Führende Intensivmediziner haben eine Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen abgelehnt und stattdessen finanzielle Anerkennung für Pflegekräfte gefordert. "Im Gesundheitssektor sind die meisten Mitarbeiter ohnehin geimpft. Die Debatte erweckt nur den Eindruck von Misstrauen seitens der Politik", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx.
Angesichts der vierten Corona-Welle wünscht sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) eine größere Wahrnehmbarkeit der Kirche. "Fraglos waren und sind wir mit dem Trost des Glaubens öffentlich zu wenig präsent", sagte Thomas Sternberg am Dienstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die 4. Welle ist angekommen: Und wieder fragen wir uns, wie es jetzt weitergeht – wieder sorgen wir uns um die alten und schwachen der Gesellschaft.
Patientenschützer haben die Ankündigungen der Ampel-Parteien im Bundestag zur Bekämpfung der Pandemie als völlig unzureichend kritisiert. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte, es sei ein Fehler, dass die Ampel-Fraktionen die 900.000 Pflegeheimbewohner und eine Million professionell ambulant versorgten Menschen nicht ausreichend schützen wollten. "Mit so einem Konzept kommt Deutschland nicht aus der Corona-Krise."
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er befinde sich mit leichten Symptomen in häuslicher Isolation, teilte die Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats am Montag mit. Alle Präsenz-Termine seien abgesagt. Laut Mitteilung ist der 68-Jährige vollständig geimpft.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich vorsichtig mit Blick auf die Entwicklung der vierten Pandemie-Welle. Ob es auch 2021 wieder ein Weihnachten in kleinem Kreis geben könnte, entscheide sich in den nächsten Wochen, sagte er den ARD-Tagesthemen (Donnerstag). Für Geimpfte und Genesene werde es jedoch keine Einschränkungen geben. Es sei durch die Impfungen "jetzt viel mehr Alltag möglich als sonst bei diesen Inzidenzen", so der Minister. "Ich kann ihnen noch nicht sagen, wie das wird an Weihnachten."
Die Corona-Pandemie hat sich verschärfend auf den Pflegepersonalmangel auf den Intensivstationen der Krankenhäuser ausgewirkt. Das ergab eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will allen Bürgern, deren Impfung mehr als ein halbes Jahr zurückliegt, eine Auffrischungsimpfung anbieten. Solche Booster-Impfungen könnten im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten und nach ärztlicher Beurteilung "grundsätzlich allen Personen angeboten werden, die diese nach Ablauf von sechs Monaten nach Abschluss der ersten Impfserie wünschen", heißt es im Beschlussentwurf des Bundesgesundheitsministers. Die Gesundheitsministerkonferenz findet Ende der Woche statt.
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus (CDU), sieht Deutschland in der Pandemie vor schwierigen Wochen. Corona werde auch in diesem Winter eine immense Herausforderung für die Bevölkerung und das Gesundheitswesen bleiben, sagte Westerfellhaus. Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen und vermehrter Impfdurchbrüche gelte es, jetzt dafür zu sorgen, "dass die besonders vulnerablen Menschen in den Pflegeeinrichtungen und das medizinische Personal zügig ihre Auffrischimpfungen erhalten".
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (94) ist zum dritten Mal gegen Covid-19 geimpft worden. Das bestätigte sein Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag. Demnach sind alle Bewohner des Klosters Mater Ecclesiae, in dem Benedikt XVI. seit seinem Amtsrücktritt lebt, bereits mit einer Auffrischimpfung versorgt worden.
Angesichts der anhaltenden Corona-Infektionsgefahr hat der Vatikan wie 2020 den sogenannten Allerseelen-Ablass auf den gesamten Monat November ausgeweitet. Die Verlängerung des entsprechenden Dekrets aus dem vergangenen Jahr veröffentlichte der Vatikan am Donnerstag. Hintergrund ist, dass Ansammlungen auf Friedhöfen und in Kirchen vermieden werden sollen.
