Die Erfahrung, auf bestimmten Wegen oder an bedeutenden Orten die Nähe Gottes in besonderer Weise zu erfahren, hat den jahrtausendealten Brauch des Pilgerns begründet. Seit einigen Jahrzehnten erfährt dieser einen regelrechten Boom: Jährlich pilgern weltweit etwa 40 Millionen Christen.
Das Pilgern gibt vielen Menschen Kraft, es sorgt oft für innere Ruhe und stärkt die Verbindung mit Gott. Und nach den Corona-Jahren entschließen sich wieder mehr Menschen dazu, einfach mal loszuziehen. Die Pilgerstelle im Bistum Augsburg bietet dafür eine Broschüre voller Inspirationen.
Die 1682 geborene Kaufbeurer Weberstochter Anna Höß wurde als Ordensschwester und spätere Oberin des Kaufbeurer Klosters der Franziskanerinnen zur klugen Ratgeberin und einfühlsamen Trösterin. Viele Menschen, darunter der Kölner Erzbischof Kurfürst Clemens August von Bayern, suchten den Rat Crescentias – so ihr Ordensname. Sie schätzten ihr kritisches Urteilsvermögen und ihre klare Sicht. Daneben besaß die Ordensoberin einen beachtlichen wirtschaftlichen Sachverstand. Sie führte das Kloster so erfolgreich, dass dessen materielle Existenz für lange Zeit gesichert war.
Christian Carlassare, italienischer Bischof der Diözese Rumbek im Südsudan, ist nach einem zehntägigen Fußmarsch in Juba angekommen. Mit Jubel und wehenden Flaggen zog seine Gruppe aus mehr als 80 Pilgern am Donnerstag anlässlich des bevorstehenden Besuchs von Papst Franziskus in der Hauptstadt ein, wie der Staatsfunk SSBC berichtet. Sie hatten fast 400 Kilometer zu Fuß zurückgelegt.
Er ist einer der bekanntesten und beliebtesten Heiligen – egal ob bei jung oder alt. Seine Verehrung dauert schon rund 1600 Jahre an, zu seinen Ehren werden in halb Europa Umzüge veranstaltet – Sie ahnen vielleicht schon, um wen es geht: Den heiligen Martin von Tours.
Sommerzeit ist Reisezeit. Haben Sie Ihren Sommerurlaub in diesem Jahr schon hinter sich? Oder haben Sie vielleicht noch ein paar freie Tage und keine Pläne, wo es hingehen könnte?
STEINGADEN – Bereits vor zwei Jahren hatte Bischof Bertram Meier den Wunsch, mit den Gläubigen seines Bistums einen Glaubens- und Gebetstag beim Gegeißelten Heiland in der Wies zu begehen. Schon als Kind sei es für ihn stets ein Erlebnis gewesen, mit einer Wallfahrtsgruppe seiner Heimatpfarrei Kaufering zum Gnadenort vor den Bergen zu fahren. Nicht nur, weil er damals schulfrei bekam, auch wegen der großen Ehre, beim Gegeißelten Heiland von der Wies ministrieren zu dürfen, bekannte Bischof Bertram in seiner Predigt.
2013 hat katholisch1.tv das erste Mal über die Reise einer Pilgergruppe aus dem Bistum Augsburg nach Santiago de Compostela berichtet. Jedes Jahr sind sie, unter der Leitung von Uli Krauss, vom DJK Diözesanverband Augsburg, weitergewandert: Etappe für Etappe.
„Auf – in Gottes Namen“ – unter diesem Motto haben zahlreiche Gläubige aus dem Bistum Augsburg an diesem Samstag den diözesanen Glaubens- und Gebetstag gefeiert. Als spirituelle Oase und Christus-Pilgerstätte, eingebettet in die blühende oberbayerische Landschaft, war die Wieskirche in Steingaden wohl der ideale Veranstaltungsort dafür.
Im Nu waren die fünf Tage um. Über dem Grab des hl. Franziskus wurde am Freitagabend die Abschluss- und Dankmesse gefeiert, der letzte Höhepunkt. Erfüllt und auch ein bisschen wehmütig merkten alle, dass die Wallfahrt zu Ende geht.
Am Donnerstag war Ausflugstag und wir sind nicht nur in Weihnachtsstimmung gekommen, sondern haben auch noch eine kühle Dusche genießen dürfen.
Bruder Thomas Freidel ist Franziskaner-Minorit und lebt seit 14 Jahren in Assisi. Er leitet das dortige Museum, ist Pilgerseelsorger und macht für deutschsprachige Gruppen Führungen durch die Basilika San Francesco.
