Patienten in Deutschland sollen in medizinischen Notfällen an Krankenhäusern künftig schneller und effektiver versorgt werden. Dafür sollen flächendeckend integrierte Notfallzentren (INZ) in den Krankenhäusern sowie integrierte Leitstellen (ILS) für telefonische Notrufe aufgebaut werden. Entsprechende Empfehlungen gab die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingerichtete "Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung".
Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist erneut deutlich zurückgegangen. Für 2022 verzeichnet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ein Minus von 6,9 Prozent bei der Zahl der Spender. In den vergangenen zwölf Monaten haben 869 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Dies sind 64 weniger als im Vorjahreszeitraum und entspricht 10,3 Spendern pro eine Million Einwohner.
Zum Welttag der Suizidprävention am Samstag fordern Experten einen Ausbau von niedrigschwelligen Beratungs- und Hilfsangeboten. Um diese nachhaltig zu sichern, brauche es eine jährliche Förderung von 15 Millionen Euro, sagte Sozialforscher Reinhard Lindner am Montag in Berlin. Er gehört zum Leitungsgremium des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro), das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert.
Als Kräuterkirche ist die Pfarrkirche im Binger Stadtteil Gaulsheim bekannt. Den Ruhm verdankt sie ihren Deckengemälden aus den 1970er Jahren. Sie zeigen rund 50 Pflanzen und Heilkräuter, die Jahrhunderte lang Speisezettel und Hausapotheken bereicherten. Zu Mariä Himmelfahrt bindet man sie traditionell zu einem Strauß, der zum Fest gesegnet und anschließend zu Hause getrocknet und aufbewahrt wird. Dem Volksglauben gemäß lassen sich so Blitz und Hagel abhalten.
Rund zwei Monate nach der weltweit ersten erfolgreichen Schweineherz-Transplantation bei einem Menschen ist der Patient gestorben. Das teilte die behandelnde Klinik in Baltimore (USA) am Mittwoch mit. Sein Zustand habe sich schon vor einigen Tagen verschlechtert. Zur Todesursache lagen zunächst keine näheren Angaben vor. Zuvor müsse eine genaue Untersuchung vorgenommen werden, hieß es.
Schwerstkranke Menschen haben nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster auch weiterhin kein Recht, von Staat ein tödliches Medikament zum Suizid einzufordern. Das Gericht wies am Mittwoch die Klagen von drei Personen ab, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verpflichten wollten, ihnen eine tödliche Dosis des Wirkstoffs Natrium-Pentobarbital zur Verfügung zu stellen.
Der Malteser Rettungsdienst in Stuttgart testet den nach eigenen Angaben weltweit ersten vollelektrischen Rettungswagen. Der 5,5 Tonnen schwere Prototyp eines auf Ambulanzfahrzeuge spezialisierten Herstellers soll zunächst zwei Wochen lang im Alltag des Stuttgarter Rettungsdienstes eingesetzt werden, wie die Malteser am Montag mitteilten. Stationiert wird der E-Rettungswagen am Diakonie-Klinikum der Landeshauptstadt.
Die Darm-OP von Papst Franziskus Anfang Juli ist offenbar ernster verlaufen als zunächst gedacht. "Ein Krankenpfleger hat mir das Leben gerettet", verriet der 84-Jährige dem spanischen Sender Cope. Das erste ausführliche Interview des Kirchenoberhaupts nach der Operation wird am Mittwoch in voller Länge ausgestrahlt. Vorab wurden kurze Auszüge des eineinhalbstündigen Gesprächs veröffentlicht.
Die heftig umstrittenen vorgeburtlichen Bluttests auf Trisomie (NIPT) werden künftig von den Krankenkassen bezahlt. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Kassen billigte am Donnerstag in Berlin als letzten Schritt eine Patienteninformation. Die Frauen sollen möglichst gut informiert mit ihrem Arzt darüber entscheiden, ob sie einen Test durchführen wollen.
Die Genesung von Papst Franziskus nach seiner Darm-Operation macht nach Angaben des Vatikan gute Fortschritte. Das Kirchenoberhaupt habe am Dienstagmorgen gefrühstückt, Zeitung gelesen und sei aufgestanden, um ein paar Schritte zu gehen, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit. Die Kontrolluntersuchungen fielen demnach gut aus; die postoperative Entwicklung verlaufe normal.
