Benedikt XVI., emeritierter Papst (93), leidet nach Worten seines Privatsekretärs unter dem Tod seines Bruders Georg, der im Juli im Alter von 96 Jahren verstorben war. "Dass sein Bruder fehlt, ist eine Wunde, die dieses Weihnachten für Schmerzen gesorgt hat", sagte Erzbischof Georg Gänswein der Internetseite "Vatican News". "Aber Benedikt hat mir auch gesagt, dass er den Trost des Herrn gespürt hat - in der Gewissheit, dass sein Bruder nun in seiner Umarmung lebt."
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Bundestagsparteien aufgefordert, endlich eine Neuregelung der Sterbehilfe anzugehen. "Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil vom Februar 2020 dem Bundestag nahegelegt, die organisierte Sterbehilfe erneut zu regulieren und die Suizidprävention zu verbessern. Diese Diskussion muss das Parlament in den kommenden Monaten führen", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat seinen Umgang mit offenen Kirchenasylen korrigiert. Das bestätigte ein Behördensprecher am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Demnach gilt für Flüchtlinge im Kirchenasyl im sogenannten Dublin-Verfahren künftig wieder eine reguläre Frist von sechs Monaten für eine Überstellung. 2018 hatte die Innenministerkonferenz den Zeitraum auf 18 Monate verlängert.
Der Präsident des Familienbunds der Katholiken, Ulrich Hoffmann, hat mehr Hilfen für Familien während der Corona-Krise gefordert. Die Erweiterung des Kinderkrankengelds sei ein richtiger Schritt, es brauche aber mehr Maßnahmen, erklärte Hoffmann am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Im Bildungsbetrieb wünsche er sich mehr Kreativität und eine gewisse Planungssicherheit für Familien.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, dass in diesem Corona-Schuljahr niemand sitzenbleiben darf. Das Abitur müsse notfalls auch ohne Prüfung abgelegt werden können. "Es ist höchste Zeit, dass die Kultusminister endlich ein Konzept vorlegen, wie Leistungsmessung, Prüfungen und Abschlüsse unter Corona-Bedingungen zu gestalten sind", sagte GEW-Chefin Marlis Tepe dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Donnerstag).
Im Vatikan haben am Mittwoch die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Als einer der ersten erhielt der 84-jährige Papst Franziskus das Vakzin von Biontech/Pfizer, wie die argentinische Zeitung "La Nacion" und die US-Zeitschrift "America" unter Berufung auf interne Quellen meldeten. Das vatikanische Presseamt teilte nur den allgemeinen Impfbeginn mit. Eine Bestätigung über die Impfung des Papstes wollte der Vatikan auf Journalistenanfragen nicht geben.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schickhat die offizielle Zulassung von Frauen als Kommunionhelferinnen und Lektorinnen als "kleinen Schritt in die richtige Richtung" bezeichnet. Papst Franziskus weise in seinen Ausführungen zum am Montag veröffentlichten Erlass "Spiritus Domini" ausdrücklich darauf hin, dass die Ämter auch zur Verkündigung und Katechese befähigten, sagte der promovierte Kirchenrechtler. In Deutschland könnten die Ämter nun zunächst den Gottesdienstbeauftragten und den Frauen in den pastoralen Diensten übertragen werden.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu aufgerufen, die internationale Zusammenarbeit im Angesicht der Covid-19-Pandemie und anderer Krisen weiter auszubauen. "Die Auswirkungen der Pandemie werden auch künftig gemeinsame Antworten auf große Fragen wie die gerechte Verteilung von Ressourcen und Einkommen sowie den Kampf gegen den Klimawandel erfordern", schrieb Steinmeier in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an den Botschafter des Papstes in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, als Sprecher des Diplomatischen Korps.
Ein windgepeitschtes Kap im Süden Portugals trägt seinen Namen, dargestellt wird er oft mit einem Schiff oder in Begleitung eines Raben: der heilige Vinzenz. Zum Gedenktag am 22. Januar blicken wir auf das Leben des Heiligen und die Ereignisse nach seinem Martyrium – und gehen auf Spurensuche in der beliebten Urlaubsregion Algarve.