DONAUWÖRTH – Die Behindertenseelsorge des Bistums Augsburg ist mit sechs Tandems und weiteren Fahrrädern unterwegs auf einer Rad-Pilgerfahrt von Donauwörth nach Trier zum Grab des heiligen Matthias.
REGENSBURG/ALTÖTTING (mh/sm) – Nach zwei Jahren der Corona-Pandemie haben rund 2500 Pilger an der 193. Regensburger Diözesanfußwallfahrt nach Altötting teilgenommen. Die Wallfahrt stand unter dem Leitwort „Unter Deinem Schutz und Schirm“. Diözesanbischof Rudolf Voderholzer erteilte den Teilnehmern beim Start in Regensburg den Pilgersegen. Den Abschlussgottesdienst am Vormittag des Pfingstsamstags in der voll besetzten Basilika St. Anna in Altötting zelebrierte Pilgerpfarrer Hannes Lorenz aus Nabburg.
3000 Kirchen und Kapellen sorgen in Slowenien für eine hohe Dichte an Gotteshäusern. Das kleine Land ist nur etwa so groß wie Sachsen-Anhalt. Wer auf die Reise zwischen Bergen und Adria geht, erlebt eine faszinierende Abfolge an sakralen Höhepunkten. Der wichtigste liegt zwischen der Hauptstadt Ljubljana und der Gebirgskette der Karawanken: das Nationalheiligtum in Brezje.
Ein Aufatmen geht durch das Land. Seit 1. März dürfen ungeimpfte Touristen nach Israel einreisen. Lediglich ein aktueller PCR-Test muss vorgelegt werden. Die Erleichterung ist vielen Menschen, die in Israel vom Tourismus leben, im Gesicht abzulesen, vor allem in Jerusalem.
Das ist ein lebendiges Zeichen des Glaubens. So beschreibt es Diakon Andreas Martin in der neuen Broschüre der Augsburger Pilgerstelle.
Wenn es jetzt dann wieder „nauswärts geht“, wie wir so schön sagen, gehen die Coronazahlen sicher wieder zurück und viele von uns wollen dann endlich mal wieder reisen.
Die Tendenz geht steil nach oben. Nach bald zweijähriger Corona-Krise deutet alles darauf hin, dass der Jakobsweg die Kurve gekriegt hat. Auf die Wiederbelebung des Pilgerwesens 2021 könnte im verlängerten heiligen Jakobusjahr ein neuer Rekord folgen.
SIGMARSZELL – Verwunschene Tobelbäche, schattige Schluchtwälder, rauschendes Wasser und viele weite Ausblicke – das erwartet Wanderer beim „Brückenschlag über die Leiblach“. Die Halbtagestour entlang des naturnahen Mittelgebirgsflusses, der zwischen Lindau auf deutscher und Hörbranz auf österreichischer Seite in den Bodensee mündet, bietet aber vor allem eins: Grenzerfahrungen aus erster Hand.
Die VIA ROMEA GERMANICA führt von Stade bis nach Rom – als ein „Weg der Begegnungen“. Denn Pilgern verbindet nicht nur Menschen, auch Europa rückt dadurch ein bisschen enger zusammen. Deshalb hat der Europarat den mittelalterlichen Pilgerweg zuletzt auch als Europäische Kulturroute offiziell anerkannt.
Die Kraft des Pilgerns ist unbestritten – und die Corona-Pandemie hat sicherlich dazu geführt, dass sich in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen auf den Weg gemacht haben. So ein Weg ist auch die Via Romea Germanica.
Das Printenmädchen vor dem Kaffeehaus Van den Daele erinnert an das Aachener Traditionsgebäck. Im ältesten Kaffeehaus von Aachen wussten bereits die ersten Besitzer, wie gut Printen und Spekulatius zu einer Tasse Kaffee schmecken. Zu Ehren der „Öcher Printe“ ließ Leo van den Daele 1985 daher das Printenmädchen vom Bildhauer Hubert Löneke anfertigen. 36 Jahre später steht das mit geografisch geschützter Angabe zertifizierte Produkt im Mittelpunkt der Ausstellung „Nicht nur zur Weihnachtszeit! – Aachen und die Printe“. Noch bis 29. August dreht sich im Couven-Museum mitten in der Altstadt alles rund um diese ganz spezielle Sorte brauner Lebkuchen.