SPD, Grüne und FDP wollen die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" Ende November auslaufen lassen. Das erklärten die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, der SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese und der FDP-Fraktionsgeschäftsführer Marco Buschmann am Mittwoch in Berlin. Sie betonten zugleich, es solle aber weiterhin Corona-Maßnahmen geben, die dann über Änderungen im Infektionsschutzgesetz möglich sein sollten.
Die psychischen Folgen der Corona-Pandemie haben für Kinder und Jugendliche laut Caritas dramatisch zugenommen. Viele Kinder seien am Limit, fast jedes dritte Kind leide enorm unter den Auswirkungen der Pandemie und zeige psychische Auffälligkeiten, teilte der katholische Sozialverband in Berlin mit. In den kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen der Caritas geht es etwa um Angst, Einsamkeit, Depressionen, Ess- und Schlafstörungen sowie um Suizidalität. Die Beratungsstellen schlagen Alarm.
Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, als erste Amtshandlung der Freigabe von Eigentumsrechten für die Herstellung von Corona-Impfstoffen zuzustimmen. Deutschland sei das weltweit einflussreichste Land, das eine mögliche zeitweiligen Aussetzung der Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) für Zwangslizenzen im Falle einer Pandemie noch nicht genehmigt habe, sagte der US-Ökonom der "Süddeutschen Zeitung". "Hier zuzustimmen sollte die erste einfache Sache sein."
Papst Franziskus hat angesichts der Covid-19-Pandemie jeden zum Handeln aufgerufen. "Wir können nicht resignieren und tatenlos zusehen, wir können nicht gleichgültig oder apathisch bleiben, ohne Verantwortung für andere und für die Gesellschaft zu übernehmen", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief des Papstes an die Teilnehmer der 49. Sozialwoche der Katholiken in Italien.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnt vor einem verfrühten Ende der epidemischen Lage in Deutschland. Es wäre gefährlich, sie "allein aus fragwürdigem politischen Kalkül" auslaufen zu lassen, sagte Vorstand Eugen Brysch. Die Corona-Pandemie sei nicht vorbei.
Der Ethikrat will laut einem Medienbericht im kommenden Jahr ein Papier zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie vorlegen. Das Projekt solle "keine anklagende Bestandsaufnahme werden, eher ein kritischer Ausblick", sagte die Ethikrats-Vorsitzende Alena Buyx dem Magazin "Focus". Sie solle vor allem die Frage beantworten: "Was könnten etwa künftig Kriterien sein, mit denen man schneller und präziser Risikoabwägungen und Interessenausgleiche sicherstellen kann?"
Mit dem Ende der kostenfreien Bürgertests befürchtet die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine neue Isolierung und Vereinsamung von Heimbewohnern. Deshalb müssten die 12.000 Pflegeheime per Verordnung verpflichtet werden, Tests vor Ort durchzuführen, sagte Vorstand Eugen Brysch. "Ebenso ist die Kostenerstattung für die Tests selbst und besonders für den Personalaufwand einheitlich zu regeln." Unterdessen hat sich der Sozialverband VdK für eine Begrenzung der Testkosten ausgesprochen.
Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, sieht das Vertrauen vieler Bürger in den Staat durch die Corona-Krise stark beschädigt. "Das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates und die Rationalität seiner Entscheidungen ist im Laufe der Zeit erschüttert worden", sagte Papier im Interview der "Welt" (Mittwoch). Er mahnte eine intensive rechtsstaatliche Aufarbeitung der Pandemie durch die Politik und die Gerichte an.
Kurz vor der Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag und Freitag in Potsdam pocht der Deutsche Lehrerverband auf bundeseinheitliche Vorgaben mit Blick auf die Corona-Bekämpfung an Schulen. Der Präsident des Verbands, Heinz-Peter Meidinger, fordert von den Kultusministern "eine wöchentliche genaue bundesweite Aufstellung von Infektions- und Quarantänezahlen an deutschen Schulen". Dies sei bereits versprochen worden, sagte er der "Rheinischen Post" (Dienstag).
