Papst Franziskus absolviert während der Kar- und Ostertage ein ähnlich umfangreiches liturgisches Programm wie in den Vorjahren. Höhepunkte sind die Zeremonien zu Gründonnerstag, die Passionsfeier an Karfreitag im Petersdom und der abendliche Kreuzweg am Kolosseum sowie die Osterliturgie im Vatikan. Nach der Feier der Osternacht am Samstagabend bilden am Sonntag die Osterbotschaft des Papstes und sein Segen „Urbi et orbi“ den Abschluss des Programms.
Papst Franziskus soll nach Wunsch der Bischöfe El Salvadors die Heiligsprechung des ermordeten Erzbischofs Oscar Romero in dessen Heimatland vornehmen. So hätten die Armen die Gelegenheit in großer Zahl an der Zeremonie teilzunehmen, heißt es in einem Brief an den Vatikan, aus dem das Online-Portal „Vida Nueva“ am Montag (Ortszeit) zitierte. In dem Schreiben schlagen die Bischöfe des zentralamerikanischen Landes den Januar 2019 als möglichen Termin vor. Dann könne das Kirchenoberhaupt die Reise zum Weltjugendtag nach Panama mit der Heiligsprechung Romeros in El Salvador verbinden.
Nach Kritik an seinem Führungsstil wirbt der Aachener Bischof Helmut Dieser um Vertrauen. Er zeigte sich am Dienstag betroffen über Unmutsäußerungen aus Gremien von Laien und Seelsorgern. „Mich macht es bestürzt, wenn ich die Kritik höre, dass ich zu wenig Wertschätzung ausdrücke für die Priester und die Diakone oder für die kleinen Gemeinden oder für das, was die Gläubigen bisher getan haben. Es tut mir weh, weil ich das Gegenteil davon will.“
Die aussichtslose Lage im Jemen ruft zahlreiche Hilfswerke auf den Plan. Nach Angaben von Unicef gehen mehr als zwei Millionen Kinder in dem Bürgerkriegsland nicht in die Schule. Drei Viertel der Lehrer hätten seit einem Jahr kein Gehalt mehr erhalten. „Eine ganze Generation von Kindern im Jemen blickt in eine düstere Zukunft, weil sie keine Chance haben, zu lernen“, erklärte die Leiterin von Unicef-Jemen, Merixtel Relano, am Dienstag.
Papst Franziskus hat den Opfern der Brandkatastrophe im sibirischen Kemerovo sein "tiefes Beileid" ausgesprochen. In einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnetem Telegramm heißt es am Montag, der Papst bete für die Hinterbliebenen und empfehle die Toten, "vor allem die vielen Kinder, die ihr Leben verloren haben", Gottes Barmherzigkeit.
Der katholische Familienbischof Heiner Koch sieht in der unterschiedlichen kirchlichen Bewertung der „Ehe für alle“ eine Belastung der Ökumene. Die „alternative Positionierung großer Teile der evangelischen Kirche“ habe es schwerer gemacht, den katholischen Standpunkt zu vertreten, schreibt der Berliner Erzbischof in einem Gastbeitrag für die Monatszeitschrift „Herder Korrespondenz“. Vertreter der orthodoxen Kirche hätten dagegen das katholische Eheverständnis öffentlich geteilt.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat seine umstrittene Funkanlage im Nordturm des Münchner Liebfrauendoms abgebaut. Das bestätigte der Sprecher der Bundesbehörde, Martin Heinemann, am Montag in Berlin auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es gebe damit keine technischen Vorrichtungen des BND mehr in der Kathedrale. Der „Spiegel“ hatte erstmals über die Anlage vor einer Woche berichtet und damit in Kirchenkreisen und der Öffentlichkeit Empörung ausgelöst.
Papst Franziskus hat den Betroffenen des Anschlags im südfranzösischen Trebes sein Beileid ausgesprochen. In einem Telegramm an den Bischof von Carcassonne und Narbonne, Alain Planet, würdigte der Papst am Montag "besonders die großzügige und heldenhafte Geste des Oberstleutnant Arnaud Beltrame". Der 45-jährige Polizist, der sich in die Hände des Täters begeben hatte, um eine Frau zu befreien, war am Samstag seinen Schussverletzungen erlegen. Er habe sein Leben gegeben, um andere Menschen zu schützen, schreibt der Papst.