Es ist ein kleiner Ort im Allgäu, doch Scheidegg hat einen wahren Schatz zu bieten. Rund um den Kneipp-Kur-Ort liegen insgesamt 14 Kapellen. Verbunden werden Sie durch den „Ökumenischen Kapellenweg, der sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut.
An diesem Samstag 17. Juli 2021 ist Pilgern angesagt! Auf dem Martinusweg, der durch die Augsburger Region führt. Kennen Sie nicht?
Wenn jemand erzählt, er geht den Jakobweg, muss der nicht unbedingt irgendwo in Spanien unterwegs sein. Es kann gut sein, dass er bei Augsburg ums Eck unterwegs ist.
OY-MITTELBERG – Es riecht nach Frühling. Das Gelb des Löwenzahns spielt eine dominante Rolle auf den satten Bergwiesen. Die Luft ist angenehm frisch und die Sicht reicht an diesem klaren Tag bis weit in die Allgäuer Alpen. Schon von weitem sieht man den Turm eines Gotteshauses, das über dem wildromantischen Wertachtal liegt und gerne als die „schönste Dorfkirche des Allgäus“ bezeichnet wird.
Der Europarat hat den derzeit sechs Staaten verbindenden Kyrill-und-Method-Weg ins Verzeichnis der Europäischen Kulturrouten aufgenommen. Das teilte der Direktor des in Luxemburg ansässigen Europäischen Instituts für Kulturrouten, Stefano Dominioni, laut der Presseagentur Kathpress mit. Der nach den "Slawenaposteln" Kyrill und Method benannte Weg ist damit offiziell eine von mittlerweile 45 europäischen Kulturrouten, von denen die bekannteste wohl das Netz der Jakobswege ist.
An einem Samstag in der Altstadt von Jerusalem. Zwischen 17 und 18 Uhr werden fünf US-Amerikanerinnen Teil einer jahrhundertealten Tradition. Marina, eine der fünf, hat bei Wassim Razzouk einen Termin vereinbart. Die jungen Frauen, die zwei irakischstämmigen Familien angehören, lassen sich vom Meister tätowieren. In der Jerusalemer Altstadt liegt das wohl älteste Tätowier-Studio der Welt.
Etwas mehr als zwei Monate vor Beginn des Heiligen Jakobusjahres muss die Pilgerbewegung einen erneuten Rückschlag verkraften: Die komplette Jakobsweg-Region Navarra riegelt sich ab.
Es gibt überall in unserem Bistum Orte, von denen wir meinen, wir würden sie kennen – und dann entdecken wir doch noch ganz neue Seiten: So ist es uns in dieser Woche in Inchenhofen gegangen: Wir kennen den Ort und die Kirche St. Leonhard natürlich wegen des berühmten Leonhardirittes.
Am fünften Tag unserer Reise fahren wir mit einem Bus nach Zakopane. Nach der Messe im Sanktuarium Matki Bozej Fatimskiej sehen wir uns das touristische Zentrum der Kleinstadt an. Auf der langgezogenen Kuppe der 1126 Meter hohen Gubalówka, einem der Hausberge von Zakopane, ist Jahrmarkt. Eine grellbunte aufblasbare Riesenrutsche, auf den Wulsten des Geländers bekrönt mit Palmen, versperrt jegliche Aussicht ins Tal. Mit der Standseilbahn sind wir zu zwölft zur Bergstation gefahren, während sich der andere Teil unserer Gruppe unten im Ort vergnügt.
Wer sich in Südpolen auf die Spuren des heiligen Johannes Paul II. begibt, der sollte einen Besuch in zwei nahe beieinander liegenden Orten etwa eine Autostunde südwestlich seiner ehemaligen Bischofsstadt nicht versäumen. Um kurz nach acht Uhr bereits sitzen wir heute bei kühlem und bewölktem Wetter im Bus. Und wenn vielleicht der gestrige Tag mehr den Charakter einer touristischen Visite hatte, so finde ich mich heute schon am frühen Morgen mitten in einer Wallfahrt wieder. Bischof Bertram lädt uns am Mikrofon zum Morgenlob ein und stimmt mit kräftiger Stimme an: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren.“
Am dritten Tag unserer Reise begeben wir uns auf einen Rundgang durchs jüdische Viertel Kazimierz. Wir erfahren viel über die Besonderheiten des jüdischen Lebens, das bis zum Zweiten Weltkrieg eine Blüte erlebte. Am Nachmittag erleben wir das katholische Krakau.
