In Deutschland waren im Jahr 2022 gut 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das waren 20,9 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die Statistiker werteten erste Ergebnisse der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) in der EU aus. Gegenüber dem Vorjahr blieben die Werte nahezu unverändert. So waren im Jahr 2021 knapp 17,3 Millionen Menschen oder 21,0 Prozent der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Eine Person gilt in der EU als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn entweder ihr Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt, ihr Haushalt von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen ist oder sie in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung lebt.
Papst Franziskus hat am Donnerstag für ein geeintes Europa geworben. Die EU habe eine Zukunft, wenn sie wirklich eine Union sei, in der Einheit in der Vielfalt herrsche, so das Kirchenoberhaupt in einer Ansprache an die Teilnehmer der Vollversammlung der EU-Bischofskommission Comece im Vatikan. Die Delegierten aus den Bischofskonferenzen der 27 EU-Staaten tagen derzeit in Rom.
Die EU-Bischofskommission Comece hat Mariano Crociata (70) zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Bischof der italienischen Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno und bisherige Erste Vizepräsident löst den Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich (64) ab, der sich nach fünf Jahren nicht erneut zur Verfügung stellte.
Katholische Bischofskonferenzen und Familienverbände wollen künftig auf europäischer Ebene enger zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten die Kommission der EU-Bischöfe COMECE und die Föderation der katholischen Familienverbände in Europa (FAFCE) in Brüssel. Familienverbandschef Vincenzo Bassi erklärte, man wolle mit gebündelten Kräften "die Schönheit der Familie vermitteln und die europäischen Institutionen auffordern, die grundlegende Funktion der Familie als Baustein der Zukunft zu berücksichtigen".
Mit Aufrufen zu einem offenen Austausch untereinander haben am Montag die Beratungen der Europa-Etappe der katholischen Weltsynode begonnen. Zugleich wurden unterschiedliche Visionen von der künftigen Gestalt der Kirche deutlich. Der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich sagte in seiner Predigt am Montagmorgen, Jesus habe alle Menschen geheilt, die sein Gewand berührten. Ebenso müsse die Kirche offen für alle sein und dürfe keine Barrieren zum Heil errichten.
Der Anteil der Christen in England und Wales ist auf ein historisches Tief gesunken. Wie das britische Statistikamt ONS (Dienstag) mitteilte, bekennt sich erstmals weniger als die Hälfte der Bevölkerung (46,2 Prozent) zu einer christlichen Konfession. Grundlage der Auswertung sind die Ergebnisse der Volksbefragung von 2021. Beim vorigen Zensus zehn Jahre zuvor lag der Wert noch bei fast 60 Prozent.
Die unabhängige Medienregulierung in Deutschland darf nach Meinung der Koordinatorin der Rundfunkkommission der Länder, Heike Raab (SPD), nicht durch zentrale Vorgaben aus Brüssel bevormundet werden. Die Verantwortung für Medien müsse weiterhin auf Ebene von Bund und Ländern organisiert bleiben, sagte die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin am Dienstagabend in Brüssel. Bei dem Vorhaben, Medienvielfalt und -freiheit in ganz Europa zu sichern, dürften "funktionierende Systeme nicht beschädigt werden".
Der Präsident der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, ermahnt Europa eindringlich zu Solidarität und Zusammengehörigkeit. Europa komme nur geeint gut durch den Winter, sagte der Luxemburger Erzbischof im Interview der Nachrichtenagentur Kathpress (Freitag) in Eisenstadt. Engagement für den Frieden sei "Aufgabe der Christen".
Bei der Energiebeschaffung der EU haben die katholischen Bischöfe zu "verantwortlichen und wertebasierten" Partnerschaften aufgerufen. Ein künftiges globales Energiesystem müsse von Gerechtigkeit, Solidarität, Teilhabe und nachhaltiger Entwicklung geleitet sein, heißt es in einer Stellungnahme der EU-Bischofskommission COMECE vom Montag. Entsprechende Abkommen dürften europäische Werte wie Menschen- und Arbeiterrechte sowie Umweltschutz nicht kompromittieren, ergänzte ein Sprecher.
