Papst Franziskus hat die Vorschriften zur Bekämpfung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche verschärft. Am Samstag veröffentlichte der Vatikan einen entsprechenden Erlass (Motu Proprio) des Papstes. Dabei handelt es sich um eine Aktualisierung und Zusammenführung der seit 2019 geltenden Normen mit dem Namen "Vos estis lux mundi" ("Ihr seid das Licht der Welt"). Darin wird genau geregelt, wie im Fall von Missbrauchs-Verdachtsfällen vorzugehen und wer, wann, wofür zuständig ist.
Papst Franziskus hat am Donnerstag für ein geeintes Europa geworben. Die EU habe eine Zukunft, wenn sie wirklich eine Union sei, in der Einheit in der Vielfalt herrsche, so das Kirchenoberhaupt in einer Ansprache an die Teilnehmer der Vollversammlung der EU-Bischofskommission Comece im Vatikan. Die Delegierten aus den Bischofskonferenzen der 27 EU-Staaten tagen derzeit in Rom.
Für die mündliche Verhandlung einer Feststellungsklage um Schadensersatzansprüche gegen mehrere Kirchenverantwortliche wegen sexuellen Missbrauchs hat das Landgericht Traunstein einen neuen Termin festgesetzt. Sie soll laut Mitteilung vom Donnerstag nun am 20. Juni stattfinden. Am Montag hatte das Gericht den für 28. März geplanten Verhandlungsbeginn abgesagt.
Die EU-Bischofskommission Comece hat Mariano Crociata (70) zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Bischof der italienischen Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno und bisherige Erste Vizepräsident löst den Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich (64) ab, der sich nach fünf Jahren nicht erneut zur Verfügung stellte.
Papst Franziskus hat eine weitere Glocke gesegnet, die als akustisches Symbol gegen Schwangerschaftsabbrüche dienen soll. "Ihr Klang verbreite die Botschaft, dass jedes Leben heilig ist und jedes Leben unverletzlich ist", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan.
Kurz vor Beginn des Fastenmonats Ramadan haben Christen und Juden in Deutschland Muslimen ihre Grüße übermittelt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, wünschten am Mittwoch in Bonn Freude, Wohlergehen und Zuwendung. Der Zentralrat der Juden in Deutschland schrieb auf Twitter, er wünsche "allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten #Ramadan-Monat".
Der langjährige Sekretär von Papst Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, könnte einem Medienbericht zufolge Vatikanbotschafter in Costa Rica werden. Der Heilige Stuhl habe in der vergangenen Woche bei den dortigen Behörden die staatliche Erlaubnis für die Personalie erbeten, berichtet das spanischsprachige Religionsportal "Religion Digital" unter Berufung auf anonyme kirchliche Quellen.
Mit einem Gottesdienst und einem Festakt in Magdeburg hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am Mittwoch ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. In seiner Festpredigt im Magdeburger Dom würdigte der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel Sfiatkos die Bemühungen der "ökumenischen Vorfahren". Der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron, betonte beim Festakt: "Durch die Jahrzehnte ist viel Vertrauen gewachsen, eine wirkliche Gemeinschaft ist entstanden. Wie jede gute Beziehung braucht sie Pflege."
Es ist der 30. März 1945: Karfreitag. Am Tag des Todes Jesu opfert die Oberin des Ordens der Barmherzigen Schwestern „Unserer Lieben Frau vom Mitleiden“ ihr Leben für eine Mitgefangene. Stellvertretend für die Mutter geht Schwester Marie Élisabeth in die Gaskammer des KZ Ravensbrück. Nur wenige Wochen später ist der Krieg vorbei – und damit die Herrschaft der Nazis.
Es war die Kuckucksuhr, die den Schwarzwald in aller Welt berühmt gemacht hat. Tausende von Tüftlern hatten die tönenden Zeitmesser dort einst hergestellt. Heute gehört das Uhrmacherhandwerk zu Deutschlands immateriellem Kulturerbe. Das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen dokumentiert seine abwechslungsreiche Geschichte. Wer will, kann dort seit neuestem auch mit fachlicher Hilfe seine eigene Kuckucksuhr fertigen.
90 Jahre wird Michel Sabbah an diesem Sonntag. 1987 ernannte Papst Johannes Paul II. den Mann aus Nazareth zum Lateinischen Patriarchen. Bis ins hohe Alter ist Sabbah ein unbequemer Mahner geblieben: einer, der sich für die Sache der Palästinenser stark macht. Und der doch nie die Versöhnung mit Israel aus den Augen verliert.
Christina Nytsch wurde nur elf Jahre alt: Am 16. März 1998, vor 25 Jahren, fiel „Nelly“, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, in die Hände ihres Mörders. Die Tat beschäftigte ganz Deutschland. Ein DNA-Massentest überführte den Täter. Es war einer der ersten Kriminalfälle in der Geschichte der Bundesrepublik, in dem diese neue Ermittlungsmethode angewandt wurde.
