Nach vier Monaten coronabedingter Schließung kann der Jakobsweg offiziell wieder begangen werden. Die Kathedrale von Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens hat zum 1. Juli wieder ihre Pforten geöffnet. Wie Pfarrer Rudolf Hagmann, der als Pilgerseelsorger in Santiago wirkt, im "Vatican News"-Interview erklärte, ist es aber weiterhin nicht empfehlenswert, "einfach den Rucksack zu packen und loszuziehen". Öffnung bedeute "sicher nicht Rückkehr zur bisher gewohnten Normalität"; es seien weiter Hygienevorschriften in der Kathedrale und den Herbergen einzuhalten. Pilger sollten sich vor ihrem Aufbruch gut über die Lage informieren.
Es scheint so, als würde sich das kirchliche Leben nach und nach wieder etwas lockern. Die neuen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen machen vieles wieder möglich, was zuvor untersagt worden war.
Der Corona-Ausbruch bei der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück steht offenbar auch im Zusammenhang mit einem Gottesdienst. Im Rahmen der Recherche bei Infizierten sei ein Ausbruchsgeschehen auf den Besuch einer Kirche in Herzebrock-Clarholz zurückzuführen gewesen, teilte der Kreis Gütersloh am Donnerstag mit. Danach besuchten mehrere Infizierte, die einen direkten Bezug zum Unternehmen Tönnies hätten, einen Gottesdienst am 17. Mai.
Bertram Meier ist seit dem 6. Juni Bischof von Augsburg. Bereits Ende Januar ernannt, fiel der geplante Termin seiner Bischofsweihe der Corona-Pandemie zum Opfer. Diese denkwürdige Zeit, in der von Mitte März bis Mitte Mai öffentliche Gottesdienste untersagt waren, hat der solcherart ausgebremste Meier in seinem neuesten Buch festgehalten.
Zum Start der Sommerferien dankt Schulbischof Hans-Josef Becker Schülern, Eltern und Lehrern für ihr Durchhaltevermögen in der Corona-Krise. "Kaum vorhersagbar, was wir in den letzten Wochen erlebt haben", sagte der Paderborner Erzbischof in einem am Donnerstag veröffentlichten Video. "Corona-Pandemie - von jetzt auf gleich ist das ganze Leben eingeschränkt."
Spaniens "Lockdown" ist beendet. Neustart ist angesagt. Auch auf dem Jakobsweg. Erste Zeichen haben die Pilger in der zweiten Juniwoche am Ziel in Santiago de Compostela gesetzt. Zwar waren es nur Spanier auf Kurzstrecken durch die Region Galicien. Doch immerhin – der Anfang war gemacht. Nun dürfte der internationale Pilgerbetrieb langsam wieder Fahrt aufnehmen. Drei der Quartiere am Jakobsweg in Spanien haben wir exemplarisch besucht. Das Fazit vorweg: Manches wird nicht mehr so sein wie vorher.
Mehr als 80 Prozent der Kinder dürfen mittlerweile wieder in die Kita, aber ein kleiner Teil muss immer noch daheim bleiben. Während wir in der Kirche auf keinen Fall singen dürfen, können wir im Biergarten wieder fröhlich ein Liedchen schmettern.
Das Bundesagrarministerium hat ein Soforthilfeprogramm für durch die Corona-Krise gefährdete Ehrenamtsprojekte gestartet. "Viele ehrenamtliche Initiativen sind durch die Pandemie in Schieflage geraten", erklärte Ministerin Julia Klöckner (CDU) in Berlin. Mit insgesamt fünf Millionen Euro sollen die Projekte etwa bei den Kosten für Schutzausrüstung, digitale Ausstattung und pandemiebedingte Transportleistungen unterstützt werden.