Am Sonntag werden nachts die Uhren von drei auf zwei Uhr zurückgestellt. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder die Winter- beziehungsweise Normalzeit. Fast jeder Dritte in Deutschland (32 Prozent) hatte nach einer Zeitumstellung schon einmal körperliche oder psychische Probleme. Das geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage hervor, die die DAK-Gesundheit am Montag in Hamburg veröffentlicht hat. Der Wert liegt demnach auf dem Höchststand der vergangenen zehn Jahre. 2013 hatten nur 25 Prozent der Bevölkerung über Probleme geklagt. 77 Prozent der bundesweit rund 1.000 Befragten sind der Meinung, die Zeitumstellung sei überflüssig und solle abgeschafft werden.
Die hessische Europaministerin Lucia Puttrich (CDU) kritisiert die Erklärung des EU-Parlaments gegen das jüngste Abtreibungsurteil des Obersten Gerichts der USA sowie die Entschließung der Abgeordneten, ein "Recht auf Abtreibung" in die EU-Grundrechtecharta aufzunehmen. "Mit beiden Punkten liegt das Europäische Parlament grundlegend falsch", schreibt Puttrich in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Die europäische Bischofskommission COMECE hat ihren Jahresbericht veröffentlicht. Der Vorsitzende Kardinal Jean-Claude Hollerich nannte 2021 "ein Jahr der Hoffnung". Die Covid-Pandemie habe jedem die Notwendigkeit solidarischer und geschwisterlicher Zusammenarbeit deutlich gemacht. Zugleich erinnerte Hollerich an Appelle der katholischen Bischöfe, Corona-Impfstoffe vor allem für Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zugänglich zu machen.
Die katholische Kirche hat auf die Forderung des EU-Parlaments nach einem "Grundrecht auf Abtreibung" mit Kritik reagiert. Damit begebe sich das Parlament auf ein Gebiet außerhalb seiner Kompetenz und mische sich in innere Angelegenheiten demokratischer EU- und Nicht-EU-Staaten ein, erklärte der Generalsekretär der Bischofskommission COMECE, Manuel Barrios, am Donnerstagabend in Brüssel.
Was haben Helmut Kohl, Ann-Sophie Mutter und die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ gemeinsam? Sie alle sind Preisträger des Europäischen St.-Ulrichs-Preises, den die Stadt Dillingen seit 1993 vergibt.
Frontex-Direktor Fabrice Leggeri hat dem Verwaltungsrat der EU-Grenzschutzagentur offenbar seinen Rücktritt angeboten. Das geht aus einem Brief Leggeris hervor, der dem "Spiegel" vorliegt, wie das Magazin am Freitag mitteilte. Hintergrund sind Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen gegenüber Migranten. In dem Schreiben bittet Leggeri um die Annahme seines Rücktrittsgesuchs und bedankt sich für seine "unschätzbare Erfahrung" bei Frontex.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr wieder auf Sommerzeit gedreht. Um 2 Uhr morgens werden die Zeiger in der gesamten EU um eine Stunde nach vorne auf 3 Uhrgestellt. Die Nacht wird damit eine Stunde kürzer. Dafür wird es abends eine Stunde später dunkel, was zusätzliche Möglichkeiten für Freizeitgestaltung und Sport ermöglicht.
Die Vertretung der katholischen Bischöfe bei der EU wirbt für einen europaweiten Wochenruhetag. Angesichts von Pandemie, verschwimmender Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben sowie einer Kultur, die ständige Bereitschaft erwarte, sei ein klar definierter gemeinsamer Ruhetag wichtiger denn je, erklärte der Generalsekretär der EU-Bischofskommission COMECE, Manuel Barrios, am Donnerstag in Brüssel. Ein solcher einheitlicher Tag ermögliche Zeit mit Familie und Freunden.
Der Begriff "Pushback" ist zum Unwort des Jahres 2021 gekürt worden. Der aus dem Englischen stammende Ausdruck bedeute "zurückdrängen, zurückschieben" und bezeichne in der Migrationsdebatte die Praxis von Europas Grenztruppen, Flüchtende an der Grenze zurückzuweisen und am Grenzübertritt zu hindern, erklärte die Jury der "Sprachkritischen Aktion" am Mittwoch in Darmstadt. Mit der Verwendung des Ausdrucks werde "ein menschenfeindlicher Prozess beschönigt, der den Menschen auf der Flucht die Möglichkeit nimmt, das Menschen- und Grundrecht auf Asyl wahrzunehmen".
EU-Parlamentspräsident David Sassoli ist tot. Er starb am Dienstagmorgen mit 65 Jahren in einer Klinik im norditalienischen Aviano, wie sein Sprecher via Twitter mitteilte. Sassoli war Ende Dezember erneut im Krankenhaus behandelt worden. Grund war eine "schwere Komplikation aufgrund einer Fehlfunktion des Immunsystems".
