1938 erinnert. Dieser "widerwärtige Gewaltausbruch" habe nicht den Beginn der Judenverfolgung in Deutschland markiert, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag in einer Videobotschaft an den israelischen Präsidenten Reuven Rivlin. Die Pogrome seien "auf lange Jahre der Diskriminierung, Einschüchterung und Anfeindung" gefolgt. "Und sie sind eine eindringliche Warnung an uns heute", betonte Steinmeier.
Zum heutigen Jahrestag des Anschlags auf die Synagoge in Halle finden Politiker deutliche Worte und fordern Wachsamkeit im Kampf gegen Judenhass. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte am Donnerstag in Berlin: "Wir haben seitdem viel dafür getan, aber noch immer wird uns vor Augen geführt, dass Antisemitismus in Deutschland nicht überwunden ist." Juden dürften in Deutschland nie wieder in Angst leben müssen.
Mit Glockenläuten, Schweigen und Gebet gedenken die Kirchen am Freitag des Jahrestags des rechtsextremistischen Anschlags von Halle. "Dieser Tag steht im Zeichen der Opfer dieses menschenverachtenden Terroraktes, der wir in unserem Mittagsgebet gedenken wollen", erklärte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer. "Antisemitismus ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Für uns als Kirche ist Judenhass Sünde und in keiner Weise hinzunehmen."
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den Juden in Deutschland Segenswünsche für das neue Jahr übermittelt. Die kommenden Feiertage sollten Mut und Hoffnung für das neue Jahr geben und das "Vertrauen auf Gottes Treue auch in der Corona-Pandemie" stärken, schreibt Bätzing in einem am Donnerstag veröffentlichten Grußwort im Namen der deutschen Bischöfe an den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster.
Am dritten Tag unserer Reise begeben wir uns auf einen Rundgang durchs jüdische Viertel Kazimierz. Wir erfahren viel über die Besonderheiten des jüdischen Lebens, das bis zum Zweiten Weltkrieg eine Blüte erlebte. Am Nachmittag erleben wir das katholische Krakau.
Zum 70-jährigen Bestehen des Zentralrats der Juden in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Organisation als verlässlichen Partner in Politik und Gesellschaft gewürdigt. Bei einem Festakt am Dienstag in Berlin nannte Zentralratspräsident Josef Schuster die Gründer "Pioniere", die Deutschland kurz nach dem Zweiten Weltkrieg einen großen "Vertrauensvorschuss" gewährt hätten. Beide Redner warnten im Innenhof der Neuen Synagoge in Mitte jedoch zugleich vor wachsendem Antisemitismus.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat sich für einen interreligiösen Feiertag ausgesprochen. Ein Tag des Wir-Gefühls und der Besinnung wäre gut für Deutschland, schreibt der Limburger Bischof in einer Zwischenbilanz der Corona-Pandemie. Der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland, Andreas Nachama, begrüßte Bätzings Vorstoß. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zeigte sich eher skeptisch. Zustimmung kam auch von dem islamischen Theologen Mouhanad Khorchide.
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie wird auch zu den traditionellen Vergebungsgebeten (Slichot) die Zahl der Beter an der Klagemauer in Jerusalem begrenzt. Maximal 2.500 Juden sollen an der heiligsten Stätte beten dürfen; ihre Namen sollen laut Mitteilung der für die Stätte zuständigen "Western Wall Heritage Foundation" ausgelost werden.
Zum Auftakt des Prozesses gegen den mutmaßlichen Attentäter von Halle hat der Zentralrat der Juden in Deutschland eine lückenlose Aufklärung der Tathintergründe gefordert. "Der Anschlag von Halle macht deutlich: Mit den wiederkehrenden Tabubrüchen von rechtspopulistischen bis hin zu rechtsextremen öffentlichen Äußerungen ist erschreckenderweise auch die Hemmschwelle für Gewalt abgesunken", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Dienstag in Berlin.
Die katholischen Bischöfe haben das Engagement des Zentralrats der Juden in Deutschland gewürdigt. "Die jüdischen Stimmen, die die öffentliche Aufmerksamkeit auf rechtsextremistische und antisemitische Gruppen und Strömungen lenkten, haben einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung einer demokratischen Kultur in diesem Land", schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in einem Brief an Zentralratspräsident Josef Schuster. Anlass ist das 70-jährige Bestehen des Zentralrats an diesem Sonntag.
Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat die Unterstützung aus Deutschland für die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau gewürdigt. Die Ankündigung, einen finanziellen Beitrag für den Fonds zur Erhaltung der Gedenkstätte am ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu erhöhen, demonstriere "das wichtige Bekenntnis zur Erinnerungsarbeit und Information über den Holocaust", erklärte der WJC am Donnerstag in New York.
Angesichts des Rekordniveaus judenfeindlicher Straftaten in Deutschland fordert der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, einen verstärkten Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Dabei seien sowohl Politik, Justiz und Zivilgesellschaft gefragt, hieß es am Mittwoch in Berlin. "Dabei muss der israelbezogene Antisemitismus, der erschreckend weite Verbreitung in allen Teilen der Bevölkerung hat, einbezogen werden."
Juden, die zum Wallfahrtsfest Schawuot an Gebetszeiten an der Klagemauer teilnehmen wollen, können sich per Losverfahren um einen der begrenzten Plätze bewerben. Damit will die für die Stätte zuständige Western Wall Heritage Foundation die behördlichen Einschränkungen wegen das Coronavirus einhalten, berichtet der Sender "Arutz Scheva".
Papst Franziskus hat der jüdischen Gemeinde Roms zum bevorstehenden Pessach-Fest gratuliert. In einem Grußschreiben an Oberrabbiner Riccardo Di Segni, aus dem der Informationsdienst Sir zitiert, schrieb der Papst, er wolle "insbesondere in der gegenwärtigen Prüfung, die wie alle durchleben", die "Bande der Freundschaft und des gemeinsamen Einsatzes für die Schwächsten" erneuern.
„Harry Potter un der Filosofisher Shteyn“ - unter diesem Titel ist nun in Schweden die jiddische Übersetzung des ersten Bandes von Joanne K. Rowlings Fantasy-Romanreihe erschienen. Das berichtet die „Jüdische Allgemeine“. Im deutschsprachigen Raum ist der Band unter dem Titel „Harry Potter und der Stein der Weisen“ bekannt. Im englischen Original erschien er erstmals 1997.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Wiederaufnahme eines umstrittenen Siedlungsbauprojekts im Südosten Jerusalems angekündigt. „Wir werden das Givat HaMatos-Viertel bauen; wir haben alle Hindernisse beseitigt“, sagte er laut Mitteilung seines Büros bei einer Ortsbegehung mit Tourismusminister Jariv Levin und Jerusalems Bürgermeister Mosche Leon.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch will den Dialog mit anderen Religionen intensivieren. Dazu berief er eine neue Experten-Kommission, wie das Erzbistum am Dienstag bekanntgab. Sie vertreten die Bildungseinrichtungen, die diözesanen Räte und das für politische Kontakte zuständige Katholische Büro Berlin-Brandenburg. Bei der konstituierenden Sitzung beschloss die Kommission als Schwerpunkte den christlich-jüdischen und den christlich-muslimischen Dialog.
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, hat die verstorbene Hollywood-Legende Kirk Douglas als einen seiner persönlichen Helden bezeichnet. Der Schauspieler habe in seinem privaten und beruflichen Leben den amerikanischen Traum aller Juden verkörpert, die im frühen 20. Jahrhundert vor Unterdrückung geflohen seien und den USA sehr viel durch ihre Erfolge zurückgegeben hätten, erklärte Lauder.
Das mittelalterliche „Judensau“-Relief an der Außenfassade der Wittenberger Stadtkirche darf hängen bleiben. Das Oberlandesgericht Naumburg hat am Dienstag die Berufungsklage eines jüdischen Mannes zurückgewiesen, der eine Abnahme gefordert hatte, weil die Schmähplastik Juden antisemitisch beleidige. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der 9. Zivilsenat ließ eine Revision vor dem Bundesgerichtshof zu, da die Sache grundsätzliche Bedeutung habe. Die Anwaltskanzlei bestätigte unterdessen, dass der Kläger Revision anstrebt.
Der Wehrbeauftragte der Bundeswehr, Hans-Peter Bartels (SPD), hat sich in seinem Jahresbericht 2019 für eine zeitige Bestellung eines ersten Militärrabbiners und Militärimams bei der Bundeswehr ausgesprochen. Dabei gehe es nicht darum, schnell einen konkreten Bedarf zu decken, sondern auch darum, ein Zeichen zu setzen, erläutert Bartels in seinem am Dienstag in Berlin vorgestellten Bericht. Schätzungen zufolge gibt es demnach etwa 3.000 muslimische und 300 jüdische Soldaten.
