Papst Franziskus hat den früheren Chef der vatikanischen Glaubensbehörde, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, zum Mitglied der im Oktober angesetzten Weltsynode berufen. Dies geht aus der Namensliste der Synodenmitglieder hervor, die der Vatikan veröffentlichte. Auch die beiden Nachfolger Müllers, der spanische Kardinal Luis Ladaria sowie der künftige Glaubenspräfekt Victor Fernandez, wurden zu Mitgliedern berufen.
Die deutschen Bischöfe fühlen sich durch das Arbeitspapier zur Weltsynode im Vatikan (im Bild deren Eröffnung 2021) bestärkt. Es entspreche den Erfahrungen, die man vor dem Hintergrund der Debatte zu Kirchenreformen in Deutschland im Gespräch mit Christen aus anderen Ländern und Kontinenten gemacht habe, erklärten Georg Bätzing, Bertram Meier und Franz-Josef Overbeck am Dienstag in Bonn. Die Bischöfe von Limburg, Augsburg und Essen nehmen für die Deutsche Bischofskonferenz an der Synode teil.
Mit der Bitte um ein gutes Gelingen der katholischen Weltsynode hat Münsters Bischof Felix Genn am Mittwoch in Kevelaer einen Gottesdienst gefeiert. Dabei äußerte er sich in der Basilika des niederrheinischen Wallfahrtsortes auch kritisch zum Reformprojekt des Synodalen Wegs in Deutschland. Es sei deutlich geworden, "dass wir in dem Prozess noch manches lernen müssen", sagte er laut einer Mitteilung des Bistums Münster.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, begrüßt die Entscheidung aus Rom, Laien bei der künftigen Weltsynode sichtbar zu beteiligen. Dieser Schritt zeige, dass Verantwortung in der katholischen Kirche künftig gemeinsam getragen werden solle, erklärte der Limburger Bischof auf Twitter.
Der Vatikan hat eine Aufsehen erregende Änderung des Kirchenrechts bekanntgegeben: Bei Weltbischofssynoden werden künftig ein Viertel der Teilnehmer keine Bischöfe sein, bis zu 40 Frauen dürfen dann mit abstimmen.
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) schickt aus ihren Reihen drei Vertreter zur Weltbischofssynode im Herbst nach Rom. Bei der DBK-Vollversammlung in Dresden wählten die Bischöfe ihren Vorsitzenden Georg Bätzing (Limburg) und die Bischöfe von Augsburg, Bertram Meier, und Essen, Franz-Josef Overbeck, zu Delegierten. Als Stellvertreter wurden Weihbischof Matthäus Karrer (Rottenburg-Stuttgart) und Weihbischof Stefan Zekorn (Münster) gewählt, wie die DBK am Donnerstag bekanntgab.
Mit Aufrufen zu einem offenen Austausch untereinander haben am Montag die Beratungen der Europa-Etappe der katholischen Weltsynode begonnen. Zugleich wurden unterschiedliche Visionen von der künftigen Gestalt der Kirche deutlich. Der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich sagte in seiner Predigt am Montagmorgen, Jesus habe alle Menschen geheilt, die sein Gewand berührten. Ebenso müsse die Kirche offen für alle sein und dürfe keine Barrieren zum Heil errichten.
Der im Vatikan für die Synoden zuständige Kardinal Mario Grech hat berichtet, dass es in der Kirche Widerstand gegen die laufende weltweite Synode zur Reform der katholischen Kirche gebe. Es gebe Leute, "die diese Synode offen bekämpfen", sagte Grech der Monatszeitschrift "Vita Pastorale".
Das Arbeitsdokument für die sogenannte kontinentale Etappe der katholischen Bischofssynode 2021-2024 liegt ab sofort in deutscher Übersetzung vor. Unter dem Titel "Mach den Raum deines Zeltes weit" steht es auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz, ebenso eine Erklärung ihres Vorsitzenden, Bischof Georg Bätzing. Das teilte die Bischofskonferenz in Bonn mit.