In vielen Städten in ganz Europa gibt es die Initiative Nightfever. Junge Christen wollen die Freude am Glauben, die sie selbst erlebt haben, an andere weitergeben.
Die EU muss nach den Worten von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über eine allgemeine Corona-Impfpflicht nachdenken. Die Diskussion darüber sei "angebracht" und müsse geführt werden, sagte sie vor Journalisten in Brüssel.
In die Debatte um ein internes Dokument der EU-Kommission mit Formulierungshinweisen zum bevorstehenden Weihnachtsfest hat sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eingeschaltet. Er nannte es einen falschen Weg, im Kampf gegen Diskriminierung, Ausdrücke wie "Weihnachten" oder "Maria" zu meiden. "Die Tendenz geht leider dahin, alles zu vereinheitlichen und nicht einmal die berechtigten Unterschiede zu respektieren", sagte der Kardinal. Unterschiede dürften nicht zu einer Quelle von Diskriminierung werden, aber sie müssten integriert werden.
Die Europäische Union kann nach Einschätzung der katholischen deutschen Bischöfe ein Vorbild für Friedens- und Demokratieprozesse in der ganze Welt sein. Das erklärte der Vorsitzende der Bischöflichen Arbeitsgruppe Europa, Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck. Er äußerte sich zur Veröffentlichung des Expertenpapiers "Europa ist es wert" durch die Deutsche Bischofskonferenz. Die Kirche sei bereit, als Brückenbauerin und Mediatorin im gesellschaftlichen europäischen Diskurs mitzuwirken.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) beklagt eine zunehmende Migration über Belarus (Weißrussland) nach Deutschland und will sich am heutigen Mittwoch im Kabinett für rasche Gegenmaßnahmen einsetzen. Unterdessen warnt der katholische Sozialverband Caritas vor einer "unmenschlichen Instrumentalisierung der Menschen" und sieht Polen in der Pflicht, Menschenrechte zu wahren. Auch die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisiert die Situation an der Grenze zwischen Polen und Belarus.
Religionsvertreter haben ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) kritisiert, das ein Kopftuchverbot am Arbeitsplatz unter bestimmten Voraussetzungen für zulässig erklärt. Pauschale Kopftuchverbote werde es damit zwar auch künftig in Deutschland nicht geben, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek. "Aber das Signal ist integrationspolitisch zweifelhaft vor dem Hintergrund der so wesentlichen Rechtsgüter wie der Religionsfreiheit und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau."
Während die EU-Parlamentarier von SPD, Grünen und Linken dem Matić-Bericht geschlossen zugestimmt haben, lehnen ihn CDU/CSU und AfD ab. Im Exklusiv-Interview erklärt der Augsburger Europa-Abgeordnete Markus Ferber (CSU), warum er die Resolution nicht unterstützen konnte. „Abtreibung ist für mich kein Menschenrecht“, macht er deutlich.
Eine umstrittene Entschließung des Europaparlaments zu Frauenrechten stuft Schwangerschaftsabbrüche als Menschenrecht ein. Die Resolution entzweit die Abgeordneten; die Kritik daran eint entfernte katholische Lager.
Auch die Deutsche Bischofskonferenz kritisiert den sogenannten Matic-Bericht zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Frauen und verlangt umfassenden Schutz ungeborenen Lebens. "Im Zentrum unserer Sorge steht der Schutz der unantastbaren, unveräußerlichen und gleichen personalen Würde aller Menschen", erklärte der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Bischofskonferenz und Vizepräsident der EU-Bischofskommission COMECE, Bischof Franz-Josef Overbeck.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat vor Kurzem den Vatikan besucht. In einer Audienz bei Papst Franziskus ging es unter anderem um den Klimawandel. Einer der Anlässe für den Besuch waren die Feiern zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der EU. Mit unserer Zeitung sprach die 62 Jahre alte Protestantin exklusiv über christliche Werte in Europa und die globale „Impfgerechtigkeit“ im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Große Freude gibt es in Ungarn und der Slowakei über die angekündigte Papstreise im September. Die Visite "kann uns allen Trost und Hoffnung in diesen schwierigen Zeiten geben", sagte der Budapester Kardinal Peter Erdö der staatlichen Nachrichtenagentur MTI. Budapests linksliberaler Bürgermeister Gergely Karacsony schrieb in einem Facebook-Post, es sei "eine Freude und eine Ehre", dass Franziskus die Stadt besuche.