K. Rüdiger Durth ist tot. Das „Urgestein“ der Neuen Bildpost beendete sein irdisches Dasein am letzten Tag des Jahres 2020. Er wurde 79 Jahre alt. Redaktion und Leser unserer Zeitung trifft der Tod des hochgeschätzten Autors tief.
We waren die Heiligen drei Könige, die zum Bildprogramm der Erscheinung des Herrn am 6. Januar gehören? Wir wissen es nicht. Weder, ob es drei waren, noch, ob es überhaupt Könige waren. Legenden haben aus den drei königlichen Schätzen Gold, Weihrauch und Myrrhe logisch auf drei Könige geschlossen und die Erzählung des Matthäusevangeliums (Mt 2,1–12) von den Sterndeutern aus dem Osten farbig ausgemalt.
Das Jahr 2020 ist zu Ende gegangen. Zeit also, Bilanz zu ziehen – auch für die Kirche. Noch ist nicht klar, wie viele Mitglieder ihr in den vergangenen zwölf Monaten den Rücken gekehrt haben. Im Jahr zuvor jedenfalls verloren allein die katholischen Bistümer in Deutschland 272 000 Gläubige – so viele wie nie zuvor.
DIESSEN – Ihre Geburt geschieht blitzschnell bei 400 Grad Hitze. Deshalb müssen die Geburtshelfer feuerfeste Schutzhandschuhe tragen, wenn sie Engel, Christbäume oder auch Alltagsszenen aus silbrigem Zinn gießen. „Am laufenden Band“, lacht Zinngießerin Sylvia Koller, „kommt heute eine Hexe nach der anderen aus der Form.“ Sagt’s und wirft die kleine Märchenfigur wieder in den Schmelzofen, weil sie gerade ausführlich das alte Handwerk der Zinngießerei erklärt und kurz unaufmerksam war.
WELDEN – Vor kurzem wurde in Welden (Kreis Augsburg) ein neuer Meditationsweg eröffnet. Er lädt dazu ein, anhand von Naturschönheiten des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder und neu entstandener Kunstwerke über das eigene Leben nachzudenken.
AUGSBURG – Christian Artner-Schedler ist nach 34 Jahren als Referent für Friedensarbeit beim Augsburger Diözesanverband der Internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi in den Ruhestand gegangen. Während dieser Zeit organisierte der Diplom-Theologe Bildungsveranstaltungen, Reisen nach Israel, Bosnien und in die Sowjetunion, Aktionen zu Rüstungsexporten, Ostermärsche und Friedensgebete. Als erster hauptamtlicher Friedensreferent hat er die Stelle aufgebaut und geprägt.
PFAFFENHOFEN – Zwei Kilometer lang ist der Weg vom Lebzelterhaus am Hauptplatz in Pfaffenhofen an der Ilm nach Niederscheyern mit der bis zur Säkularisation lebendigen Marienwallfahrt und ihrer circa 500 Jahre alten Muttergottesfigur. Dieser Weg sei buchstäblich „gesäumt von Wachs“, schreibt Volkskundlerin Nina Glockerell in ihrem Vorwort zu Hans Hipps Buch „Wachs zwischen Himmel und Erde“.
"In der Zauberei ist alles möglich" - davon war Siegfried Fischbacher überzeugt. Als "Siegfried & Roy" wurde er mit seinem Partner weltberühmt, und mit ihnen die weißen Tiger. Wenige Monate nach Roy starb nun Siegfried.
Auch unter den aktuellen Corona-Einschränkungen hält das Aachener Domkapitel vorerst an seinen Planungen für eine traditionelle und großangelegte Wallfahrt im Juni fest. Bereits im Herbst habe es die Entscheidung getroffen, dass die sogenannte Heiligtumsfahrt stattfinden solle, solange Gottesdienste öffentlich gefeiert werden können, sagte Dompropst Rolf-Peter Cremer. Er rechne aber wegen pandemiebedingter Einschränkungen mit weniger Teilnehmern als vor sieben Jahren.