Papst Franziskus hat sich am Sonntagabend in der römischen Gemelli-Klinik einer Darm-Operation unterzogen. Der Eingriff bei dem 84-Jährigen sei gut verlaufen, gab der Vatikan bekannt. Während der Operation wurde unter Vollnarkose eine Verengung des Dickdarms beseitigt. Franziskus befindet sich "in gutem Allgemeinzustand", hieß es.
Das von Spenden getragene Caritas Baby Hospital in Bethlehem hat im vergangenen Jahr 2.500 Kinder stationär und 30.000 junge Patienten ambulant behandelt. Dies geht aus dem am Mittwoch in Freiburg veröffentlichten Jahresbericht der Klinik hervor. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2019 mit rund 50.000 behandelten Kindern. Die Klinik sprach von sehr schwierigen Rahmenbedingungen infolge der Corona-Pandemie.
Die geplante allgemeine Kostenübernahme der Krankenkassen für nicht-invasive pränatale Bluttests (NIPT) bei Risikoschwangerschaften muss aus Sicht der Christdemokraten für das Leben (CDL) parlamentarisch verhindert werden. "Dieser Test, der in erster Linie nach ungeborenen Kindern mit Down-Syndrom fahndet, dient fast ausschließlich der Selektion", kritisierte der Vize-Bundesvorsitzende der CDL und frühere Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe.
Ein Bündnis von Behinderten-Organisationen wendet sich gegen die beschlossene Anerkennung von vorgeburtlichen Trisomie-Bluttests als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. In einem offenen Brief an den Gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Kassen fordern die Organisationen, das kurz vor dem Abschluss stehende Verfahren noch zu stoppen.
Aktuell wird über die Notwendigkeit von systematischen Impfungen gegen Corona diskutiert. Das Phänomen, dass Impfungen staatlicherseits nicht nur gewünscht, sondern verpflichtend waren, ist nicht neu. Schon seit dem 18. Jahrhundert gibt es Impfungen gegen schwere Infektionskrankheiten. Damals ging es um die Eindämmung der Pocken, verursacht durch den Varioliden-Virus. Der britische Arzt Edward Jenner (1749 bis 1823) verabreichte 1796 einem achtjährigen Buben die erste Impfung gegen die Krankheit.
Die strafrechtliche Verurteilung der Gießener Ärztin Kristina Hänel wegen Werbung für Abtreibungen ist rechtskräftig. Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main verwarf Hänels Revision gegen ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Gießen, wie das OLG am Dienstag mitteilte.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ruft den Deutschen Ethikrat auf, Vorschläge zu machen, "ob und für welche Gruppen eine Impfpflicht denkbar wäre". Gerade in den Pflegeheimen gehe "es schließlich um Leben und Tod", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag). Leider aber gebe es derzeit "unter Pflegekräften in Alten- und Pflegeheimen eine zu hohe Impfverweigerung". In ersten Reaktionen wandten sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und der Deutsche Städtetag gegen den Vorschlag.
Sobald im Vatikanstaat der bestellte Covid-Impfstoff zur Verfügung steht, will sich auch der frühere Papst Benedikt XVI. (93) gegen das Coronavirus impfen lassen. Mit dem Emeritus wolle sich der gesamte Haushalt im vatikanischen Kloster "Mater ecclesiae" immunisieren lassen, sagte Benedikts Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein.
Eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus kommt nach Worten des Medizinethikers Wolfram Henn nicht in Frage. Denkbar sei eine berufsbezogene Impfpflicht, sagte das Mitglied des Deutschen Ethikrats der "Heilbronner Stimme" (Freitag). Dies könnte etwa Pflegeberufe betreffen.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat einen Schuldspruch gegen zwei Berliner Frauenärzte wegen gemeinschaftlichen Totschlags bestätigt. Der fünfte Strafsenat verwarf die Revisionen der Angeklagten gegen das Urteil des Landgerichts Berlin vom November 2019 überwiegend. Auch nach Auffassung des BGH stellte die Tötung eines lebensfähigen, aber schwer geschädigten Zwillings ein strafbares Tötungsdelikt und keinen straffreien Schwangerschaftsabbruch dar.