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige sieht in Europa besorgniserregende gesellschaftliche Entwicklungen. Dort stehe "das Gemeinwohl auf dem Spiel", sagte Feige am Wochenende beim traditionellen Karlsamt im Frankfurter Kaiserdom. Er fügte hinzu: "Nächstenliebe wird immer mehr zum Fremdwort und Menschenfeindlichkeit gesellschaftsfähig."
Die hessische Europa-Ministerin Lucia Puttrich (CDU) fordert eine neue europäische Strategie "im Umgang mit dem politischen Islam". In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montag) weist sie als Vorbild für eine solche Strategie auf die "Kampfansage" des französischen Präsidenten Emmanuel Macron als "wegweisenden Schritt" hin, den es zu unterstützen gelte.
Mit einer großen Mehrheit von 198 zu 138 Stimmen hat Spaniens Parlament am Donnerstag ein Gesetz zur Legalisierung von Sterbehilfe verabschiedet. Damit wird Spanien nach den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Kanada und Neuseeland das weltweit sechste Land, in dem aktive Sterbehilfe demnächst straffrei ist. In Deutschland steht aktive Sterbehilfe unter Strafe, wenn auch seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Februar Beihilfe zum Suizid nicht mehr strafbar ist.
Nach dem tödlichen Anschlag in Wien mehren sich Forderungen nach einem konsequenten staatlichen Vorgehen gegen Islamisten. Zugleich wird dazu gemahnt, europäische Werte und die Freiheit hochzuhalten und auch einen weiteren Austausch mit liberalen Muslimen zu pflegen. Experten rechnen derweil mit weiteren Taten in Europa.
Papst Franziskus ermahnt Europa angesichts der Corona-Krise zu Solidarität und zu Besinnung auf seine Werte. Der Kontinent müsse wieder zu sich selbst finden, betonte er in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Der Chefdiplomat des Papstes vertritt den Vatikan bei mehreren Gedenkanlässen in Brüssel. Wegen neuer Corona-Maßnahmen dort musste Parolin allerdings seine Brüssel-Reise an diesem Mittwoch absagen. Die Begegnungen sollen per Videokonferenz stattfinden.
Die Initiative Christen für Europa fordert ein neues europäisches Asylsystem mit den Eckpfeilern Menschenwürde und Solidarität. Die EU müsse zu einer an der Rechtsstaatlichkeit orientierten Asyl- und Migrationspolitik zurückkehren, forderte die Initiative in Bonn. Mitgliedsstaaten, insbesondere an den EU-Außengrenzen, beachteten oft die Mindestanforderungen der Verfahren nicht.
In der Tschechischen Republik sind seit Montag neue Verordnungen zur Bekämpfung des Coronavirus in Kraft, die auch die Kirchen massiv treffen. An Gottesdiensten in geschlossenen Räumen dürfen ab sofort maximal zehn, im Freien höchstens 20 Personen teilnehmen. Diese Personenzahl gilt auch für alle anderen kirchlichen Aktivitäten. Zu den erlaubten Teilnehmerzahlen kommen Priester und liturgisches Personal wie Ministranten, Kantor, Organist und Küster hinzu.
Die Corona-Pandemie könnte gravierende Auswirkungen auf die Zoolandschaft in Europa haben. Volker Homes, Geschäftsführer beim Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), erklärte: "Es ist nicht auszuschließen, dass Zoos infolge der Pandemie und ihrer Auswirkungen schließen müssen. Vielleicht nicht in Deutschland, aber im europäischen Ausland."
EU-Politiker haben die Entscheidung, nun doch einen EU-Sondergesandten für Religionsfreiheit außerhalb der EU einzusetzen, begrüßt. "Die Religionsfreiheit steht in der Welt unter Druck, ob für Christen in China oder Muslime in Indien", twitterte der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP) im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU). Europa müsse mehr tun, um diese Grundfreiheit zu schützen.
Vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben Nichtregierungsorganisationen die Wahrung der Menschenrechte angemahnt. Die Ratspräsidentschaft sei eine große Chance für Deutschland, aber letztlich zählten die Ergebnisse, so der Tenor am Donnerstag in Berlin. Bislang seien vor allem die Erwartungen groß und die versprochenen Projekte teils vage. Deutschland übernimmt am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate.
Vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft rufen die beiden großen Kirchen in Deutschland in Europa zu mehr Solidarität auf. Es gelte, "die Zukunft unseres gemeinsamen Hauses Europa in Verantwortung für den europäischen Zusammenhalt zu gestalten", erklärten die Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, am Mittwoch in Bonn und Hannover.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) nennt den Einsatz der EU gegen Covid-19 in Entwicklungs- und Schwellenländern "beschämend". Bis heute sei kein einziger Euro an zusätzlichen Hilfen in den Entwicklungs- und Schwellenländern im Einsatz, sagte Müller nach dem virtuellen Treffen der EU-Entwicklungsminister.
Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission Comece, Kardinal Jean-Claude Hollerich, sieht bei der Bewältigung der Corona-Krise in Europa die Solidarität in einer Schlüsselrolle. "Es hängt alles davon ab, ob es in Europa möglich ist, solidarisch zu handeln", sagte Hollerich der französischen Zeitung "La Croix" und der niederländischen Zeitung "Nederlands Dagblad".
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland als Schande für Europa bezeichnet und Hilfe für die Menschen gefordert. Mit Blick auf die Aufnahme der ersten 47 der rund 350 von Deutschland akzeptierten Kinder aus den Flüchtlingslagern sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Mit der Evakuierung der Kinder ist das Problem ja nicht gelöst."
Die EU-Bischofskommission Comece hat von den EU-Mitgliedstaaten Großzügigkeit bei der Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger von den griechischen Inseln gefordert. "Wie muss es sich für diejenigen anfühlen, die in den Flüchtlingslagern sind, die nichts haben, nicht einmal Medikamente gegen die saisonale Grippe?", fragte Comece-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich am Donnerstag.
Der Transfer der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus Griechenland soll offenbar nun doch schon in der kommenden Woche beginnen. Das Bundesinnenministerium teilte am Dienstagabend mit, Innenminister Horst Seehofer (CSU) habe sich mit Abgeordneten der Koalitionsfraktionen verständigt, dem Bundeskabinett vorzuschlagen, mit der Verteilung in einem ersten Schritt zügig zu beginnen und bis zu 50 Kinder und Jugendliche aufzunehmen. Das Kabinett kommt heute zusammen.
Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis sieht es als positiv an, dass die EU mit Albanien und Nordmazedonien Beitrittsverhandlungen führen möchte. "Wir begrüßen diese Entscheidung außerordentlich", sagte Renovabis-Geschäftsführer Burkhard Haneke am Mittwoch in Freising. Denn unter diesen Vorzeichen könnten in beiden Ländern Schritte zu einer langfristig günstigeren wirtschaftlichen Entwicklung unternommen werden.
Die von den Regierungen verhängten Maßnahmen gegen das Coronavirus führen auch in Österreich, Tschechien und der Slowakei zu erheblichen Einschränkungen im kirchlichen Leben. In Österreich sind Gottesdienste in geschlossenen Räumen nun nur noch mit höchstens 100 Personen, im Freien mit maximal 500 Personen erlaubt, sagte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn der Presseagentur „Kathpress“. Sonstige kirchliche Veranstaltungen mit diesen Teilnehmerzahlen seien abzusagen.
In Tschechien sorgt der Beginn der Arbeiten zur Wiedererrichtung der 1918 geschleiften Mariensäule auf dem Prager Altstädter Ring weiter für öffentliche Kontroversen. Unter anderem rief ein Tweet des Prager Kardinals Dominik Duka Reaktionen hervor, in dem er versicherte, den Bau der Säule mit seinem Gebet zu begleiten.
Nach den Bistümern Mailand und Padua hat auch das Patriarchat von Venedig bis einschließlich Sonntag sämtliche Gottesdienste ausgesetzt. Das gelte auch für Taufen, Erstkommunionen und Firmungen. Stattdessen sollten die Gläubigen sich dem persönlichen Gebet widmen und eventuell Gottesdienstübertragungen in Medien mitfeiern. Beisetzungen ohne Messfeier können weiterhin im engsten Familienkreis stattfinden.