Der Vatikan verschärft seine Corona-Regeln für eigene Mitarbeiter und externe Dienstleister: Wer ab dem 1. Oktober keinen italienischen "Green Pass" vorweisen kann, darf nicht zur Arbeit kommen, gilt als unentschuldigt abwesend und bekommt entsprechend kein Arbeitsentgelt. Sozialversicherungsbeiträge und ähnliche Leistungen werden indes weiter gezahlt.
Papst Franziskus hat Unverständnis über eine weit verbreitete Corona-Impfskepsis geäußert. Selbst im Kardinalskollegium gebe es "einige Verweigerer", sagte er auf dem Rückflug von Bratislava nach Rom vor mitreisenden Journalisten. Einer sei erst kürzlich an Covid-19 erkrankt, sagte der Papst, ohne den betroffenen US-Kardinal Raymond Burke beim Namen zu nennen.
Die Pandemie hat die Gesellschaft verrohen lassen - dieser Meinung ist der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. "Aggression und Hetze haben zugenommen, ganz massiv durch Menschen, die sich ausgerechnet als Querdenker bezeichnen", sagte Schuster in einem Interview. Die "immer stärker verbreitete Herabsetzung von Menschen" treffe vor allem Minderheiten: "Juden, Muslime, homosexuelle oder behinderte Menschen, häufig aber auch Frauen."
Mehrere katholische Organisationen und Hilfswerke machen sich stark für eine vorübergehende Freigabe von Patenten an Corona-Impfstoffen und Medikamenten. Sie appellierten am Dienstag an die Deutsche Bischofskonferenz, entsprechend auf die Bundesregierung einzuwirken. Deutschland zähle bei dieser Frage zu den Bremsern "und gilt vielen als Haupthindernis auf dem Weg zu einer globalen Einigung", heißt es in einem Offenen Brief an die Bischofskonferenz. Die Bischöfe wollen sich den Angaben zufolge bei ihrer Herbstvollversammlung vom 20. bis 23. September unter anderem mit der Frage globaler Impfgerechtigkeit beschäftigen.
Führungskräfte aus dem Pflegebereich sind laut einer Krankenkassen-Studie in der Corona-Pandemie noch häufiger krank zur Arbeit gegangen als vorher. Eine diesbezüglich ohnehin vorhandene Tendenz habe sich einer Befragung von mehr als 500 Führungskräften zufolge verstärkt, heißt es in dem am Dienstag in Berlin vorgelegten diesjährigen Fehlzeiten-Report der AOK. Demnach sind die ohnehin schon starken Belastungen in der Altenpflege noch weiter gestiegen.
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, zeigt sich kritisch gegenüber Einschränkungen für Menschen, die sich bisher nicht gegen Corona impfen ließen. Grundsätzlich sei aus ethischer Perspektive das 3G-Modell, also geimpft, genesen oder getestet, besser, sagte sie der "Welt" (Donnerstag). "Je mehr Teilhabe für alle Menschen möglich ist, desto besser. Es wäre also schön, wenn man bei der Regelung bleiben könnte."
Die jüngste Entscheidung der slowakischen Bischofskonferenz zur Lockerung der Covid-Auflagen während des anstehenden Besuchs von Papst Franziskus stößt in den Zeitungen des Landes auf Kritik. Für viele stellt sich die Frage, ob Gottesfürchtigkeit Vorrang vor Gesundheit hat.
Die neue Richtlinie sieht vor, dass zu den öffentlichen Messen des Oberhaupts der katholischen Kirche auch ungeimpfte Personen kommen dürfen. Im Juli noch hatten die Bischofskonferenz und das Gesundheitsministerium verkündet, nur geimpfte Gläubige an den Messen teilnehmen zu lassen. Nunmehr sollen auch Genesene und Getestete diese Möglichkeit erhalten.