Normalerweise ist an der KHG, der Katholischen Hochschulgemeinde in Augsburg, immer etwas los – sie zeichnet sich unter anderem auch durch eine sehr lebendige Gemeinschaft aus! Aber in diesen Wochen sind natürlich auch dort die Gemeinschaftsräume und Hörsaale verwaist.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch fordert mehr staatliche Hilfen für Familien in der Corona-Krise. Es sei "ein Ungleichgewicht, dass der Staat beim Kauf eines Elektroautos 5.000 Euro dazu schießt, um die Wirtschaft zu stärken, der Kinderbonus aber gerade mal 300 Euro beträgt und in erster Linie den Konsum ankurbeln soll und nicht langfristig Familien hilft", sagte der Familienbischof.
Der Passauer Bischof Stefan Oster wirbt im Internet für die Corona-Warn-App der Bundesregierung. "Wollte nur sagen: Ich hab das Ding jetzt auch auf meinem Handy - und halte es für sinnvoll und wichtig", schreibt Oster auf seiner Facebook-Seite.
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück erwartet der Menschenrechtler und Theologe Peter Kossen weitere solcher Vorfälle. "Angesichts der Bedingungen, unter denen die Arbeitsmigranten in der Fleischindustrie arbeiten müssen, war solch ein Ausbruch leider vorhersehbar", sagte der Sozialpfarrer.
Katholiken in ganz Deutschland haben am Donnerstag das Fronleichnamsfest gefeiert. Der mittelalterliche Name bedeutet so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi"; das Fest erinnert an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Wegen der Corona-Pandemie fielen die farbenfrohen Prozessionen meist aus. In Köln führte Kardinal Rainer Maria Woelki nach dem Festgottesdienst auf dem Domplatz eine kleine, geschlossene Sakraments-Prozession durch Straßen der Innenstadt.
Corona hat für viele Menschen zu verschiedensten Arten von seelischen Problemen geführt. Während des Lockdowns haben sich bei den psychologischen Beratungsstellen des Bistums Augsburg aber gar nicht so viel mehr Menschen als sonst gemeldet. Da hatten die Menschen mit sich selbst zu tun. Erst jetzt laufen mehr und mehr die Drähte heiß und immer mehr wollen einen Termin.
Den Gottesdienst zum diesjährigen Fronleichnamsfest wird Papst Franziskus am Sonntag mit 50 Gläubigen im Petersdom feiern. Demnach nimmt erstmals seit Beginn des Pandemie-Lockdowns wieder eine größere Gruppe von Gläubigen physisch an einem Papstgottesdienst teil. Wie der Vatikan weiter bekanntgab, findet die Messe am sogenannten Kathedra-Altar statt.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) nennt den Einsatz der EU gegen Covid-19 in Entwicklungs- und Schwellenländern "beschämend". Bis heute sei kein einziger Euro an zusätzlichen Hilfen in den Entwicklungs- und Schwellenländern im Einsatz, sagte Müller nach dem virtuellen Treffen der EU-Entwicklungsminister.
In 168 Metern Höhe wird der künftige Düsseldorfer Stadtdechant Frank Heidkamp am Donnerstag den traditionellen Segen zu Fronleichnam spenden. Da die üblichen Prozessionen wegen der Corona-Krise ausfallen, gibt es in diesem Jahr einen Gottesdienst auf der Aussichtsplattform des Fernsehturms neben dem Landtag, wie das Stadtdekanat am Montag mitteilte.
Am Samstag, 6. Juni, wurde Prälat Bertram Meier wurde von Kardinal Reinhard Marx im Augsburger Dom zum Bischof geweiht. Wegen der Corona-Schutzauflagen durften zwar nur wenige Menschen am Gottesdienst teilnehmen – aber umso mehr wohnten der Weihe virtuell per Livestream und im Gebet bei. Hier sehen Sie einige bewegende Momente der Zeremonie.
Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, hat friedliche Demonstrationen gegen Rassismus begrüßt - solange dabei Corona-Schutzvorkehrungen beachtet würden. Demonstrationen gegen Rassismus seien gut, aber es sei nicht gut, dass die Schutzmaßnahmen nicht eingehalten wurden, sagte Seibert am Montag in Berlin. "Dem Rassismus müssen wir uns überall entgegenstellen, auch hier bei uns."