Bischof Bertram hat auf der Pilgerreise nach Polen von Kardinal Stanislaw Dziwisz eine Reliquie des Papst Johannes Paul II. überreicht bekommen. Ich habe ihn befragt, um was es sich bei dieser Reliquie handelt und was die Überreichung für ihn bedeutet.
Der Dienstag sollte gleich der Höhepunkt werden, hatte mir Diakon Martin versprochen, als er mir kurz vor der Reise noch einige Programmänderungen mitteilte. Wenn ich auch noch nicht weiß, welche Eindrücke uns an den nächsten Tagen erwarten: Aber vermutlich wird Diakon Martin Recht behalten. Da sind wir heute durch eine Begegnung mit Kardinal Stanisław Dziwisz, dem ehemaligen Sekretär von Johannes Paul II., dem Heiligen Papst erstaunlich nahegekommen.
Papst Johannes Paul II. war ein sportlicher Mann. Vom Ruderausflug weg wurde er zum Weihbischof ernannt. Häufig ging er zum Skifahren und Wandern. Ganz zu schweigen von seinen insgesamt neun Reisen, die ihn als Papst in seine polnische Heimat führten. Wer mit dem Bayerischen Pilgerbüro "Auf den Spuren von Papst Johannes Paul II." nach Polen reist, kann sich auf ein sportliches Programm gefasst machen – so wie die Pilger aus dem Bistum Augsburg.
AUGSBURG – In diesem Jahr wurden viele traditionelle große Wallfahrten aus bekanntem Grund abgesagt. Auf das Pilgern muss aber nicht verzichtet werden, findet Manfred Riegger, Professor am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des katholischen Religionsunterrichtes an der Universität Augsburg. In dieser Folge stellen wir Beispiele von Wegen vor, die man daheim in kleinen oder größeren Abschnitten gehen kann. In der ersten Folge Grundsätzliches von Manfred Riegger:
Die Jakoberkirchweih in Augsburg hat eine ziemlich lange Tradition. Sie ist das älteste Volksfest der Stadt und geht auf die Pilgerschaft nach Santiago de Compostela zurück.
Nach vier Monaten coronabedingter Schließung kann der Jakobsweg offiziell wieder begangen werden. Die Kathedrale von Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens hat zum 1. Juli wieder ihre Pforten geöffnet. Wie Pfarrer Rudolf Hagmann, der als Pilgerseelsorger in Santiago wirkt, im "Vatican News"-Interview erklärte, ist es aber weiterhin nicht empfehlenswert, "einfach den Rucksack zu packen und loszuziehen". Öffnung bedeute "sicher nicht Rückkehr zur bisher gewohnten Normalität"; es seien weiter Hygienevorschriften in der Kathedrale und den Herbergen einzuhalten. Pilger sollten sich vor ihrem Aufbruch gut über die Lage informieren.
Spaniens "Lockdown" ist beendet. Neustart ist angesagt. Auch auf dem Jakobsweg. Erste Zeichen haben die Pilger in der zweiten Juniwoche am Ziel in Santiago de Compostela gesetzt. Zwar waren es nur Spanier auf Kurzstrecken durch die Region Galicien. Doch immerhin – der Anfang war gemacht. Nun dürfte der internationale Pilgerbetrieb langsam wieder Fahrt aufnehmen. Drei der Quartiere am Jakobsweg in Spanien haben wir exemplarisch besucht. Das Fazit vorweg: Manches wird nicht mehr so sein wie vorher.
Der „Stationenweg“ von Bissingen nach Buggenhofen im malerischen Kesseltal im Landkreis Dillingen ist nicht neu – es gibt ihn in seiner jetzigen Form schon seit rund 30 Jahren. Aber er ist gerade jetzt, in Krisenzeiten, aktueller denn je.
Wie so vieles ist auch das Pilgern in diesen Corona-Zeiten schwierig geworden. Denn meist wird ja in Gruppen gepilgert und man kehrt in Herbergen ein, in denen viele andere Pilger sind – also schwierig zu realisieren gerade.
Die Ferien sind schon bald wieder vorbei, am Dienstag nach Heilig Drei König müssen die meisten von uns schon wieder arbeiten. Es wird also Zeit, den nächsten Urlaub zu planen. Wie wäre es in diesem Jahr mit einer Pilgerreise? Eva Fischer von Radio Augsburg hat mit dem Leiter der diözesanen Pilgerstelle Andreas Martin über die Highlights im aktuellen Pilgerkatalog gesprochen.