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery fordert eine Verlängerung des Corona-Lockdowns bis Anfang Februar. "Wir sind von den Infektionszahlen her noch weit von Lockerungen entfernt.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich strikt dagegen verwahrt, Ärzte per Gesetz zur Sterbehilfe zu verpflichten. Er persönlich finde, Hilfe zur Selbsttötung sei definitiv keine ärztliche Aufgabe, sagte Reinhardt dem Radiosender MDR Aktuell. "Der Arzt ist dem Leben verpflichtet und nicht dem Sterben. Und der Patient, der soll an der Hand des Arztes sterben, aber nicht durch die Hand des Arztes."
Die deutschen Notfallmediziner warnen vor Panikmache wegen steigender Zahlen von Corona-Patienten auf Intensivstationen. "Das deutsche Gesundheitssystem ist stark belastet. Wir stehen aber derzeit nicht an dem Punkt, Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen", erklärten die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Fachgruppe COVRIIN beim Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochabend. "Wir haben noch Kapazitäten auf den Intensivstationen."
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat Empfehlungen für die Corona-Massenimpfung in Deutschland vorgelegt. Aufgrund begrenzter Verfügbarkeit des Imfpstoffs solle die Impfung zunächst bestimmten Personengruppen angeboten werden, die ein besonders hohes Risiko für schwere oder tödliche Verläufe haben oder die beruflich entweder besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu verletzlichen Personengruppen haben. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mit.
Ärztevertreterinnen- und vertreter sowie Patientenschützer sehen die von Bund und Ländern beschlossenen Regelungen zu Weihnachten und Silvester differenziert. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte im Radioprogramm SWR Aktuell (Donnerstag): "Medizinisch-epidemiologisch ist es Wahnsinn, an Weihnachten wieder aufzumachen. Das Virus kennt kein Weihnachten und keinen Ramadan. Das sucht sich seine Opfer täglich da, wo es sie findet."
Trotz steigender Belegung von Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern lehnt es Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) weiter ab, Ärzten politische Empfehlungen zu geben, nach welchen Kriterien bei Engpässen welche Patienten zuerst eine medizinische Behandlung erhalten. "Ich kann Ihnen versichern, dass wir mit Hochdruck daran arbeiten und alles Menschenmögliche tun, dass es nicht zu dieser Situation kommt", sagte Lambrecht.
In der Debatte um eine Verteilung möglicher Corona-Impfstoffe fordern die katholischen Bischöfe in Deutschland eine vorrangige Versorgung von Menschen mit stark erhöhtem Risikoprofil. Auch Personen, die wie Gesundheitspersonal oder Polizeikräfte aufgrund ihrer beruflichen Funktion besonders häufig mit infizierten Personen in Kontakt kommen, sollten bei der Verteilung der anfänglich knappen Impfdosen bevorzugt werden, erklärte der Vorsitzende der Unterkommission Bioethik der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst.
Ethikkommissionen, die über den Zugang zu einer Präimplantationsdiagnostik (PID) entscheiden, haben keinen Beurteilungsspielraum. Ihre Entscheidung unterliegt der vollen gerichtlichen Überprüfbarkeit. Das entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am Donnerstag. Zudem erweiterte das Gericht die Kriterien, nach denen im Einzelfall eine Erbkrankheit als schwerwiegend einzustufen ist.
Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die Krankenhäuser in Deutschland auf, in der Corona-Pandemie keine generellen Besuchsverbote für Kinder zu erlassen. Eine stichprobenartige eigene Umfrage habe ergeben, dass viele Kliniken ihre Regelungen verschärft hätten, teilte das Hilfswerk am Dienstag in Berlin mit. Kinder unter 16 Jahren seien demnach auch von Besuchen naher Angehöriger und sogar ihrer Eltern ausgeschlossen worden. Dies widerspreche unter anderem dem Vorrang des Kindeswohls gemäß der UN-Kinderrechtskonvention.
Das Bundesverwaltungsgericht hat seine Entscheidung über Zugangsvoraussetzungen für eine Präimplantationsdiagnostik (PID) vertagt. Das Urteil werde am 5. November verkündet, teilte der Senat in Leipzig am Mittwoch zum Abschluss der mündlichen Verhandlung mit. Man wolle über das schwierige Thema, bei dem weiterhin viele Fragen offen seien, in Ruhe beraten, bevor man eine Entscheidung fälle.