Nach der Einführung neuer Corona-Regeln in Hamburg könnte es dort bald auch Gottesdienste ausschließlich für Geimpfte und Genesene geben. "Die Gemeinden diskutieren das schon", sagte Beate Bäumer vom katholischen Erzbistum Hamburg dem Kölner Internetportal domradio.de. Die Letztentscheidung bleibe den Pfarreien überlassen, aber das Erzbistum werde gewisse Handlungsanweisungen geben, kündigte die Leiterin der Katholischen Büros Hamburg an.
Als erstes Bundesland führt Hamburg ab Samstag Corona-Sonderregeln für Geimpfte und Genesene ein. Die sogenannte 2G-Regelung gilt als Option auch für religiöse Veranstaltungen. Die Kirchen und andere Religionsgemeinschaften können demnach Angebote allein für Geimpfte und Genese machen und Ungeimpften trotz eines negativen Corona-Tests den Zutritt verwehren. Unter diesen Voraussetzungen entfallen Abstandsvorgaben, Teilnehmerbegrenzungen und Anmeldepflicht. In Gottesdiensten wäre auch der Gemeindegesang ohne Maske möglich.
Für rund 140 Millionen Kinder weltweit hat die Pandemie den ersten Schultag auf unbestimmte Zeit verschoben. Etwa acht Millionen von ihnen mussten bereits ein Jahr auf ihre Einschulung warten, wie das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef am Dienstag in New York mitteilte. Gerade die schutzbedürftigsten Kinder liefen Gefahr, gänzlich aus dem Schulsystem herauszufallen.
Der an Covid-19 erkrankte US-Kardinal Raymond Burke ist auf dem Weg der Besserung. Der 73-Jährige werde nicht mehr künstlich beatmet und könne von der Intensivstation auf ein normales Krankenzimmer verlegt werden, berichtete die Leitung der von Burke gegründeten Wallfahrtsstätte "Our Lady of Guadalupe" in La Crosse/Wisconsin am Wochenende unter Berufung auf seine Familie.
Die US-Erzdiözesen Chicago und Philadelphia haben sich entschieden gegen religiöse Ausnahmen beim Impfen gegen das Corona-Virus positioniert. Beide Erzbistümer wiesen ihre Priester an, ihre Gemeindemitglieder, die sich aus religiösen und moralischen Gründen nicht impfen lassen wollen, darin nicht zu unterstützen.
Ungeachtet einer sinkenden Zahl von Neuinfektionen und vermehrter Impfstoff-Lieferungen braucht Afrika im Kampf gegen die Corona-Pandemie nach Einschätzung der WHO weiter internationale Hilfe. Dies betonte am Donnerstag die Afrika-Direktorin der Weltgesundheitsorganisation, Matshidiso Moeti. "Dass einige Staaten nun Auffrischungsimpfungen verabreichen, bedroht das Versprechen auf ein hoffnungsvolleres Morgen für Afrika", so die Gesundheitsexpertin. Indem "einige reichere Länder" Impfstoff-Vorräte anlegten, machten sie sich außerdem einer "Verhöhnung der Impfstoff-Gleichheit" schuldig.
Die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) sieht durch die Corona-Pandemie derzeit keinen Rückgang der Messdienerzahlen. "Ein Trend ist nicht erkennbar", sagte der Referent für Ministrantenpastoral und liturgisch/kulturelle Bildung bei der afj, Tobias Knell, im Interview mit dem Portal katholisch.de. "Natürlich besteht die Gefahr, dass wir Menschen verlieren. Aber der Ministrantendienst ist nach wie vor attraktiv."
Papst Franziskus hat zur Impfung gegen das Covid-19-Virus aufgerufen. Sich mit den zugelassenen Impfstoffen impfen zu lassen, sei ein Akt der Liebe, "für sich, für seine Familie und Freunde, sowie für alle Völker", sagte das Kirchenoberhaupt in einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft. Es sei eine einfache, aber tiefgreifende Weise, sich für das Gemeinwohl einzusetzen und für sich und andere zu sorgen, vor allem für die besonders Verletzlichen.