Sobald im Vatikanstaat der bestellte Covid-Impfstoff zur Verfügung steht, will sich auch der frühere Papst Benedikt XVI. (93) gegen das Coronavirus impfen lassen. Mit dem Emeritus wolle sich der gesamte Haushalt im vatikanischen Kloster "Mater ecclesiae" immunisieren lassen, sagte Benedikts Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein.
Augsburgs Bischof Bertram Meier geht auf Sendung: Ab sofort wendet er sich einmal pro Woche per Video an die Gläubigen, wie das Bistum am Freitag mitteilte. In etwa zwei- bis dreiminütigen Beiträgen wird der Bischof demnach über das sprechen, was ihn in den zurückliegenden Tagen besonders bewegt hat.
Jugendliche fühlten sich in der Pandemie zu wenig beachtet, schlägt die Erziehungswissenschaftlerin Sabine Andresen Alarm. Ihre Erfahrungen müssten stärker berücksichtigt werden. Findet die Jugend in der Debatte um weitere Maßnahmen zu wenig Gehör?
Sternsinger gab es in diesem Januar kaum auf den Straßen zu sehen. Coronabedingt gingen die „kleinen Könige“ nicht von Haus zu Haus, sondern übermittelten den Segen per Aufkleber und Videoclip. Wir wollen wissen: Haben Sie für 2021 einen Sternsinger-Segen empfangen?
Der Gallo-Römer Honoratus lernte das Mönchsleben in Syrien und Ägypten kennen und pflanzte es auf der Insel Saint-Honorat bei Cannes ein. Seine Klostergründung wurde zum geistlichen Zentrum ganz Galliens und brachte berühmte Schüler wie Patrick von Irland hervor. Seine verlorengegangenen Klosterregeln flossen direkt in die Benediktsregel ein. Er starb 430 als Bischof von Arles.
Wissen Sie, was es mit dem heiligen Sebastian auf sich hat? Er ist der Schutzheilige bei Seuchen ... Er ist aber auch insofern aktuell als ihm in Augsburg ab Sonntag, 17. Januar 2021 eine ganze Wallfahrtswoche gewidmet ist.
Nach dem Ende der Ära der Auerbacher Schulschwestern in Seeg 2013 darf sich die Gemeinde im Ostallgäu nun über neues klösterliches Leben freuen. Denn dort wurde nun ein Ordenskonvent der „Daughters of Divine love“ – kurz DDL – übersetzt „Töchter der Göttlichen Liebe“, errichtet.
Vor genau 500 Jahren ist die Spaltung der Kirche in eine römisch-katholische und eine evangelische Abspaltung zementiert worden: Im Januar 1521 exkommunizierte Papst Leo X. den streitbaren Martin Luther.
Bischof Dr. Bertram Meier wendet sich ab sofort mit einem neuen Video-Format direkt an die Gläubigen. Der Augsburger Oberhirte hat einen wöchentlichen Blog gestartet, der unter der Überschrift des Matthäus-Wortes „Ich bin mit euch alle Tage“ (Mt 28) den Menschen in diesen schwierigen Zeiten Mut zusprechen soll.
REGENSBURG (pdr/sm) – In der Leitung des Bistums Regensburg wird es im September einen Wechsel geben. Generalvikar Prälat Michael Fuchs hat nach über 15 Jahren im Amt darum gebeten, noch einmal als Pfarrer in die Leitung einer Pfarrei wechseln zu dürfen, und Bischof Rudolf hat dieser Bitte entsprochen.
REGENSBURG (sm) – Mit einer Videobotschaft, aufgenommen vor der Weihnachtskrippe im Regensburger Dom, hat Bischof Rudolf Voderholzer die diesjährige Sternsingeraktion eröffnet. Mit der Aussendungsbotschaft, abrufbar auf der Homepage des Bistums Regensburg unter www.bistum-regensburg.de, wandte er sich an alle Sternsinger im ganzen Bistum.