Indonesien will noch in diesem Jahr mit einer Impfkampagne gegen das Coronavirus beginnen. Als erster Impfstoff sollen Mittel der chinesischen Pharmafirmen CanSino Biologics und Sinovac eingesetzt werden, wie die regierungsnahe indonesische Nachrichtenagentur Antaranews am Montag berichtete.
Die Apotheke der Vatikanstadt ist am Dienstag nach umfassender Renovierung eröffnet worden. Wie das Portal "Vatican News" berichtet, wurden Lager- und Verkaufsräume vom Gouverneur der Vatikanstaats, Kardinal Giuseppe Bertello, offiziell wiedereröffnet. Die Umbaumaßnahmen hatten 2017 im Lager begonnen. Seit kurzem sind die erneuerten Verkaufsräume ebenfalls wieder zugänglich.
Die kirchlichen Kliniken in Deutschland begrüßen das von der Regierungskoalition vorgelegte Krankenhauszukunftsgesetz, sehen aber Nachbesserungsbedarf. Der Entwurf sieht unter anderem vor, mit dem Krankenhauszukunftsfonds notwendige Investitionen in die Notfallversorgung und in die digitale Infrastruktur zu fördern. Eine Erweiterung des Krankenhausstrukturfonds soll Investitionen in die IT- und Cybersicherheit der Krankenhäuser und in die regionalen Versorgungsstrukturen unterstützen.
Die Bundesärztekammerhat eine Reform des Embryonenschutzgesetzes (ESchG) gefordert. Dazu stellte der Wissenschaftliche Beirat der Ärztekammer in Berlin ein Memorandum zur Reproduktionsmedizin vor. Darin fordern die Ärzte, die sogenannte Dreierregel bei der künstlichen Befruchtung aufzuheben, die nichtkommerzielle Eizellspende zuzulassen und die Embryonenspende rechtlich zu regeln.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will die Unterstützung ärmerer Staaten bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ausweiten. Geplant ist, die zusammen mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) aufgestellten Expertenteams von Ärzten und Laborwissenschaftlern zu verstärken. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegt. Die sogenannte Schnell Einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (SEEG) erhalte aufgrund des akuten weltweiten Bedarfs derzeit eine hohe Zahl von Anfragen, heißt es in der Antwort. "Eine Ausweitung der SEEG ist daher derzeit in Planung."
Das Bundesgesundheitsministerium plant nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Sterbehilfe offenbar keine rasche Neuregelung zum assistieren Suizid. In einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion ist zudem nur von einer "eventuelle(n) Neuregelung" die Rede. Dazu habe das Ministerium um externe Expertisen gebeten.
Plastische Chirurgen in Israel geben Entwarnung: Das Tragen von Masken führt nicht zu Segelohren. Damit reagieren die Mediziner auf Anfragen besorgter Bürger.
Die Bundesärztekammer hat davor gewarnt, Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise durch geschlossene Kitas und stark eingeschränkten Schulunterricht "zu besonderen Verlierern" werden zu lassen. "Kinder und Jugendliche gehören offensichtlich nicht zu den Risikogruppen der Corona-Pandemie", sagte Kammer-Präsident Klaus Reinhardt.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie vor Kurzsichtigkeit gewarnt. Es sei befremdlich, wenn einzelne Staaten möglichst zuerst für sich selbst Medikamente oder Impfstoffe sichern wollten, sagte Marx. "Ich appelliere deshalb dringlich an die Pharmaindustrie, an Forschungsinstitute und an die politisch Verantwortlichen, dieser Verlockung zum kurzfristigen Gewinn nicht nachzugeben, sondern langfristig das Wohl der gesamten Menschheitsfamilie im Blick zu haben und die eigenen Entscheidungen daran auszurichten."
Die Deutsche Krebshilfe schlägt wegen coronabedingt ausgefallener Operationen Alarm: "Inzwischen geht man davon aus, dass in Deutschland wegen Corona rund 50.000 Krebsoperationen nicht stattgefunden haben", sagte der Krebshilfe-Vorstandsvorsitzende Gerd Nettekoven. Auch unterstützende Maßnahmen für Krebspatienten, von der psychosozialen Betreuung bis zur Palliativmedizin, seien teilweise extrem nach unten gefahren geworden: "Unsere große Sorge ist, dass nicht alles, was verschoben worden ist, auch medizinisch vertretbar war."