Gut ein Jahr nach Beginn der Weltsynode beginnt die zweite, kontinentale Phase. Am Donnerstag stellten der Synoden-Generalsekretär Kardinal Mario Grech (im Bild) und "Generalrelator" Kardinal Jean-Claude Hollerich das 45 Seiten umfassende Arbeitsdokument für die Kontinentalphase vor. Das Dokument ist ein Kondensat der Sorgen und Nöte in katholischen Diözesen weltweit. Dabei stehen besseres gegenseitiges Zuhören und Beteiligung aller im Fokus. Hervorgehoben werden Frauen, gesellschaftliche Randgruppen und Minderheiten, etwa sexuelle.
Der weltweite synodale Prozess, den Papst Franziskus angestoßen hat, wird umfangreicher als geplant. Mit einer emotionalen Predigt und einer überraschenden Ankündigung hat der Papst angedeutet, wohin die Reise geht.
Die katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten haben am Montag (Ortszeit) ein Synthesepapier für die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode veröffentlicht. Das Dokument sei der Höhepunkt von zehn Monaten "bewussten Zuhörens in der gesamten Kirche der USA", hieß es in einer Mitteilung der Bischofskonferenz. Der Text beklagt eine "tiefe Spaltung" in der Kirche, die ein Gefühl von "Angst und Schmerz" bei den Teilnehmern des Synodenprozesses hinterlasse.
Die erste Phase der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode ist weitgehend abgeschlossen. Insgesamt habe das zuständige Synodensekretariat von mehr als 100 der 114 nationalen Bischofskonferenzen Rückmeldungen zu der Synodenumfrage erhalten, erklärte der Generalrelator der Synode, Kardinal Jean-Claude Hollerich, bei einer Pressekonferenz im Vatikan.
Mit einer Messe im Petersdom hat Papst Franziskus am Sonntag den zweiten Startschuss für die Weltsynode der katholischen Kirche gegeben. Ziel des auf gut zwei Jahre angesetzten mehrstufigen Prozesses ist ein anderer Umgangsstil in der Kirche. "Alles ändert sich, wenn wir zu echten Begegnungen mit Ihm [Gott] und untereinander fähig sind. Ohne Formalitäten, ohne Täuschung, ohne Tricks", sagte Franziskus in seiner Predigt.
Für die im Oktober beginnende weltweite Synode hat der Vatikan am Dienstag zwei zentrale Vorbereitungsdokumente veröffentlicht. Mit dem bis Oktober 2023 dauernden Diskussionsprozess will der Papst die Kirche umgestalten. Mehr Menschen sollen Mitsprache erhalten und die Kirche soll ihre Botschaft überzeugender verkünden. Als Leiter des Synodensekretariats betonte Kardinal Mario Grech die geistliche Dimension der Weltsynode; sie sei kein Kirchenparlament.
Die von Papst Franziskus für Oktober 2022 angekündigte Bischofssynode könnte um ein Jahr verschoben werden. Wegen der Pandemie sei eine angemessene breite Vorbereitung des Bischofstreffens zum Thema synodale Kirche "ziemlich schwierig", sagte der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech. Das Treffen sei wegen der Außerordentlichen Amazonas-Synode im Herbst 2019 schon einmal verschoben worden.
In Lateinamerika ist eine neue länderübergreifende Kirchenkonferenz für das Amazonasgebiet gegründet worden. Wie das katholische Netzwerk Repam in Quito mitteilte, fand die konstituierende zweitägige Sitzung wegen der Corona-Pandemie per Videoschalte statt. Neben den Kardinälen Claudio Hummes (Brasilien) und Pedro Barreto (Peru) seien auch vier Kardinäle aus Rom unter den Teilnehmern gewesen. Dem Projekt war eine monatelange Vorbereitungsphase vorausgegangen.
Die nächste Vollversammlung der Bischofssynode in Rom soll im Herbst 2022 stattfinden; das Thema ist noch offen. Wie der Vatikan mitteilte, beschloss der Ordentliche Rat des Synoden-Generalsekretariats dies bei seinem jüngsten Treffen Anfang Februar im Vatikan. Zugleich habe das Gremium dem Papst drei mögliche Synoden-Themen vorgeschlagen, über die Franziskus entscheiden muss.