Viele witterten in der Türkei schon einen Regierungswechsel. Doch die Stichwahl gewann Amtsinhaber Recep Tayyip Erdoğan. Seyran Ateş, Rechtsanwältin, Menschenrechtsaktivistin sowie Mitbegründerin der liberalen Ibn Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, kommentiert.
Der Apostolische Vikar in Anatolien, Bischof Paolo Bizzeti, hofft nach der Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyib Erdogan auf "eine Politik der Zusammenarbeit mit allen politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Kräften im Land". Die Türkei sei ein Land mit vielen Ressourcen und Verschiedenheiten, die nicht vernachlässigt werden sollten, sagte der italienische Jesuit den katholischen Pressediensten Sir und Fides.
Die Vereinten Nationen rufen die Staatengemeinschaft zu Spenden in Höhe von einer Milliarde US-Dollar (930 Millionen Euro) für Opfer des Erdbebens in der Türkei auf. Damit sollten staatliche Hilfsmaßnahmen für 5,2 Millionen Menschen über die kommenden drei Monate unterstützt werden, erklärte die Organisation am Donnerstag in New York.
Die Nothilfe für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Syrien steht laut Hilfsorganisationen immer wieder vor größeren Problemen. Durch von türkischer Seite gesperrte Grenzübergänge sei es kaum möglich, die Menschen in den Katastrophengebieten im Norden des Landes zu erreichen, hieß es. Zudem steht das Land seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor fast 12 Jahren unter internationalen Sanktionen.
Auch am Donnerstag ist die Zahl der Erdbeben-Toten in der Türkei und in Syrien gestiegen. Retter bergen immer mehr Leichen aus den Trümmern der Tausenden eingestürzten Häuser. Insgesamt wurden seit den verheerenden Erdstößen am Montag bislang mehr als 16.000 Todesopfer gezählt, allein über 10.000 auf türkischem Gebiet. Hinzu kommen mehr als 66.000 Verletzte. Im Vatikan rief Papst Franziskus die internationale Gemeinschaft erneut zu Solidarität mit den Betroffenen des Erdbebens auf.
Im türkisch-syrischen Erdbebengebiet treffen immer mehr internationale Helfer ein, um weiter nach Überlebenden zu suchen. Zugleich ist die Zahl der Todesopfer auf rund 8.500 gestiegen; allein im betroffenen Gebiet im Süden der Türkei wuchs sie auf mehr als 6.200, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad am Mittwochmorgen mitteilte. Zehntausende Menschen seien verletzt. Papst Franziskus hat zu internationaler Hilfe für die Erdbebengebiete aufgerufen, insbesondere auch für Syrien.
Die Zahl der Opfer nach dem schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei steigt weiter an. Am Dienstag sprachen Medien von mehr als 4.200 Toten und mehr als 15.000 Verletzten. Die Bilder aus dem Katastrophengebiet zeigten Zerstörungen von apokalyptischen Ausmaßen. Aus Angst vor Nachbeben wollten Millionen Menschen die Nacht trotz winterlicher Temperaturen im Freien verbringen.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) warnt vor einer "aggressiven Islamisierungspolitik" des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Sollte der geschwächte Präsident den sunnitischen Islam zur Staatsreligion machen, seien Andersgläubige wie etwa die 15 Millionen Aleviten sowie die christliche, jesidische und jüdische Minderheit bedroht, mahnte die GfbV am Mittwoch in Göttingen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat mit Papst Franziskus über den Nahostkonflikt telefoniert. Wie das türkische Präsidialamt in Ankara anschließend am Montag mitteilte, erklärte Erdogan, das "Massaker" an Palästinensern gehe weiter, solange Israel nicht mit Sanktionen bestraft werde. Die Reaktion des Papstes sei entscheidend für die Mobilisierung der christlichen Welt und der internationalen Gemeinschaft.
US-Präsident Joe Biden hat mit seiner Anerkennung des Massakers an den christlichen Armeniern als "Völkermord" scharfe Kritik von Nato-Partner Türkei hervorgerufen. "Jedes Jahr erinnern wir an diesem Tag an all jene, die beim Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich starben, und verpflichten uns erneut zu verhindern, dass sich eine solche Gräueltat jemals wiederholt", erklärte Biden am Samstag. Es handle sich um die Bestätigung einer historischen Tatsache und gehe nicht darum, der Türkei "Vorwürfe zu machen", betonte Biden am 106. Jahrestag des Massakers.