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch erhofft als Folge der Corona-Pandemie ein entschiedeneres Eintreten für den Wert des Lebens. In einem Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B.Z." äußert er die Erwartung, dass auch nach dem Ende der Krise "der Schutz des menschlichen Lebens im Mittelpunkt unseres Bewusstseins und unserer Rechtsprechung verbleibt". Das gelte für den Schutz des Lebens aller Menschen, "auch der kranken, alten, lebensschwachen, sterbenden und der ungeborenen".
Wochenlang waren Museen und Ausstellungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Jetzt dürfen sie wieder öffnen – mit Einschränkungen. Ein Erfahrungsbericht aus der Berliner Gemäldegalerie.
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako warnt vor einer großen Ausbreitung des Coronavirus im Irak. "Die durch das Virus bedingte Situation verschlimmert sich. Es ist unmöglich, sie in den Griff zu bekommen", sagte er dem katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" am Donnerstag in München.
Besuche in Pflegeheimen sollten in allen Bundesländern wieder ermöglicht werden - das hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) in Bonn gefordert. Besuche müssten "in angemessener Weise" möglich sein, mahnte die Organisation im Hinblick auf die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie.
Seit im Bistum Augsburg wieder öffentliche Gottesdienste erlaubt sind, ist die Maske Pflicht. Zusätzlich soll der Gemeindegesang reduziert werden. Und Chorproben gibt es schon seit März nicht mehr. Eine völlig neue Situation für Kirchenmusiker und Chorsänger. katholisch1.tv hat sich in Augsburg und Schwabmünchen erkundigt.
Die Corona-Pandemie stellt nach Einschätzung des Trierer Weihbischofs Jörg Michael Peters Formen des Kirche-Seins auf den Prüfstand. "Wir sollten nicht darauf warten, dass die Vergangenheit zurückkommt, sondern die aktuelle Situation gestalten", sagte Peters der Trierer Bistumszeitung "Paulinus". Die Krise biete Anlass, Kirche "mit neuen Ideen und neuem Mut" zu denken.
Es wird weiter gelockert bei den Corona-Beschränkungen – und wenn es nach dem „Bundesverband sexuelle Dienstleistungen“ geht, soll das schrittweise auch für die seit 16. März geschlossenen Bordelle und die Prostitutionsbranche insgesamt gelten. Doch darf es hier überhaupt ein Zurück geben?
Weltärztechef Frank Ulrich Montgomery kritisiert den Kabinettsbeschluss für ein Ende der weltweiten Reisewarnung ab 15. Juni. "Das ist ein verfrühter Schritt", sagte der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds. Durch den Tourismus werde wieder ein neues Risiko entstehen, "dass Menschen aus anderen Ländern das Virus einschleusen".
Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch kritisiert einen widersprüchlichen Umgang mit Freiheitsrechten angesichts der Corona-Pandemie. Die teils sehr harten und umfassenden Einschnitte in Grund- und Freiheitsrechte stünden quer "zu vielen anderen Entscheidungen und Gesetzeserlassen, die in der Zeit vor der Corona-Krise vollzogen wurden", schreibt Koch in der aktuellen Ausgabe des "Vatican-Magazin".
Politik und Kirche haben sich am Pfingstwochenende besorgt zu Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen geäußert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte, über viele Wochen habe man in Deutschland "in einer Art Schockstarre" gelebt. Mit den Lockerungen hätten nun auch die Proteste zugenommen. Er verurteilte "teils krude Thesen und Forderungen", die "leider sogar in hohen kirchlichen Kreisen Widerhall gefunden" hätten. Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers plädierte für einen Austausch mit Demonstranten.
Der Papst hat Gläubige in aller Welt aufgefordert, sich nicht dauerhaft in "sterile Gewohnheiten" zu flüchten. Das Pfingstfest erneuere das Bewusstsein, "dass die belebende Gegenwart des Heiligen Geistes in uns wohnt", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet. "Er gibt uns auch den Mut, aus unseren Schutzmauern herauszukommen."