In Rom ist am Wochenende die Vorsynode zum Thema Jugend zu Ende gegangen. Während der Palmsonntagsmesse auf dem Petersplatz übergaben die Delegierten dem Papst das Abschlussdokument. Nach einwöchigen Beratungen hatten die rund 300 jungen Teilnehmer aus allen Kontinenten, darunter Nichtglaubende und Angehörige anderer Religionen, das Papier am Samstag verabschiedet. Es soll in die Beratungen der Bischöfe bei der eigentlichen Synode im Oktober einfließen.
Mit den Palmsonntagsfeiern hat in Jerusalemdie Heilige Woche begonnen. Bei der traditionellen katholischen Palmsonntagsprozession zogen am Sonntagnachmittag einheimische und ausländische Pilger bei sommerlichen Temperaturen über den Ölberg zur Anna-Kirche in der Altstadt. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer mit mehreren Tausend an. Unter ihnen waren auch viele Christen aus dem Westjordanland sowie Pilger aus Jordanien. Polizeieinheiten sicherten den Zugweg, über dem wie in den Vorjahren ein Hubschrauber kreiste.
Der Bundesnachrichtendienst will seine Anlage aus dem Nordturm des Münchner Liebfrauendoms noch vor Ostern entfernen. Das teilte ein Sprecher der Bundesbehörde in Berlin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag mit. Der genaue Zeitpunkt werde mit Domdekan Lorenz Wolf als dem zuständigen Hausherrn abgestimmt. Es handle sich bei der Einrichtung um einen „Repeater“, der schon seit 2011 nicht mehr genutzt werde.
In der Union geht der Streit über den Umgang mit dem Islam weiter. „Ich werde meine Politik nicht um ein Jota ändern“, bekräftigte Horst Seehofer (CSU) im „Spiegel“ (Samstag). Zugleich zeigte sich der Bundesinnenminister verärgert über Angela Merkel (CDU). Es sei vollkommen unnötig gewesen, ihm öffentlich zu widersprechen.
Der New Yorker Kardinal Timothy Dolan erhebt schwere Vorwürfe gegen die Demokratische Partei. In einem sehr persönlich formulierten Beitrag für das „Wall Street Journal“ (Donnerstag Ortszeit) kommt er zu dem Schluss, dass für gläubige Katholiken kaum noch Platz in der Partei sei. Er wirft den Demokraten vor, bei zentralen Themen wie etwa der Abtreibungsfrage konträr zu den Prinzipien der katholischen Kirche zu handeln. Auch setze sich die Partei nicht mehr für die Belange katholischer Schulen ein.
Ostern ist nach Einschätzung des Kulturwissenschaftlers Gunther Hirschfelder neben Pfingsten das am stärksten säkularisierte christliche Fest - und das, obwohl es das zentrale religiöse Ereignis für Christen überhaupt feiere. „Von der Symbolik her sind wir - etwa in der Werbung - bei einem Frühlingsfest angelangt. Die Kernbotschaft von Ostern aber - die Frage von Tod, Auferstehung und Gott - spielt in unserem Alltag kaum noch eine Rolle“, sagte der Regensburger Wissenschaftler am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Selbst in den christlichen Gemeinden beschäftige man sich eher mit dem Islam als damit, wie man über Tod und Auferstehung in der heutigen Zeit reden könne.
Der Kölner Schlafmediziner Michael Feld plädiert für eine Abschaffung der Sommerzeit. „Wenn wir nicht schlafen, oder zu wenig, dann werden wir krank und komisch. Wir brauchen den Schlaf zur Reparatur der Zellen, wir brauchen ihn zum Lernen, fürs Immunsystem“, sagte Feld der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Außerdem steige nachweislich die Rate der Herzinfarkte und Schlaganfälle um bis zu zehn Prozent, wenn die Uhren auf Sommerzeit umgestellt würden. Das könne daran liegen, dass Herzpatienten ihre Medikamente zur falschen Zeit einnähmen.
Christen aus dem Gazastreifen werden in diesem Jahr möglicherweise nicht zu den zentralen Osterfeiern nach Jerusalem reisen können. Ob Reisegenehmigungen erteilt würden, hänge neben der Sicherheitsüberprüfung davon ab, ob die nach Weihnachten illegal in Israel verbliebenen Christen in den Gazastreifen zurückkehrten, teilte die israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Unter den genannten Bedingungen könnte 500 Christen im Zeitraum vom 1. bis 15. April der Besuch heiliger Stätten in Israel und dem Westjordanland gestattet werden.