Die Grünen schlagen vor, Neueinstellungen von Medizinern an Uni-Kliniken von der Bereitschaft abhängig zu machen, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen. "Einzelne Ärzte können nicht verpflichtet werden, aber Kliniken, insbesondere die in staatlicher Verantwortung, sollten personalpolitisch sicherstellen, dass der Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung bei ihnen gewährleistet wird", sagte die stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen und frauenpolitische Sprecherin, Ricarda Lang.
Baden-Württembergs Landesregierung prüft die Einführung einer Pflicht zu Abtreibungen für Ärzte an Unikliniken. Man prüfe etwa, ob Neueinstellungen davon abhängig gemacht werden könnten, dass Ärzte bereit seien, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen, sagte die Staatssekretärin im Landessozialministerium, Bärbl Mielich, der "tageszeitung" in Berlin. Bei jungen Ärzten setze man zudem darauf, sie über Weiterbildungen dafür zu sensibilisieren, dass Abtreibungen zur Arbeit dazugehörten. Die Unikliniken unterstehen dem Land.
Am 26. Juni findet jährlich der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und erlaubten Suchtstoffverkehr statt. Dieser wurde Ende 1987 durch eine Resolution der Vereinten Nationen festgelegt. Doch was bedeutet „Sucht“? Wenn man eine Definition sucht, erkennt man relativ schnell, dass es sich dabei um eine krank- und zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen handelt. Daneben gibt es Störungen mit abhängigen Verhaltensweisen, wie zum Beispiel die Glücksspiel-, Internet- oder Kaufsucht, bei denen nicht der Konsum einer Substanz, sondern eine schädliche Verhaltensweise das Leben einer Person bestimmt.
Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery kritisiert den Kabinettsbeschluss für ein Ende der weltweiten Reisewarnung ab 15. Juni. "Das ist ein verfrühter Schritt", sagte der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds. Durch den Tourismus werde wieder ein neues Risiko entstehen, "dass Menschen aus anderen Ländern das Virus einschleusen".
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat eine gerechte und transparente Verteilung von medizinischer Schutzausrüstung gefordert. In vielen Ländern mangele es dem medizinischen Personal an Masken, Schutzbrillen und Kitteln, erklärte die Hilfsorganisation in Paris. Grund dafür sei der seit Beginn der Corona-Pandemie außer Kontrolle geratene Markt für Schutzkleidung und die vielerorts verhängten Ausfuhrverbote.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat dazu aufgerufen, angesichts der Corona-Krise Patientenverfügungen zu überprüfen. Notwendig seien individuelle Willenserklärungen, in denen Krankheitssituationen und Behandlungswünsche explizit aufgeführt werden, sagte Vorstand Eugen Brysch. "Ist das der Fall, muss die Patientenverfügung auch wegen Corona nicht geändert werden."
Angesichts des abgeschwächten Verlaufs der Corona-Pandemie hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder aufgefordert, die Zahl der in den Krankenhäusern für Infizierte reservierten Intensivbetten herunterzufahren und die Kliniken schrittweise wieder für die Versorgung anderer Patienten zu öffnen. Die Entwicklung bei den Neuinfektionen lasse es zu, "ab Mai einen Teil der Krankenhauskapazitäten auch wieder für planbare Operationen zu nutzen", heißt es in einem am Dienstag vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Konzept.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert frühzeitige Planungen für die Vergabe eines Impfstoffs zum Schutz gegen das Coronavirus. Es sei notwendig, "schon jetzt geeignete Konzepte für eine gestaffelte Verteilung" zu entwickeln, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Besonders wichtig sei es, zunächst die Beschäftigten im Gesundheitswesen zu schützen, um die gesundheitliche Versorgung sicherzustellen.
Der Deutsche Hebammenverband rät Schwangeren davon ab, wegen der Corona-Pandemie die Geburt von der Klinik in das eigene Zuhause zu verlegen. "Die Klinik ist ein sicherer Ort, um zu gebären", sagte die Beirätin für den Angestelltenbereich im Deutschen Hebammenverband, Andrea Ramsell. Für Hausgeburten stünden ohnehin nur "bedingt Kapazitäten zur Verfügung".