Der Allgemeine Cäcilien-Verband für Deutschland (ACV) und der deutsche Chorverband Pueri Cantores planen eine eigene Teststrategie für Sängerinnen und Sänger. Dieses freiwillige Angebot sei ein zweiter Baustein neben dem Hygienekonzept der Verbände, sagte ACV-Präsident Marius Schwemmer dem Kölner Online-Portal domradio.de am Montag. "Damit kommen die Testzentren an den Ort des Chores." Insbesondere Chöre im ländlichen Raum sollten so unterstützt werden.
Toni Faber, Dompfarrer im Wiener Stephansdom, hat die Impfaktion in dem Gotteshaus gegen Kritik verteidigt. "Die Nachfrage gibt uns recht", sagte er dem Kölner Online-Portal domradio.de am Freitag. Vor dem Dom hätten sich zum Start der Aktion Schlangen gebildet, und viele Menschen hätten sich für das Angebot bedankt. Zugleich habe es Anrufe und Briefe gegeben, in denen er und der Wiener Kardinal Christoph Schönborn beschimpft worden seien, "als hätten wir einen heiligen Ort entweiht".
Die von Bund und Ländern vereinbarten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sehen keine neuen Vorgaben für Kirchen vor. In einer Vorlage für die Videoschalte zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Länder am Dienstag in Berlin war noch vermerkt, dass Ungeimpfte beim Besuch von Gottesdiensten negative Corona-Tests vorlegen sollten.
Die geplante Abschaffung der kostenlosen Corona-Schnelltests stößt auf Vorbehalte. Der Sozialverband VdK fordert Ausnahmeregelungen für Pflegeeinrichtungen: "Unbedingt notwendig sind Ausnahmeregelungen nicht nur für jene, die sich nicht impfen lassen können oder für die es keine Impf-Empfehlung gibt, sondern ganz besonders auch für Pflegeheime", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Nach den Plänen von Bund und Ländern sollen Ungeimpfte ab Herbst die Kosten für Schnelltests selbst tragen müssen.
Die Bundesvorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), Marie-Theres Kastner, spricht sich trotz Corona-Pandemie für Präsenzunterricht nach den Sommerferien aus. Geöffnete Schulen seien "absolut wichtig", sagte sie dem Münsteraner Internetportal kirche-und-leben.de. "Nicht nur, weil dann die schulischen Leistungen besser sind, sondern auch wegen des sozialen Miteinanders. Beides sind unserer Ansicht nach die zentralen Faktoren, die Schule ausmachen."
Mehr als jeder zweite Jugendliche wünscht sich nach den Sommerferien eine Rückkehr zum Präsenzunterricht. 51 Prozent erklärten nach der am Montag in Bonn veröffentlichten Jugend-Digitalstudie 2021 der Postbank, dass sie sich für die Zeit nach der Pandemie einen Unterricht wieder ausschließlich in Präsenz wünschten. 35 Prozent sprechen sich für einen Wechsel zwischen digitalem und analogem Unterricht aus. Überwiegender Fernunterricht fällt mit nur 14 Prozent bei den Lernenden durch. Befragt wurden 1.000 Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren.
In der Debatte über Corona-Impfungen in Deutschland lehnen Politiker weiter eine Impfpflicht ab. Sie appellierten aber zugleich an die Bürger, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Auch Vertreter der katholischen Kirche riefen dazu auf.
Seit Montag müssen Gottesdienstbesucher wieder überall in Nordrhein-Westfalen ihre Kontaktdaten angeben. Die weiteren Corona-Regeln für religiöse Zusammenkünfte richten sich nach der Inzidenz auf Stadt- oder Kreisebene, sagte der Leiter des Katholischen Büros NRW, Antonius Hamers. Er vertritt die fünf NRW-Bistümer Aachen, Essen, Münster, Köln und Paderborn bei der Landesregierung in Düsseldorf.