NÖRDLINGEN-BALDINGEN – Ob Stühle, Tisch, Wohnzimmerwand oder Kaffee-Service – in der neuen Möbelfundgrube im Nördlinger Ortsteil Baldingen gibt es gebrauchte Möbel und Haushaltsgegenstände für den kleinen Geldbeutel.
Neuburg – Naturmotive wie Pflanzen und Tiere, religiöse Motive, ja ganze Szenen wie die Anbetung der Könige oder die Heilige Familie mit Hirten, Märchen, feenartigen Wesen – es gibt kaum etwas, das Josefine, genannt „Josy“, Meidinger nicht in ungeheuer filigranen und vor allem sehr akkuraten Scherenschnitten verewigte. Ihr Nachlass, bestehend aus einigen Tausend Scherenschnitten, Zeichnungen und Skizzen, kehrt nun in ihre langjährige Heimatstadt Neuburg an der Donau zurück.
Söcking – Ein Stück Geschichte des gelebten Miteinanders geht zu Ende: Der seit 1987 bestehende Söckinger Zweigverein des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) hat aus der Entwicklung der letzten Jahre Konsequenzen ziehen müssen. Was vielleicht ein wenig traurig klingt, ist in Wirklichkeit ein ganz frischer Anfang: Auf zu neuen Ufern heißt es ab sofort. Dafür bietet sich der ortsbezogene Name Söckinger Ulrichskreis an – angelehnt an die stattliche Ortskirche St. Ulrich.
STARNBERG – Endlich, nach den Jahren der Pandemie, geht es beim Kolping-Jugendtheater in Starnberg ein zweites Mal los, nachdem die Gruppe im Juli 2022 schon „Die kleine Hexe“ herausgebracht hatte. Das aktuelle Stück „Eine Woche voller SAMStage“ stammt aus der Feder von Paul Maar (83). Er lebt in Schweinfurt, wo er nicht nur als Autor, sondern auch als Übersetzer und Illustrator immer noch Freude am Schaffen hat.
Zu Palmsonntag bitten die deutschen Bischöfe um Spenden für Christen im Heiligen Land. In den Gottesdiensten am 2. April ist die Kollekte für den Deutschen Verein vom Heiligen Lande und die Deutsche Franziskanerprovinz gedacht, die damit christliche Einrichtungen und Projekte vor Ort unterstützen, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte.
Ostern ist das höchste Fest der Christen weltweit. Dennoch haben die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender neben Gottesdienstübertragungen und besinnlicheren Beiträgen an Karfreitag auch zahlreiche Krimis, Tierdokumentationen und Unterhaltsames in ihr Programm eingeplant.
Die Berliner Frauenrechtlerin und liberale Muslimin Seyran Ateş (59) erhält am Freitag den Theodor-Haecker-Preis der Stadt Esslingen. Die mit 10.000 Euro verbundene Auszeichnung soll ihren Einsatz gegen Diskriminierung und Unterdrückung muslimischer Frauen würdigen, erklärte die Stadt.
Der Pastoraltheologe Ludwig Mödl wird am 20. März 85 Jahre alt. Der gebürtige Ingolstädter, der heute in München lebt und in der Innenstadtkirche Heilig Geist seelsorglich tätig ist, gehört der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg an. Dreimal war der Geistliche zudem theologischer Berater der Oberammergauer Passionsspiele, zuletzt 2022. Außerdem wirkt er lang schon im Vorstand des Vereins für Christliche Kunst in München mit und ist Gastautor der im Sankt Ulrich Verlag erscheinenden "Katholischen SonntagsZeitung" und "Neuen Bildpost".
Gravierende Reformen hat der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland empfohlen: etwa die Segnung homosexueller Paare und die Öffnung des Diakonats für Frauen. Was halten Sie von diesem vorläufigen Abschluss des Reformprozesses? Was meinen Sie? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!
Der Mord an der zwölfjährigen Luise durch zwei etwa gleichaltrige Mädchen hat bundesweit für Entsetzen gesorgt. Als Konsequenz wird vielfach eine Herabsetzung der Strafmündigkeit gefordert. Wäre das sinnvoll oder ginge es in die falsche Richtung? Was meinen Sie? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!
Der gelehrte Haimo von Halberstadt war Angelsachse und wurde Benediktinermönch in Fulda. 840 ernannte ihn Kaiser Ludwig der Fromme zum Bischof von Halberstadt, wo er auch ein Kloster gründete.