Halbzeit beim vatikanischen Vortreffen zur Jugendsynode: Am Mittwoch haben die rund 300 Teilnehmer den ersten Teil ihrer Arbeit beendet. Seit Montagmittag hatten sie in 20 Kleingruppen Erfahrungen und Einschätzungen zu den Themen Lebenswelt, Kirche und persönliche Lebensentscheidungen zusammengetragen. Ziel der sogenannten Vorsynode ist die Erarbeitung eines Dokuments, das auch Gegenstand der Beratungen der Bischöfe im Oktober sein soll. Das Thema der dreiwöchigen eigentlichen Synode lautet: „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“.
Das katholische Hilfswerk Misereor hat die Erlaubnis der EU zur Fusion der beiden Agrarchemie-Konzernen Monsanto und Bayer kritisiert. „Die EU hat damit versäumt, die Macht der Agrar-Konzerne stärker zu regulieren und die dringend notwendige Ernährungs- und Agrarwende zu unterstützen“, sagte Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel am Mittwoch in Aachen. Auch die mit der Genehmigung verbundenen strengen Auflagen der Behörden könnten Spiegel zufolge die Konzentrations- und Monopolisierungstendenz in der globalen Landwirtschaft nicht aushebeln.
Mit einem Requiem im Mainzer Dom haben Kirche, Politik und Bürger Abschied von Kardinal Karl Lehmann genommen. Der langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz war am 11. März im Alter von 81 Jahren gestorben. Er wurde in der Bischofsgruft des Mainzer Doms beigesetzt.
Im Fall der Missbrauchsvorwürfe gegen Kurienkardinal George Pell hat ein Zeuge neue Anschuldigungen gegen den Finanzchef des Vatikan erhoben. Der Zeuge habe Pell in einer weiteren Aussage gegenüber der Polizei in Melbourne belastet, berichteten australische Medien am Dienstag. Weder wurden jedoch die neuen Anschuldigungen öffentlich gemacht, noch sind die Details der bisherigen Vorwürfe „mehrerer Kläger“ bekannt.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger hält selbstfahrende Autos für sinnvoll, trotz des tödlichen Unfalls damit in den USA. „Autonomes und vernetztes Fahren dient zunächst einmal prinzipiell der Erhöhung der Sicherheit im Verkehr“, sagte Losinger am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk. Alle wüssten, „der größte Unsicherheitsfaktor ist und bleibt der Mensch. Er macht die meisten Fehler, und hier kann digitale Steuerung manches verhindern“. Losinger wirkte 2017 in der vom Bundesverkehrsministerium eingesetzten Ethikkommission „Automatisiertes und Vernetztes Fahren“ an der Zusammenfassung zentraler Probleme des autonomen Fahrens mit.
Bis zum Jahr 2050 könnten laut UN-Schätzungen mehr als fünf Milliarden Menschen von Wassermangel betroffen sein. Bereits jetzt lebten 3,6 Milliarden Menschen und damit die Hälfte der Weltbevölkerung in Gebieten, in denen mindestens in einem Monat pro Jahr das Wasser knapp werde, heißt es in dem anlässlich des morgigen Weltwassertags von Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay in Brasilia vorgestellten Weltwasserbericht.
Der Katholikenrat der Region München fordert einen Abbau der angeblich im Nordturm des Liebfrauendoms installierten Spionageanlage. Wie der „Münchner Merkur“ (Dienstag) berichtet, reagiert der Rat damit auf eine Meldung des Magazins „Der Spiegel“ vom Wochenende. Domdekan Lorenz Wolf hatte als Hausherr dazu lediglich erklärt, es befänden sich „diverse technische Einrichtungen von verschiedenen Organisationen“ in dem Turm, und für weitere Fragen an den Bundesnachrichtendienst (BND) verwiesen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bei einem nicht öffentlichen Termin vom verstorbenen Mainzer Kardinal Karl Lehmann verabschiedet. Gemeinsam mit Bischof Peter Kohlgraf besuchte Steinmeier am Montag die Mainzer Augustinerkirche, wo der Kardinal aufgebahrt ist, wie die rheinland-pfälzische Staatskanzlei mitteilte.