Wegen der Corona-Pandemie gibt es auch in diesem Jahr keine Prozession zum traditionellen Libori-Fest in Paderborn. Viele weitere Auflagen in den Gottesdiensten können nach Angaben des Erzbistums Paderborn jedoch entfallen. Anders als sonst werde der Schrein mit den Reliquien des Heiligen nicht nur in den ersten drei Tagen, sondern bis zum Ende der Libori-Woche im Altarraum des Doms stehen.
Im Corona-Jahr 2020 haben die Jugendämter in Deutschland bei fast 60.600 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt. Dies ist eine Rekordzahl, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Es waren rund 5.000 Fälle oder neun Prozent mehr als 2019. Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen habe 2020 den höchsten Stand seit Einführung der Statistik erreicht, hieß es.
Im Corona-Jahr 2020 haben weniger Katholiken und Protestanten ihrer Kirche den Rücken gekehrt. Das geht aus den am Mittwoch vorgestellten Statistiken der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hervor. Demnach traten im vergangenen Jahr 221.390 Menschen aus der katholischen und rund 220.000 Menschen aus der evangelischen Kirche aus. Das entspricht im Vergleich zu 2019 einem Rückgang um 19 beziehungsweise 18 Prozent.
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält eine verpflichtende Corona-Impfung für Lehrer und Erzieher für nicht notwendig. Die Impfraten in diesen Berufsgruppen seien besser als in vielen Nachbarländern, sagte sie am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Zuvor hatte Frankreich eine Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen beschlossen.
Ein Großteil der katholischen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen kann ab Freitag Gottesdienste wieder weitgehend ohne Corona-Einschränkungen feiern. In der neu eingeführten Inzidenzstufe 0 gelten für Gottesdienste kein Mindestabstand, keine Maskenpflicht und keine Rückverfolgbarkeit mehr, wie der Leiter des Katholischen Büros NRW, Antonius Hamers, in Düsseldorf erklärte.
Nicht nur in Beruf und Freizeit normalisiert sich vieles wieder. Auch in den Pfarreien gibt es Lockerungen. Doch wird sich der Gottesdienstbesuch, der im vergangenen Jahr rapide abgenommen hat, wieder einpendeln? Kommen die Menschen, die sich komplett zurückgezogen haben, eines Tages wieder zurück, um die verschiedenen religiösen Angebote in den Pfarreien wieder wahrzunehmen?
Die Sterblichkeit von Bewohnern der Pflegeheime in Deutschland ist in den ersten beiden Pandemiewellen drastisch angestiegen. Lag sie bereits rund drei Wochen nach Start des ersten Lockdowns (6. bis 12. April 2020) um 20 Prozent höher als im Mittel der Vorjahre, so überstieg sie in den ersten drei Monaten der zweiten Pandemiewelle von Oktober bis Dezember 2020 das Niveau der Vorjahre um durchschnittlich 30 Prozent. In der Spitze lag die Übersterblichkeit in der 52. Kalenderwoche 2020 sogar bei 80 Prozent.
Die traditionellen Gemeinschaftsessen bei der muslimischen Wallfahrt nach Mekka im Juli werden wegen Covid-19 untersagt. Das berichtete das Portal Gulf News (Dienstag) unter Berufung auf einen saudischen Offiziellen. Statt der üblichen Zusammenkünfte in den großen Speisehallen sollten die Pilger die Mahlzeiten in ihren Hotel- und Zeltunterkünften einnehmen, teilte Mohammed bin Yehia vom Nationalen Komitee für Haddsch und Umrah, also für die große und die kleine Wallfahrt, mit. Dafür stünden 78 Catering-Firmen bereit, die an den heiligen Stätten der Wallfahrt täglich drei Mahlzeiten ausgeben werden. Damit solle eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus' verhindert werden.