Um Altenheime nicht dauerhaft zu isolieren, fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt neue Regeln zum Schutz der Bewohner vor einer Infektion mit dem Coronavirus: Dann müssten Besuche wieder möglich sein, sagte der Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch) - "aber eben abgesichert. Wir müssen da in Zukunft größeren Aufwand treiben".
Die Bundesärztekammer spricht sich dafür aus, für solche Personen die Kontaktsperre zu lockern, die eine Corona-Ansteckung schon überwunden haben. Dafür wäre es gut, möglichst viele Bundesbürger auf Antikörper zu testen. "Alle, die immun sind, weil sie die Infektion schon hinter sich haben, könnten dann wieder zur Arbeit gehen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen", sagte Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag).
Caritas international rechnet mit weitreichenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die humanitäre Hilfsarbeit weltweit. Entscheidend sei die Stärkung der grundlegenden medizinischen Versorgung vor Ort, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation. So zeigten beispielsweise Erfahrungen im Umgang mit Ebola-Epidemien, dass die meisten Menschen nicht an Ebola selbst, sondern an anderen Erkrankungen gestorben seien, weil Gesundheitszentren und Hospitäler nicht mehr arbeitsfähig waren. Zugleich müsse der Schutz der eigenen Mitarbeiter Priorität haben.
Der italienische Automobilkonzern Ferrari erwägt in der Corona-Krise, Teile der Produktion auf dringend benötigte Komponenten für Beatmungsgeräte umzustellen. Wie die Tageszeitung “Corriere della Sera” (Freitag) berichtet, könnte ein solches Projekt im Ferrari-Werk der Stadt Maranello verwirklicht werden.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Bundesregierung aufgefordert, die massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben schon jetzt klar zu befristen und ein Ausstiegsszenario vorzubereiten. "Ich glaube nicht, dass wir das, was wir jetzt tun, monatelang fortführen können. Die jetzigen Einschränkungen hält unsere Gesellschaft nicht ewig durch", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag).
Mehr als 2000 Menschen sind der Corona-Epidemie in China bereits zum Opfer gefallen, Zehntausende sind infiziert. Wuhan, wo die Epidemie ihren Anfang nahm, steht wie mehrere andere Städte unter Quarantäne.
Am 11. Februar begeht die katholische Kirche den Welttag der Kranken. Er wurde anlässlich des Gedenkens an alle kranken Menschen 1993 von Papst Johannes Paul II. eingeführt.
Das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg nutzt nach eigenen Angaben weltweit erstmals im Klinikalltag Künstliche Intelligenz (KI) für Darmspiegelungen. Das „künstliche Auge“ entdecke mehr auffällige Schleimhautveränderungen als ausgewiesene Experten der Koloskopie, hieß es in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Die Zuverlässigkeit, mit der das System zum Teil winzige problematische Stellen in der Darmwand erkenne, liege bei über 90 Prozent, erklärte der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Oliver Pech. Das zeigten die bisherigen sechs Einsatzwochen.
In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes rund 230 stationäre Hospize. Dabei handelt es sich um Pflegeeinrichtungen, die unheilbar kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase umfassend begleiten und betreuen.
Das Bundesverfassungsgericht will am 26. Februar sein Urteil zum Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe sprechen. Dies kündigte das Gericht am Mittwoch in Karlsruhe an. Das Urteil berührt grundlegende rechtliche und medizinische Fragen am Lebensende. Konkret geht es um sechs Verfassungsbeschwerden gegen das Ende 2015 im Strafgesetzbuch verankerte Verbot der „geschäftsmäßigen“ Förderung der Selbsttötung.
Der Personalnotstand in deutschen Kliniken wird einem Zeitungsbericht zufolge immer schlimmer. Nach einer aktuellen Befragung, die dem "Tagesspiegel"vorliegt, haben vier von fünf Krankenhäusern Probleme, offene Pflegestellen zu besetzen. Bundesweit sind demnach rund 17.000 Pflegestellen unbesetzt. Bei Ärzten sei es kaum anders.
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