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat eine gerechte und transparente Verteilung von medizinischer Schutzausrüstung gefordert. In vielen Ländern mangele es dem medizinischen Personal an Masken, Schutzbrillen und Kitteln, erklärte die Hilfsorganisation in Paris. Grund dafür sei der seit Beginn der Corona-Pandemie außer Kontrolle geratene Markt für Schutzkleidung und die vielerorts verhängten Ausfuhrverbote.
Die Deutsche Bischofskonferenz wehrt sich gegen die immer wieder geäußerte Kritik, sie habe sich in der Corona-Krise zu defensiv verhalten und nicht genug für die Religionsfreiheit gekämpft. Der viel kritisierte Verzicht auf Gottesdienste etwa sei notwendig gewesen, "um authentisch zu bleiben, die eigene Identität zu bewahren", schrieb der Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, in einem Beitrag für die Zeitschrift "Stimmen der Zeit".
Nach der teilweisen Wiederaufnahme des Schulunterrichts zieht der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, vorerst eine gemischte Bilanz. Bei den einzelnen Kindern gebe es einen "extrem unterschiedlichen Leistungsstand", sagte Meidinger. Das Deutsche Kinderhilfswerk warnte unterdessen vor Spätfolgen für Kinder und Jugendliche angesichts von Schul- und Kitaschließungen.
Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission Comece, Kardinal Jean-Claude Hollerich, sieht bei der Bewältigung der Corona-Krise in Europa die Solidarität in einer Schlüsselrolle. "Es hängt alles davon ab, ob es in Europa möglich ist, solidarisch zu handeln", sagte Hollerich der französischen Zeitung "La Croix" und der niederländischen Zeitung "Nederlands Dagblad".
Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Papst auch die Messe am Pfingstsonntag unter Ausschluss der Öffentlichkeit feiern. Wie der Vatikan mitteilte, beginnt der Gottesdienst um 10 Uhr morgens im Petersdom; er wird von vatikanischen Medien übertragen. Um 12 Uhr folgt - wie üblich - das Mittagsgebet des Kirchenoberhaupts.
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) kritisiert den Umgang der Gesellschaft mit alten Menschen. "Pflegeheime sollten Orte des alltäglichen Lebens und normalen Wohnens sein, de facto aber bestimmen mehr denn je Schutz und Sicherheit statt sozialer Kontakte die Wirklichkeit der Bewohner", schreibt der Vorstandsvorsitzende Frank Schulz-Nieswandt in einem in Köln veröffentlichten Grundsatzpapier. "Die Gesellschaft ist in Bezug auf die Würde des älteren und alten Menschen nicht gut aufgestellt."
Nach fast drei Monaten pandemiebedingter Schließung nehmen die Vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle am Pfingstmontag den Besucherverkehr wieder auf. Besichtigungen sollen in Gruppen mit maximal zehn Personen stattfinden, wie es am Dienstag bei einer Vorab-Begehung hieß. Der Einlass erfolgt auf Voranmeldung im Viertelstundentakt. Gäste müssen eine Mund-Nase-Maske tragen, sich einer Temperaturkontrolle unterziehen und die Hände desinfizieren. Einzelheiten zum Sicherheitskonzept sollen unmittelbar vor der Eröffnung vorgestellt werden.
Der Papst hat Gläubige in aller Welt zu einer weiteren Gebetsaktion gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, wird Franziskus am Pfingstsamstag (30. Mai) ab 17.30 Uhr von der Lourdes-Grotte in den Vatikanischen Gärten aus den Rosenkranz beten. Das Ereignis, in das katholische Wallfahrtsstätten aller Kontinente einbezogen werden, wird weltweit über TV und Internet übertragen.
Kirchen und Landesregierung in Thüringen haben gemeinsam ihren Willen zum verantwortungsvollen Kampf gegen die Corona-Pandemie bekundet. "In der Krise wurde deutlich, es gibt eine gemeinsame Sorge um die Menschen in Thüringen", sagte der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr am Montag im Anschluss an das Jahresgespräch der Thüringer Landesregierung mit Spitzenvertretern der Kirchen in der Staatskanzlei in Erfurt.