Regina Jonas war die erste Rabbinerin der Welt. Ordiniert wurde sie, weil es aufgrund der Judenverfolgung im Dritten Reich nicht genug Rabbiner gab. Mit Anfang 40 wurde die Geistliche nach Auschwitz deportiert, wo sie starb
Rabbiner Walter Homolka hat die Wiedereinführung einer jüdischen Militärseelsorge in Deutschland als „Paradigmenwechsel“ gelobt. „Es tilgt meines Erachtens das Unrecht, das Juden in deutschen Armeen früher erfahren mussten“, sagte der Rektor des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs am Dienstag in Potsdam. Kommenden Freitag wird in Berlin der Staatsvertrag für eine jüdische Militärseelsorge unterzeichnet.
Zum Auftakt der fünften Jahreszeit hat der jüdische Karnevalsverein „Kölsche Kippa Köpp“ mit einer „Applausminute“ gegen Antisemitismus protestiert. Ziel der Aktion am Montag in Köln sei es gewesen, ein großes Publikum auf das Problem der Judenfeindlichkeit aufmerksam zu machen, sagte der Vereinsvorsitzende Aaron Knappstein.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kritisiert die Klimadebatte in Deutschland als zu emotional. In der Bevölkerung gebe es eine große Abneigung gegen Greta Thunbergs „moralischen Zeigefinger und diese Hysterie“. Dafür könne man jedoch nicht die junge Klimaaktivistin verantwortlich machen, sagte Kretschmer. Vielmehr müsse kritisch hinterfragt werden, wer eine 16-jährige Jugendliche bis vor die Vereinten Nationen bringe.
REGENSBURG (pdr/sm) – Zahlreiche Gläubige sowie Fahnenabordnungen kirchlicher Verbände sind auch in diesem Jahr wieder der Einladung von Bischof Rudolf Voderholzer zum traditionellen Rosenkranzgebet im Regensburger Dom St. Peter gefolgt. Das feierliche Gebet unter dem Leitwort „Maria, Mutter der Kirche“ setzte nach den jüngsten Ereignissen in Halle an der Saale auch ein Zeichen der Solidarität mit den älteren Schwestern und Brüdern aus dem Judentum. Nach dem Rosenkranzgebet im Dom formierte sich eine lange Lichterprozession, die durch die Regensburger Altstadt zur Kirche St. Jakob führte und dort ihren liturgischen Abschluss fand.
Hunderte Menschen haben am Montagabend bei einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer des Terroranschlags in Halle gedacht. „Die Tür der Synagoge hat gehalten, das ist das Wunder von Halle. Aber zwei Menschen mussten sterben, das ist die Wunde von Halle, die nicht leicht verheilen wird“, sagte der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer in der Hallenser Marktkirche. Der Attentäter sei „völlig verblendet, völlig asozial auf Abwegen“ gewesen. „Es gibt nichts Feigeres und Unmännlicheres, als eine Waffe zu nehmen und auf betende Menschen zu schießen.“
Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle dringen auch die Kirchen auf wirksamere Maßnahmen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. „Gegen Judenhass muss noch viel konsequenter vorgegangen werden als bisher“, erklärten die Leiter des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Dagmar Mensink und Rabbiner Andreas Nachama. „Christen haben hier eine besondere Verantwortung, denn sie kennen die Muster der alten Judenfeindschaft, die heute in neuen Gewändern wiederkehren.“
Katholische und evangelische Bischöfe haben sich nach den Ereignissen von Halle/Saale bestürzt geäußert und ihre Solidarität mit den Juden in Deutschland bekundet. Papst Franziskus gedachte am Mittwoch der Opfer des Attentats, wie das vatikanische Presseamt am Abend mitteilte. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, verurteilten den Angriff auf eine Synagoge, bei dem zwei Menschen starben, scharf.
Zum Beginn des zweitägigen Neujahrsfests Rosch Haschana haben Politik und Religionsvertreter den Juden in Deutschland gratuliert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstrich in ihrer am Sonntag veröffentlichten Grußbotschaft, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland heute dank ihrer Integrationsleistung die drittgrößte in Europa sei. Kardinal Reinhard Marx übermittelte Friedens- und Segenswünsche an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zum Start des Jahr 5780 des jüdischen Kalenders.
Donald Trumps Attacke auf jüdische Wähler, die ihre Stimme für Demokraten abgeben, hat in den USA heftige Reaktionen ausgelöst. Juden, die demokratisch wählten, hätten entweder einen „Mangel an Wissen“ oder sie zeigten „große Illoyalität“, sagte er am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus vor Journalisten.
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