STRAUBING (pdr/sm) – Am Gaudete-Sonntag hat Bischof Rudolf Voderholzer in der Straubinger Basilika St. Jakob im Rahmen eines Pontifikalgottesdienstes die neue Orgel geweiht und zugleich Stadtpfarrer Johannes Hofmann als neuen Seelsorger für die Pfarrei installiert.
REGENSBURG (pdr/sm) – Sieben Männer haben am vergangenen Samstag im Regensburger Dom St. Peter durch Bischof Rudolf Voderholzer die Weihe zum Diakon empfangen. Die Weihekandidaten versprachen ihrem Bischof Gehorsam und die Bereitschaft zum Dienst in der Kirche. Sie erhielten ihre Gewänder und das Evangeliar. Im kommenden Jahr, Ende Juni 2021, werden die sieben Männer dann in der Regensburger Kathedrale zu Priestern geweiht.
Eine besinnliche Weihnachtszeit sowie Kraft, Gesundheit und Zufriedenheit wünschen Institutionen, Vereine und Unternehmen des Lesern der Katholischen SonntagsZeitung.
Viele Hilfsorganisationen setzen sich unermüdlich für die Umwelt, für Arme und Kranke ein. Dafür benötigen sie finanzielle Unterstützung. Dies kommt nicht nur den Empfängern zugute – auch der Gebende profitiert. Der Schriftsteller und Nobelpreisträger André Gide hat das einst auf den Punkt gebracht. Er sagte: „Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“
Ohne Spenden und Zuwendungen könnten viele Hilfsorganisationen und wohltätige Stiftungen nicht existieren.
Immer mehr Menschen in Deutschland können sich einer Umfrage zufolge vorstellen, ihr Erbe zumindest teilweise für einen gemeinnützigen Zweck zu hinterlassen. Waren es 2013 nur 11 Prozent der Deutschen ab 50 Jahren, die dies bejahten, stieg der Anteil zuletzt auf 28 Prozent. Das geht aus einer Anfang des Jahres veröffentlichten Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ hervor. Unter den Kinderlosen kann sich demnach gut die Hälfte vorstellen, eine gemeinnützige Organisation im Testament zu bedenken.
In der heutigen digitalen Welt wird immer mehr über das Internet gekauft und abgewickelt. Doch gerade bei großen Investitionen, wie zum Beispiel dem Autokauf, stellen sich viele Kunden die Frage, wie seriös sich der Kauf hier gestaltet und ob bei Fragen ein persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Welch ein Jahr neigt sich dem Ende zu! Sicher geht das Jahr 2020 in die Geschichte ein. Es hat Kraft gekostet. Kaum hatten wir dem Winter Adieu gesagt, mussten wir uns mit einem ungebetenen Gast auseinandersetzen, der unser Lebenshaus gehörig ins Wanken bringt. Die vielen persönlichen und beruflichen, aber auch existentiellen und spirituellen Erfahrungen, die uns gegenwärtig beschert werden, lassen mich an ein Wort des Propheten Jesaja denken: „Die Erde birst und zerbirst, die Erde bricht und zerbricht, die Erde wankt und schwankt. Wie ein Betrunkener taumelt die Erde, sie schwankt wie ein Schutzdach für die Nacht. Schwer lastet ihr Vergehen auf ihr, sie fällt und steht nicht mehr auf.“ (Jes 24,19-20)
„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt,
und wir haben seine Herrlichkeit gesehen.“ (Joh 1,14)
In letzter Zeit haben wir nicht nur Gottes Herrlichkeit gesehen. Wir müssen hinunterschauen in die dunklen Abgründe, in die auch Mitglieder der Kirche verstrickt sind: keine Kirche der Herrlichkeit, sondern der Armseligkeit. Arme Kirche! Die Pandemie verstärkt noch, dass wir Weihnachten heuer nicht so herrlich und prächtig feiern können, wie wir es gewohnt sind. Doch das Fest findet statt - Corona zum Trotz. Wir trotzen der Pandemie und feiern daher trotzig: Denn „das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Weil wir derzeit auf viele Möglichkeiten verzichten müssen, um uns zu begegnen, wird das Wort umso wichtiger. Fragen stellen sich: Wie teile ich mich mit? Ist mein Wort verlässlich und klar? Mitunter habe ich den Eindruck von Gesprächen, die ich als Bischof führe – und in den vergangenen Monaten habe ich viel mit einzelnen und kleinen Gruppen gesprochen: Die Atmosphäre war gut, an frommen Worten fehlt es uns Kirchenleuten ja in der Regel nicht. Wir sind auf Harmonie ausgelegt. Aber bei den schönen Worten bleiben Zweifel zurück: Lebst Du vielleicht von freundlichen Lügen, weil Dir zur Wahrheit die Liebe fehlt?