Erstmals seit dem 8. März haben am sonntäglichen Angelus-Gebet des Papstes wieder Gläubige auf dem Petersplatz teilgenommen. Wie der Petersdom ist der Platz seit vergangenen Montag weitgehend geöffnet.
Juden, die zum Wallfahrtsfest Schawuot an Gebetszeiten an der Klagemauer teilnehmen wollen, können sich per Losverfahren um einen der begrenzten Plätze bewerben. Damit will die für die Stätte zuständige Western Wall Heritage Foundation die behördlichen Einschränkungen wegen das Coronavirus einhalten, berichtet der Sender "Arutz Scheva".
Vor einer Zwei-Klassen-Gesundheitspolitik Europas warnt ein Appell, der von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio initiiert worden ist. "In der Covid-19-Pandemie sind die alten Menschen in vielen europäischen Ländern wie auch anderswo in Gefahr. Die dramatischen Zahlen der Toten in Heimen lassen uns schaudern", heißt es in dem Aufruf, der in mehreren Sprache auf der Website der Gemeinschaft zu lesen ist.
Die deutschen Bischöfe fordern einen menschwürdigen Umgang mit Alten und Behinderten in der Corona-Krise. "Es gilt immer abzuwägen zwischen Zumutbarkeit, Verantwortung und Risiko auf der einen Seite und dem berechtigten Bedürfnis nach menschlicher Begegnung auf der anderen Seite", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode.
Der US-amerikanische Priester Tim Pelc, der seine Gemeinde zu Ostern coronabedingt mit Weihwasser aus einer Spielzeugpistole gesegnet hat, ist von seiner Ausrüstung überzeugt. "Liturgisch kann so eine Wasserpistole ja nur eine Notlösung sein. Aber außergewöhnliche Zeiten verlangen eben außergewöhnliche Lösungen", sagte er im Interview der "Süddeutschen Zeitung".
Die Teilnehmer des Synodalen Wegs zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland setzen angesichts der Corona-Pandemie zunehmend auf einen Austausch im Internet. Inzwischen tagten drei der vier Foren per Videokonferenzen, teilten die Organisatoren in Bonn mit.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) plädiert für eine Prüfung, ob Kitas und Schulen schneller für alle Kinder geöffnet werden können. "Wenn sich wirklich bewahrheiten sollte, dass Kinder eine geringere Infektions- und Ansteckungsrate haben, können wir anders über die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb diskutieren", sagte Giffey der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Allerdings gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse.
In vielen Teilen Deutschlands hat sich die Corona-Situation deutlich gebessert. Gastronomie und Hotels dürfen langsam wieder öffnen. Kitas und Schulen betreuen wieder mehr Kinder. Andere Länder dagegen hat die Pandemie noch voll im Griff. Keine Weltregion bleibt von den Auswirkungen verschont. Und doch gibt es Stimmen, die Corona auch Positives abgewinnen: Sie sehen durch die Pandemie Solidarität und Nächstenliebe gestärkt.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat dazu aufgerufen, angesichts der Corona-Krise Patientenverfügungen zu überprüfen. Notwendig seien individuelle Willenserklärungen, in denen Krankheitssituationen und Behandlungswünsche explizit aufgeführt werden, sagte Vorstand Eugen Brysch. "Ist das der Fall, muss die Patientenverfügung auch wegen Corona nicht geändert werden."
Der Blutritt in Weingarten kann in diesem Jahr trotz der jüngsten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen nicht in der gewohnten Form stattfinden. Es bleibt bei der Absage von Europas größter Reiterprozession, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Unter Achtung strenger Hygiene- und Abstandsregeln soll es aber am 21. und 22. Mai mehrere Festgottesdienste geben, die über das Internet übertragen werden.
Zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai haben Verbände mehr Unterstützung von Familien gefordert. "Familienarbeit hat politisch immer noch nicht den Stellenwert, den sie eigentlich haben müsste", erklärte die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele. Während in der Corona-Krise sogenannte Care-Arbeit meist unentgeltlich auf Angehörige zurückfalle, unterstütze der Staat Unternehmen mit finanziellen Hilfen, kritisierte der VdK.
Prominente Vertreter der Religionen in Deutschland haben sich am Donnerstag mit einem gemeinsamen Video am weltweiten Gebetstag gegen die Corona-Pandemie und deren Folgen beteiligt. "Wir wollen alle zusammen Gott anrufen: In dieser Zeit der Unsicherheit und Krankheit bitten wir um Deinen Schutz und Segen", betete etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing: "In Deinem Sohn Jesus Christus hast Du uns gezeigt, wie wir leben können ohne Angst, sondern in Fürsorge um andere und in der Hinwendung zu Menschen in Not."
Wie so vieles ist auch das Pilgern in diesen Corona-Zeiten schwierig geworden. Denn meist wird ja in Gruppen gepilgert und man kehrt in Herbergen ein, in denen viele andere Pilger sind – also schwierig zu realisieren gerade.
Eigentlich alle Veranstaltungen wurden seit der Corona-Pandemie abgesagt, weil sie abgesagt werden mussten. In den kommenden Wochen und Monaten ist so manches Abwägungssache.
Zum interreligiösen Fast- und Gebetstag für das Ende der Pandemie hat Papst Franziskus in seiner Frühmesse am Donnerstag aufgerufen. "Vereinen wir uns alle, Männer und Frauen jedes religiösen Bekenntnisses, heute in Gebet und Buße, um Gott um das Ende dieser Pandemie zu bitten", sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn des Gottesdienstes in seiner Residenz Santa Marta.
Kein Plärrer, keine Volksfeste keine Märkte – eine harte Zeit für die Schausteller und Fahrbetriebe. Denn ohne diese Feste gibt es keine Einnahmen.
Fünf bekannte deutsche Knabenchöre sehen sich durch Covid-19 in ihrer Existenz bedroht. Chorleiter und Manager appellierten in einer gemeinsam in Regensburg, Dresden, Windsbach, Augsburg und München veröffentlichten Erklärung an die politisch Verantwortlichen. Gebraucht würden klare Rahmenbedingungen und ein Zeitplan für die Wiederaufnahme des Probe- und Konzertbetriebs. Der monatelange Shutdown gefährde ein jahrhundertealtes Kulturgut.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die Einführung eines Immunitätsausweises trotz des Widerstands der SPD weiterhin für erforderlich. Man werde sich verstärkt mit der Frage beschäftigen müssen, "welche Einschränkungen wann für wen zulässig sind", sagte Spahn.
Der Vatikan rechnet durch die Corona-Krise mit Einnahmerückgängen von 25 bis 45 Prozent. Der Leiter des Wirtschaftssekretariats, Juan Guerrero, erklärte am Mittwoch in Rom, man stehe vor "sehr schwierigen Jahren". Schon vor der Pandemie habe die Zentralverwaltung der katholischen Kirche, der Heilige Stuhl, bezogen auf Gesamtausgaben um die 320 Millionen Euro pro Jahr ein Defizit von 60 bis 70 Millionen Euro erwirtschaftet, sagte er dem Portal Vatican News.
Die Beratungspflicht nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz und dem Paragrafen 218a Strafgesetzbuch bleibt auch während der Corona-Pandemie in Kraft. Der Familienausschuss lehnte am Mittwoch einen Antrag der Linksfraktion auf Aussetzung der Pflichtberatung ab. Für den Antrag stimmte außer den Linken die Grünen-Fraktion, alle anderen Fraktionen votierten dagegen.
Fast zwei Monate lang konnten die Gläubigen den Gottesdienst ausschließlich vor dem Bildschirm feiern – seit dieser Woche dürfen sie wieder in die Kirchen. Der erste, zumindest eingeschränkt öffentliche Gottesdienst fand schon am Montag morgen statt – natürlich unter strenger Einhaltung der Hygiene-Vorschriften.