Papst Franziskus wendet sich gegen Ausbeutung und Geldgier und fordert bessere Lebens- und Arbeitsperspektiven für junge Menschen weltweit. „Wir dürfen nicht akzeptieren, dass die Arbeitgeber von den Jugendlichen verlangen, sich auf prekäre, wenn nicht gar unbezahlte Arbeitsverhältnisse einzulassen, wie es heute immer wieder geschieht“, mahnt der Papst in einem neuen Interviewbuch „Gott ist jung“, das heute erscheint. Jugendliche bräuchten Hilfe, um nicht auf der „Müllhalde der Gesellschaft“ zu enden.
In Rom hat ein einwöchiges Vorbereitungstreffen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die im Herbst tagende Bischofssynode begonnen. Ziel ist die Erarbeitung eines Dokuments, das auch Gegenstand der Beratungen der Bischöfe im Oktober sein soll. Papst Franziskus beklagte bei der Eröffnung am Montag, junge Menschen würden zu oft von gesellschaftlicher Beteiligung ausgeschlossen und alleingelassen. Die Kirche wolle alle Jugendlichen hören, niemanden ausgeschlossen.
Katholische Laienvertreter wollen künftig über die Verwendung von Kirchensteuern auf Bayernebene mitreden. Als eine Konsequenz aus dem Finanzskandal im Bistum Eichstätt beschloss der dortige Diözesanrat bei seiner Vollversammlung am Wochenende in Neukirchen einen Antrag an das Landeskomitee der Katholiken in Bayern. Ziel ist die Errichtung eines Landeskirchensteuerrates. Zudem wurde eine demokratischere Legitimierung der Diözesansteuerausschüsse gefordert. Diese Gremien beschließen in den Bistümern die Etats, die sich zum Großteil aus Kirchensteuereinnahmen speisen.
Zum Katholikentag in Münster haben sich bereits fast 40.000 Teilnehmer mit einer Dauerkarte angemeldet. Die Zahl liege damit schon jetzt höher als bei den vergangenen Großveranstaltungen, teilte der Katholikentag am Freitag in Münster mit. Neben den 39.000 Dauerkarten seien weitere 11.000 Tageskarten verkauft worden. „Das ist ein riesiger Erfolg für uns“, sagte Katholikentags-Geschäftsführer Roland Vilsmaier. Der 101. Katholikentag mit rund 1.000 Veranstaltungen findet vom 9. bis 13. Mai in Münster statt.
Der unter Missbrauchsverdacht stehende frühere Erzbischof von Agana auf Guam, Anthony Sablan Apuron, ist vom Gericht der vatikanischen Glaubenskongregation des Amtes enthoben worden. Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, befand ein Strafgerichtstribunal von fünf Kirchenrichtern Apuron "einiger Anklagepunkte" für schuldig.
Das Requiem zur Beisetzung von Kardinal Karl Lehmann am Mittwoch (21. März) im Mainzer Dom wird live im Fernsehen und vor Ort auf einer Großleinwand übertragen. Das teilte das Bistum Mainz am Donnerstag mit. Der Südwestrundfunk (SWR) wird demnach den Gottesdienst ab 15.00 Uhr senden. Am Liebfrauenplatz seien rund 1000 Sitzplätze vorgesehen, um die Übertragung auf einer Großbildleinwand verfolgen zu können. Der frühere Mainzer Bischof war am 11. März im Alter von 81 Jahren gestorben.
Die katholische Kirche hat am Donnerstag in Augsburg ihre bundesweite Jugendaktion zum Josefstag eröffnet. Unter dem Motto "Leben 4.0 - Jugend braucht Perspektive" befasst sie sich mit Herausforderungen der Digitalisierung. Die Zugangschancen zur digitalen Welt seien für Jugendliche ungleich verteilt und stark von sozialen Faktoren abhängig, sagte Jugendbischof Stefan Oster. "Junge Menschen brauchen ein Recht auf Zugang zum Internet und somit zur digitalen Gesellschaft." Auch nötig sei eine Medienerziehung zum Schutz vor Sucht, Mobbing und Datenpreisgabe.