Wie den christlichen Glauben vermittlen? Wie aus der Bibel erzählen, wenn immer weniger Menschen in die Kirche gehen? Die Pfarreiengemeinschaft St. Ulrich und Afra in Augsburg hat einen Weg gefunden: in der Fastenzeit findet jeden Sonntag ein gemeinsamer Filmabend statt. Geschaut wird die Serie „The Chosen“, auf deutsch „Die Auserwählten“, die erste Serie über Jesus und seine Jünger. Veronika Götz war am vergangenen Sonntag mit dabei.
Für alle, deren Interesse wir geweckt haben: Die Pfarrei hat beschlossen die „Watchparty“ auch nach Ostern noch weiterzuführen. „The Chosen“ ist außerdem auf DVD erhältlich, auf verschiedenen Streaming-Plattformen oder man lädt sich die gleichnamige kostenlose App herunter.
Wir sind mitten in der Fastenzeit. Noch bis Ostern wird auf vieles verzichtet. Und an diesem Sonntag (Heute) ist Misereor Fastensonntag. Die Pfarrgemeinschaft Aichach hat sich dafür etwas ganz besonderes einfallen lassen. Roland Stingl berichtet.
Der im Jahr 2008 verstorbene Künstler Wolfgang Lettl war ein Kind Augsburgs. Er war einer der ganz großen dieser Stadt. Sein Werk umfasst hunderte von Bildern, die seinen Blick auf die Welt zeigen. Ihm ging es immer um Kunst, nie um Geld, er wollte das seine Bilder für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben, und so wurde mitten in Augsburg das Lettl-Museum eröffnet. In der Sonderausstellung „Kirche und Welt“ wird der Blick auf das Verhältnis von Wolfgang Lettl zum Glauben und zur Kirche geworfen.
Seit dem Jahr 2011 ist Domkapitular Andreas Magg iDirektor des Caritasverbandes hier in der Diözese Ausburg. Jetzt ist der 53jährige zum neuen Bayerischen Landescaritasdirektor gewählt worden. Er wird sein neues Amt zum 1. Februar 2024 übernehmen. Wir haben mit Ihm darüber gesprochen, wie es jetzt weitergeht, und was ihm wichtig ist, bei seinen alten und neuen Aufgaben.
Als er mit 69 Jahren in Regensburg verstorben war, hat ihn nicht nur die Regensburger Presse gewürdigt. Auch Dompropst Johann Baptist Zarbl hob an seinem Grab den hohen Bekanntheitsgrad „wenigstens in Deutschland“ hervor und sagte über ihn: „Er war zugleich Priester von nicht gewöhnlicher Bildung und etwa nur zureichenden Berufskenntnissen, er war ein Mann von großer, viel umfassender und, ohne Übertreibung, von außerordentlicher Wissenschaft und Gelehrsamkeit.“ Die Rede ist von Johann Baptist Weigl. Vor 240 Jahren, am 26. März 1783, wurde der Geistliche, Theologe, Mathematiker und Komponist in Hahnbach geboren.
TEGERNHEIM (pdr/sm) – Im Rahmen der Fastengebetsaktion 2023 betet Bischof Rudolf Voderholzer jeden Fastensonntag einen Kreuzweg an verschiedenen Orten im Bistum Regensburg. Im vergangenen Jahr hatte er die Fastengebetsaktion initiiert. Heuer steht die Initiative unter dem Leitwort „Was ist Wahrheit?“. Aus diesem Anlass nahm der Regensburger Bischof am vergangenen dritten Fastensonntag am Bezirks-Familienkreuzweg der Marianischen Männercongregation (MMC) des Bezirks IV – Walhalla (Tegernheim, Donaustauf, Bach, Wiesent, Wörth, Brennberg/Frauenzell, Rettenbach, Arrach) teil. Gebetet wurde am Steinkreuzweg zwischen Tegernheim und Donaustauf.
REGENSBURG (pdr/sm) – Mit ihrem Höhepunkt am 5. Fastensonntag findet in der Fastenzeit die zentrale Jahresaktion des Hilfswerkes Misereor statt. In diesem Jahr rückt die Aktion Madagaskar mit dem Leitwort „Frau. Macht. Veränderung“ zum Thema Geschlechtergerechtigkeit in den Fokus. Zurzeit ist Sylvie Randrianarisoa als Gast im Bistum Regensburg, um über die Situation und ihre Arbeit in ihrem Heimatland Madagaskar zu berichten.
REGENSBURG (pdr/sm) – „365 Tage Elend, Tod und Zerstörung. 365 Tage unsägliches Leid vor allem der Kinder: verwaist, auf der Flucht, nach Russland entführt, oder Babys, von Leihmüttern ausgetragen und nicht abgeholt.“ Mit diesen Worten brachte Bischof Rudolf Voderholzer beim Ökumenischen Friedensgebet im Regensburger Dom St. Peter den zahlreich erschienenen Gläubigen die Schrecken des Krieges in der Ukraine nahe.