Die katholische EU-Bischofskommission Comece und ihre Amtsbrüder in Großbritannien wollen auch nach dem Brexit ihre gemeinschaftlichen Beziehungen erhalten. In einer Brüsseler Erklärung vom Wochenende begrüßen sie den erzielten Brexit-Deal als vernünftig. Ein No-Deal-Szenario würde sowohl für das Vereinigte Königreich als auch für die Europäische Union negative Auswirkungen haben - „insbesondere für die Schwächsten der Gesellschaft“, erklärten die Bischöfe.
Papst Franziskus hat die ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen auf europäischer Ebene gewürdigt. Bei einem Besuch der Spitzen der EU-Bischofskommission Comece und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) am Donnerstag im Vatikan habe Franziskus beide Organisationen gesegnet und in ihrer Arbeit ermutigt, berichtete die Comece heute in Brüssel.
Mit Aufrufen zu Menschlichkeit beim Thema Migration ist am Sonntag die Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnet worden. Beim zentralen Gottesdienst in Hannover kamen als Symbole unter anderem ein Rettungsboot und beschriftete Rettungswesten zum Einsatz. Im Mittelpunkt der Feier stand das Schicksal von Menschen auf der Flucht.
Nach Einschätzung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, ist die EU derzeit in einem „schwierigen Moment“. Es gebe eine Tendenz in der Europäischen Union, die Interessen der Mitgliedstaaten und nicht das Gemeinwohl in den Vordergrund zu stellen, sagte Marx am Dienstagabend in Brüssel bei einer Diskussion mit Kardinal Juan Jose Omella aus Barcelona und Kardinal Jozef de Kesel, Erzbischof von Mecheln-Brüssel. „Das Projekt der EU ist noch nicht zu Ende“, betonte Marx.
Insgesamt 23 Sternsinger aus Deutschland, Ungarn, Österreich, Rumänien, Italien und Belgien werden am 8. Januar im Europaparlament erwartet. Zu Gast sind die Mädchen und Jungen in Brüssel bei EU-Vizepräsident Rainer Wieland, wie am Donnerstag das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" in Aachen mitteilte. Im Vorfeld wollen die Sternsinger das Büro der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) besuchen.
Der Prager Kardinal Dominik Duka (76) wünscht sich stärkere Kontakte zu den katholischen Bistümern in Ostdeutschland. „Leider haben wir die früher engen Beziehungen nach Ostdeutschland inzwischen verloren“, sagte er. „Nach der Wende war die westliche Welt für uns interessanter als die früher sozialistischen Gebiete.“ Doch jetzt seien die Kontakte nach Ostdeutschland wichtiger geworden: „Denn wir haben gemeinsame Erfahrungen aus der kommunistischen Zeit.“
Der Präsident der EU-Bischofskommission, Kardinal Jean-Claude Hollerich, begrüßt die Einigung über einen möglichen Brexit-Deal. Es wäre ein „Sieg des gesunden Menschenverstands für eine gute Nachbarschaft“, sagte Hollerich am Donnerstag in Brüssel. Bereits im Vorfeld hatte er angekündigt, dass die Vertreter von Schottland, England und Wales auch nach einem EU-Austritt Großbritanniens weiter als Gäste zu COMECE-Treffen eingeladen würden. „Sie hören ja nicht auf, Europäer zu sein“, erklärte der Erzbischof von Luxemburg.
Die Facebook-Nachricht einer Pfarrerin hat einem einsamen Dänen eine große Beerdigung beschert. Zu der Beisetzung von Carl-Johan Petersen in Gilleleje im Norden der Insel Seeland erschienen dank der Initiative der Geistlichen fast 90 Trauergäste, wie die Boulevardzeitung „BT“ berichtet. Demnach kannten nur drei der Gäste den Verstorbenen, der früher als Busfahrer in Kopenhagener tätig war.
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt sieht 80 Jahre nach dem Überfall auf Polen zum Auftakt des Zweiten Weltkriegs „lebendige Zeichen der Versöhnung“ zwischen Deutschen und Polen. „Ich lebe heute in unmittelbarer Nachbarschaft zu Polen und bin dankbar dafür, dass die Wunden dieser Feindschaft verheilt sind“, sagte der katholische Oberhirte des Grenzbistums.
Zum 30. Jahrestag der Grenzöffnung in Ungarn hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das sogenannte Paneuropäische Picknick im ungarischen Sopron als Weltereignis bezeichnet. Die ungarischen Grenzschützer hätten die DDR-Bürger damals ohne zu schießen ziehen lassen, sagte Merkel am Montag in Sopron. Sie äußerte sich bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Stadt. Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban nahm daran teil.
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