Mitten im Grauen des Zweiten Weltkriegs schrieb der junge Soldat Heinrich Böll in einem Feldpostbrief an seine Frau: „Ich werde dich wiedersehen und arbeiten für die Wirklichkeit und Wahrheit des Christentums … Das wird eine große Aufgabe sein nach dem Krieg.“ Tatsächlich begriff Böll seine schriftstellerische Tätigkeit als göttlichen Auftrag, nach 1945 die Erfahrungen von Krieg, Leid und Diktatur niemals in Vergessenheit geraten zu lassen.
Weihnachten an der Atlantikküste im nordöstlichen Zipfel Brasiliens: Frieren braucht hier niemand. An Heiligabend wird das Thermometer in der Weihnachtsstadt Natal bei einer sanften Brise vom Meer wohl wieder um die 26 Grad Celsius anzeigen – wie an jedem anderen Abend in dieser Jahreszeit.
In der Weihnachtszeit blicken Milliarden Christen auf Bethlehem. Die kleine Stadt in Palästina ist jener Ort, an dem der Messias das Licht der Welt erblickte. Von hier geht alljährlich das Friedenslicht in alle Welt. Wie aber leben die Menschen am Geburtsort Jesu? Wie sieht der Alltag der Christen vor Ort aus angesichts der israelischen Besatzung und muslimischer Mehrheiten?
Die Entscheidung von Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen, hat den Nahostkonflikt wieder angefacht – ausgerechnet in der Adventszeit. Das und die angespannte politische und wirtschaftliche Lage haben auch Auswirkungen auf die Christen im Heiligen Land, zeigt die Schilderung von Nahost-Korrespondent Karl-Heinz Fleckenstein.
Papst Franziskus hat die bisherige Fassung der Vaterunser-Bitte „führe uns nicht in Versuchung“ kritisiert. Dies sei „keine gute Übersetzung“, sagte er in einem Interview des italienischen Senders TV2000. Nicht Gott stürze den Menschen in Versuchung, um zu sehen, wie er falle. „Ein Vater tut so etwas nicht; ein Vater hilft sofort wieder aufzustehen. Wer dich in Versuchung führt, ist Satan“, erklärte der Papst.
Sie hat kein Fundament und nur drei Wände: Die Santa Casa in Loreto, als Elternhaus der Gottesmutter verehrt, ist Italiens größtes Marienheiligtum. Irgendwann im 13. Jahrhundert sollen Engel das Heilige Haus aus Nazareth nach Italien geflogen haben. Nach mehreren Zwischenlandungen fand die legendäre Luftfracht unweit der Adriaküste ein neues Zuhause. Rund um Marias Elternhaus baute man eine riesige Basilika, die noch heute hunderttausende Pilger anzieht.
Für einen handfesten Skandal hat die Kunstinstallation „Märtyrermuseum“ gesorgt. Die Ausstellung, die zunächst im Berliner Bezirk Kreuzberg zu sehen war und dieser Tage nach Hamburg umzieht, stellt echte Märtyrer und islamistische Attentäter in eine Reihe. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch erstattete Anzeige gegen die Macher.
Die Säkularisierung scheint unaufhaltsam, das Ordensleben nicht mehr attraktiv. Wirklich? Immer noch finden sich junge Frauen und Männer, die ihr Leben ganz in den Dienst der Kirche stellen. Die 33-jährige Regina-Maria Schmalz im fränkischen Absberg ist eine von ihnen. Im Interview spricht sie über ihren Glauben, Klisches über Orden und die Entscheidung, Dillinger Franziskanerin zu werden.
Huthi-Rebellen kämpfen gegen die Regierungsarmee, Schiiten gegen Sunniten, Saudi-Arabien gegen den Iran. Von einer friedlichen Lösung sind die Parteien im Jemen weit entfernt – und die Lage in der arabischen Welt wird immer desolater.
Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer an der Schule in Berlin-Friedenau. Im Unterricht hat der 14-jährige Oskar erzählt, dass er Jude ist. Von einem Tag auf den anderen will sein bester Freund, ein türkischer Junge, nichts mehr mit ihm zu tun haben. Oskar wird beschimpft, gemobbt und geschlagen. Höhepunkt ist eine Art Scheinhinrichtung mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole. „Das war der Zeitpunkt, wo wir uns entschlossen haben, Oskar von der Schule zu nehmen“, erzählt sein Vater dem TV-Journalisten Wenzel Michalski in einem Interview.
Ein ungewöhnliches Bild in der vatikanischen Audienzhalle: Zum ersten Welttag der Armen hat Papst Franziskus am Sonntag über 1500 Bedürftige zu einer Armenspeisung eingeladen. Der Pontifex aß gemeinsam mit ihnen.
Normalerweise finden in der großen Halle „Paolo VI“ im Vatikan die Audienzen mit dem Papst statt, wenn er Großgruppen trifft oder bei Generalaudienzen. Nun kam es zu einer Premiere – einer der vielen in diesem Pontifikat: Franziskus lud rund 1500 Arme und Obdachlose, die in Rom leben, zum Mittagessen in die Audienzhalle ein.
Präsident Rodrigo Dutertes Krieg gegen Drogen hat bereits Tausende Todesopfer gefordert. Dazu kommt islamistischer Terror. Die Philippinen sind derzeit oft in den Schlagzeilen. Weniger bekannt, obwohl gravierend: die wachsende Schere zwischen Arm und Reich. Viele Menschen sind gezwungen, in Slums zu leben – oder auf dem Friedhof.
Niedergebrannte Dörfer, ausgebombte Polizeistationen – und ein Kampf gegen scheinbar gesichtslose Guerilla-Krieger. In Mosambik weckt das Erinnerungen an den Bürgerkrieg, der 16 Jahre lang tobte. Bis 1992 starben fast eine Million Menschen bei den Kämpfen zwischen der linken Frelimo und der rechten Renamo. Weder die beiden Erzfeinde noch die Mosambikaner konnten damals damit rechnen, dass eines Tages ein neuer Feind die Nation in Angst versetzen würde: Islamisten.
Nirgendwo auf der Welt werden jedes Jahr mehr Bibeln gedruckt als in China: 18 Millionen. Dabei ist das Land offiziell ungläubig. Auf dem Parteitag der Kommunisten wurde vor kurzem Xi Jinping als mächtigster Mann bestätigt. Seit er Ende 2012 als Parteichef an die Macht kam, ist es weitgehend vorbei mit der Freiheit für die Religionsgemeinschaften. Sie machen sich große Sorgen um die Zukunft.
Ein einziges Mal fand auf deutschem Boden eine Papstwahl statt: 1417 war das. Die Wahl Martins V. war der Höhepunkt des Konstanzer Konzils. Nur durch das Wehen des Heiligen Geistes war das Wunder der einstimmigen Papstwahl möglich – waren sich die Chronisten sicher. Raben und Krähen verstreuten sich in alle Winde, stattdessen sangen Meisen, Buchfinken und Rotkehlchen vom Dach des Konstanzer Konzilsgebäudes ihre Lieder. Fromme Gesänge der Bittprozession hallten durch die Konstanzer Gassen.
Es ist der 18. August 1976. Vor der Michaeliskirche im sachsen-anhaltinischen Zeitz übergießt sich ein Mann mit Benzin und zündet sich an. Pastor Oskar Brüsewitz hat sich zu der Verzweiflungstat entschlossen, um gegen die „Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen“ an den Schulen der DDR zu protestieren.
Ob Allerseelen, Volkstrauertag oder evangelischer Totensonntag: Der November steht nicht nur in Deutschland ganz im Zeichen des Totengedenkens und der Trauer. Ein Einblick, wie vor Jahrtausenden mit dem Andenken an Verstorbene umgegangen wurde, bietet sich nahe der südspanischen Stadt Antequera.