Jeder Cent zählt, wenn es um die Hilfe für Menschen in Not und Bedrängnis geht. Zu Weihnachten bitten deshalb viele Einrichtungen um Spenden.
Gemeinnützige Organisationen leisten einen wichtigen Beitrag für eine lebenswerte Gesellschaft. Sie sorgen für kranke und Not leidende Menschen, helfen im Katastrophenfall, fördern die nachhaltige Entwicklung in armen Regionen oder kämpfen für den Erhalt der Natur. Ohne Spenden und Zuwendungen wäre das alles nicht möglich. Auch ein Testament kann helfen – und macht damit die Welt ein bisschen besser.
Über die Jahrhunderte haben Künstler, Handwerker und Baumeister im Auftrag der Kirche Gebäude und Kunstwerke geschaffen, die ganze Epochen geprägt haben.
Gemeinnützige Organisationen sind für eine menschenwürdige Gesellschaft vor Ort und weltweit unabdingbar. Ihre Arbeit lebt von ehrenamtlichem Engagement, Spenden und Zuwendungen – oder zum Beispiel einer Testamentsspende. Damit können Stifter über den eigenen Tod hinaus bleibend Gutes tun.
In jedem Gebäude gibt es brandschutztechnische Anforderungen, die verhindern sollen, dass ein Brand entsteht und – im Fall der Fälle – eine Ausbreitung des Feuers vermeiden und damit Brandschäden reduzieren. Dabei stehen sowohl die Sicherheit von Personen als auch der Schutz von Umwelt und Sachwerten im Fokus. Versicherungen und der Gesetzgeber legen die notwendigen Brandschutzmaßnahmen sowie Wartungsintervalle fest. Bei einer so genannten Brandverhütungsschau werden diese überprüft – denn eine Brandschutzeinrichtung muss jederzeit voll funktionsfähig sein.
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben an den einen Gott,
liebe Freundinnen und Freunde im christlich-muslimischen Dialog!
„Höchster, allmächtiger und guter Herr, Dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehr.“ Das ist der Kehrvers des Sonnengesangs des hl. Franz von Assisi (ungefähr 1181 geboren, 1226 gestorben). Diesen Kehrvers haben wir zu Beginn unseres Abendgebets gemeinsam gesungen. Im Zentrum steht das Lob des einen Gottes, des Schöpfers von Himmel und Erde, wie es im Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt. Franz von Assisi (auch bekannt als Franziskus), der im 12. Jahrhundert in Italien lebte, stellt in den Strophen seine Schöpfungs- und Naturmystik in ein ganz besonderes Verhältnis zu sich selbst: Sonne, Mond, Sterne, Wind, Feuer, Wasser, Erde, der Mensch und sogar der Tod – und noch vieles mehr – sind für ihn geschaffen von dem einen Gott, der auch ihn als Menschen, als Franz, geschaffen hat. Deshalb loben sie mit ihm den gemeinsamen Schöpfer und gelten ihm als Geschwister.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe muslimische Gäste,
es freut mich sehr, Sie heute, beim vierten Jahresempfang der Deutschen Bischofskonferenz für die Partner im christlich-islamischen Dialog willkommen heißen zu können! Ein besonderer Gruß gilt allen, die im Theologischen Forum Christentum und Islam mitwirken. Durch Ihre theologische Netzwerkarbeit leisten Sie seit mittlerweile 20 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung des christlich-islamischen Dialogs.
Wie die Heilige Schrift erahnen lässt, was Gottes Wille für die Menschen ist, so zeigt sich in den Suchbewegungen des Volkes Gottes auch, wie sich die Suche nach dem Willen Gottes praktisch vollzieht. Von diesem Mühen gläubiger Suchgemeinschaften ergeben sich Aussagen für unser eigenes Fragen nach dem Willen Gottes. Das ist gelebte synodale Kirche.
Wie gelingt mein Leben? Was ist überhaupt ein „gutes Leben“? Wir Christinnen und Christen gehen von einer wichtigen Voraussetzung aus: Wir haben uns das Leben nicht selbst gemacht. Ein selbstgemachtes Leben – nichts als Mache! Wir haben das Leben empfangen. Unser Leben kommt von Gott! Wir glauben nicht an Zufall, wir vertrauen einem Gott, der ein Freund des Lebens ist. Als solcher haucht er dem Menschen nicht nur den Lebensatem ein: Von der Zeugung bis zum natürlichen Tod sorgt er sich um jede und jeden von uns wie eine zärtliche Mutter und ein liebender Vater. Der Garten Eden, von dem wir in der ersten Lesung aus dem Buch Genesis hörten (vgl. Gen 2,8), ist das Sinnbild einer Schöpfung, die dem Menschen alles bereitstellt, was er zum Leben braucht.