Der Bayerische Ethikrat fordert eine interdisziplinäre Task-Force, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Das Gremium solle aus Wissenschaftlern, Pädagogen, Medizinern sowie Sozial- und anderen Experten bestehen, heißt es in einer Stellungnahme des Ethikrats zur Situation Bayerns in der Pandemie. Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Ratsmitglied und Ethik-Experte, erläutert im Exklusiv-Interview, wie diese Task-Force arbeiten soll und inwiefern ein solches Gremium auch für andere Bundesländer sinnvoll wäre.
Die Covid-19-Pandemie schafft aus der Sicht von Papst Franziskus Raum für Veränderungen. "Jede Krise zwingt uns, uns zu entscheiden: für das Gute oder das Schlechte", sagte der Papst in einer Videobotschaft zur Eröffnung des Globsec Bratislava Forum unter dem Motto "Rebuild the World Back Better". Niemand komme aus einer Krise unverändert hervor, und alle hätten gesehen, wie abhängig ein jeder vom anderen sei.
Die Corona-Pandemie hat das öffentliche Leben in weiten Teilen der Welt dramatisch eingeschränkt. Während der Lockdown in Europa vornehmlich Gastronomie, Einzelhandel und Kultur betraf, brachte er für Menschen mit Albinismus in Afrika ganz andere Probleme: Für sie ist der Lockdown buchstäblich lebensgefährlich.
Ab heute darf bei Gottesdiensten in Bayern wieder gesungen werden. Voraussetzung sind weiter FFP2-Masken und eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100. Derzeit liegen alle Kreise im Freistaat unter dieser Marke. Bei Freiluftgottesdiensten entfällt die Maskenpflicht am Platz.
Die Überreichung des purpurnen Kardinalshuts an Kardinal Jose Advincula muss wegen der Corona-Gefahr zum zweiten Mal verschoben werden. "Die Erzdiözese Capiz hat beschlossen, die für den 8. Juni 2021 geplante Verleihung der Kardinalsinsignien an Seine Eminenz Jose F. Kardinal Advincula abzusagen", heißt es in einer am Samstag über das Nachrichtenportal der Bischofskonferenz verbreiteten Erklärung der Erzdiözese. Dies sei auf "Empfehlung medizinischer Experten" zum Schutz der Teilnehmer der Zeremonie entschieden worden.
Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom hat die Fasten- und Osterzeit mit Worten aus dem Vokabular der Corona-Krise erklärt. In einem am Dienstag auf der Facebook-Seite des Bistums geposteten Grußwort nach der Pfingstvesper spricht Boom von einer zweimaligen Quarantäne, "den 40 Tagen vor Ostern und nach Ostern".
Die dritte Corona-Welle scheint gebrochen oder zumindest ausgebremst. Mehr als 30 Millionen Deutsche haben bereits die erste Impfdosis erhalten, der bundesweite Inzidenzwert liegt unter 100. Die Rückkehr zu etwas mehr Normalität scheint greifbar. Auch Urlaub ist in vielen Regionen schon oder wohl bald wieder möglich. Wie dieser sicher und zugleich erholsam gestaltet werden kann, testet Schleswig-Holstein, das Bundesland mit den geringsten Inzidenzen, seit Mitte April in einem Modellprojekt.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland fordern mehr Anerkennung für Familien. Die Corona-Krise mache unter anderem bei der Doppelbelastung durch Homeschooling und Homeoffice deutlich, unter welchem Druck Familien gerade jetzt stünden und welche Verantwortung Eltern und oft auch Alleinerziehende schultern müssten, erklärte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Heiner Koch, zum Internationalen Tag der Familie am Samstag.
Hoch über den Dächern von Frankfurt am Main ist am Donnerstag der Ökumenische Kirchentag eröffnet worden. Der Gottesdienst auf dem Dach eines Parkhauses in der Frankfurter Innenstadt wurde wegen der Corona-Pandemie nur von rund einem Dutzend Mitwirkenden abgehalten und in der ARD live übertragen.