Die in Pakistan wegen Blasphemie zum Tode verurteilte Christin Asia Bibi darf einen Rosenkranz, den ihr Papst Franziskus geschenkt hat, behalten. "Es ist das erste Mal in neun Jahren, dass man mir erlaubt hat, in der Gefängniszelle einen religiösen Gegenstand zu behalten", zitierte die italienische Sektion des Hilfswerks "Kirche in Not" die Katholikin.
Nach dem Bekanntwerden von "schwerwiegenden Regelverstößen" bei Auftragsvergaben hat das Bistum Limburg laufende Umbauarbeiten im Bischofshaus auf dem Domberg gestoppt. Wie die Diözese am Mittwoch mitteilte, betrifft der Baustopp die ursprünglich als Wohnung des Bischofs gedachten Räumlichkeiten in dem Gebäudeensemble. Diese hätten im Frühjahr als Erweiterungsräume des Diözesanmuseums eröffnet werden sollen. Das Bistum rechnet aufgrund bereits erbrachter Planungs- und Handwerkerkosten mit finanziellen Ansprüchen "im niedrigen sechsstelligen Bereich", welche die Diözese tragen müsse.
In Südafrika haben am Mittwoch zahlreiche Menschen gegen selbsternannte "Propheten" protestiert. Die Demonstranten in Johannesburg forderten ein stärkeres Vorgehen gegen Freikirchen, die sich unter dem Deckmantel von Religion finanziell bereichern. "Wir wissen von Menschen, die in unseren Gemeinschaften und Kirchen missbraucht werden, und trotzdem schweigen wir. Mit diesem Marsch fordern wir die Regierung auf, sich um das Problem zu kümmern", zitiert die südafrikanische Zeitung "The Citizen" den Organisator Solomon Ashoms.
Ein umstrittener Grundgesetzentwurf, der Israel als Nationalstaat für das jüdische Volk definiert, hat eine erste Hürde genommen. Ein Parlamentsausschuss stimmte mit neun zu sieben Stimmen dafür, den Entwurf des Likud-Abgeordneten Avi Dichter zur ersten Lesung im Parlament zuzulassen, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Knesset berichteten.
Die SPD will ihren Gesetzesantrag zur Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche nun doch nicht zur Abstimmung in den Bundestag stellen. Das bestätigte der SPD-Abgeordnete Johannes Fechner am Dienstag in Berlin. Union und SPD hätten sich stattdessen darauf geeinigt, dass die Bundesregierung einen eigenen Vorschlag zu Paragraf 219a erarbeiten soll.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick kritisiert die Hartz-IV-Äußerungen des neuen CDU-Gesundheitsministers Jens Spahn. Die Aussagen seien "von der Wirklichkeit nicht gedeckt und unüberlegt", sagte Schick der "Augsburger Allgemeinen". Zudem sprach er sich für eine Anhebung der Sozialleistung aus: "Hartz IV reicht gerade zum Überleben. Wenn dann zum Beispiel die Waschmaschine in einem Hartz-IV-Haushalt kaputt geht, reicht es schon nicht mehr; von der Rente ganz zu schweigen."
Zum fünften Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus ist eine Buchreihe zur Einführung in sein theologisches Denken erschienen. Die italienische Ausgabe des elfteiligen Werks mit dem Titel "La Teologia di Papa Francesco" (Die Theologie von Papst Franziskus) wurde am Montag in Rom vorgestellt. Zu den Autoren zählen der emeritierte Münsteraner Fundamentaltheologe Jürgen Werbick mit einem Beitrag über das Gottesbild von Franziskus und der emeritierte Tübinger Dogmatiker Peter Hünermann mit der Anthropologie des Papstes.
Union und SPD streiten weiter über das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche. Die Sprecherin des konservativen Flügels der Unionsfraktion, die CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel, kündigte in der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag) Widerstand gegen SPD-Pläne an, bei der Abstimmung über eine Aufhebung des Werbeverbots den Koalitionszwang umgehen zu wollen.
Der als "Buchhalter von Auschwitz" bekannt gewordene frühere SS-Mann Oskar Gröning ist tot. Nach Informationen des "Spiegel" starb der 96-Jährige am Freitag in einem Krankenhaus. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte demnach eine entsprechende Information von Grönings Anwalt. Eine Sterbeurkunde liege der Behörde aber noch nicht vor.