Transeamus. In dieses Lied mündet meine Predigt ein. Es ist der Ausruf der Hirten, so wie er in der lateinischen Bibelübersetzung der Vulgata lautet, einem beliebten schlesischen Chorwerk aus dem 18. Jahrhundert entnommen:
Transeamus usque Bethlehem
et videamus hoc verbum quod factum est.
In der Einheitsübersetzung lesen wir:
„Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat.“ (Lk 2,15)
Transeamus! Auf, lasst uns gehen! Da war sicher auch Neugier dabei. Aber wenn das alles ist? Es steckt mehr dahinter. Wäre es bloß um eine Sensation gegangen, hätten wir die Hirten von Betlehem längst vergessen. Wäre die Organisation einer Fete Gottes Interesse gewesen, dann war er schlecht beraten mit seinem Event-Manager. Denn nichts war organisiert für eine standesgemäße Geburt des Gottessohns. Doch das ist nicht der Kern der Heiligen Nacht: Auf die Botschaft kommt es an. Die aufbrechenden Hirten sind die ersten Evangelisten von Weihnachten. Sie verlassen ihre angestammten Plätze, die Hirtenfelder, und eilen zur Krippe. Weihnachten zeigt uns, wie Evangelisierung geht. Wo Jesus erscheint, kommen Menschen in Bewegung, sie brechen auf, folgen ihm nach. Entweder ist er es, der ruft, wie bei den ersten Jüngern Simon und Andreas (Mk 1,16-20), oder Menschen stoßen sich selbst in die Rippen und folgen ihm, bis er sich ihnen zuwendet und persönlich anspricht (Joh 1,35-51).
„Dropping the pilot.“ So lautet der englische Titel einer Karikatur, die den Rücktritt Otto von Bismarcks 1890 beschreibt. Im Deutschen wird dieser Titel – nicht ganz korrekt – so übersetzt: Der Lotse geht von Bord. Im Blick auf heute könnten wir sagen: Die Lotsin geht von Bord. 25 Jahre, ein Vierteljahrhundert lang hat Frau Helga Kramer-Niederhauser als Stellenleiterin, die letzten 8 Jahre als Diözesanfachreferentin die EFL im Bistum Augsburg durch manche Woge und Welle sicher gelotst. So geht nun die Lotsin von Bord. Und alle, die hier sind, bringen ihre Verbundenheit mit ihrer geschätzten Kollegin auf diözesaner, aber auch regionaler und nationaler Ebene zum Ausdruck. Eigentlich hätten noch viel mehr Gäste kommen sollen, aber so sitzen wir beide, liebe Frau Kramer-Niederhauser, einmal mehr in einem Boot: Wie meine Bischofsweihe vor einem halben Jahr, so fällt auch ihre Dankfeier heute viel kleiner aus als geplant und erhofft. Doch das macht nichts: Umso herzlicher sage ich Ihnen zusammen mit beiden Vorgängern in der Leitung des Seelsorgeamtes Herrn Prälat Dr. Dietmar Bernt und Herrn Domkapitular Dr. Michael Kreuzer ein dickes „Vergelt‘s Gott!“ Heute geht wirklich eine Lotsin von Bord. Für diesen Dienst am Menschen zugunsten des Bistums haben sie treuen Kurs gehalten.