Der Bundestag hat mit einer Gedenkminute der Opfer des Aufstands im Warschauer Ghetto vor 80 Jahren gedacht. "Wir verneigen uns heute vor den jüdischen Aufständischen und allen Opfern des Warschauer Ghettos. Wir verneigen uns vor den ermordeten, verschleppten, gefolterten, entrechteten, gedemütigten und beraubten Jüdinnen und Juden Europas", sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist am Freitag in Ursberg eine neue Gedenkstätte für Euthanasie-Opfer eröffnet worden. Eva Fischer war bei der Feier in Ursberg mit dabei.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zum Jahrestag der Auschwitz-Befreiung der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. "Unvergessen ist das Leid von sechs Millionen unschuldig ermordeten Jüdinnen und Juden - genauso wie das Leid der Überlebenden", erklärte er am Freitag via Twitter. Damit das "Nie wieder" auch in Zukunft Bestand habe, "erinnern wir am Holocaust-Gedenktag an unsere historische Verantwortung".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist empört über Aussagen des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas am Dienstagnachmittag im Berliner Kanzleramt. "Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel", sagte Scholz am Abend der "Bild"-Zeitung.
Anlässlich des 80. Todestages der hl. Edith Stein hat der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz besucht. Auf Einladung des Krakauer Erzbischofs Marek Jedraszewski war Bischof Meier Gast bei der internationalen Gedenkveranstaltung. „Wozu der Mensch ohne und gegen Gott fähig ist, das sehen wir an diesem Ort.“ Auschwitz sei ein Ort des Todes und auch der Ort des gewaltsamen Todes von Edith Stein, der hl. Karmelitin Teresia Benedicta vom Kreuz, so Bischof Meier.
Der Bundestag hat am Holocaust-Gedenktag an die NS-Opfer erinnert. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sprach am Donnerstag von einem "Tag der Scham". Sie betonte: "Wir gedenken der Millionen Menschen, die verfolgt, beraubt, gedemütigt, entrechtet, gequält, dem Tode preisgegeben wurden. Weil sie anders dachten, anders glaubten, anders liebten oder weil ihr Leben den Nationalsozialisten als 'unwert' galt."
Vor seinem geplanten Auftritt im Bundestag am internationalen Holocaust-Gedenktag hat Israels Parlamentspräsident Mickey Levy einen Appell an die Gesellschaft gerichtet. Der Gedenktag führe den Menschen die Zerbrechlichkeit einer demokratischen Lebensweise vor Augen. "Lassen Sie sich von niemandem einreden, dass Ihre demokratischen Überzeugungen für schwierige Zeiten unzureichend sind, und lassen Sie sich von schwierigen Zeiten nicht in Ihrem Engagement für die Verteidigung unserer freiheitlichen Demokratien untergraben."
Papst Franziskus hat der Millionen im Holocaust ermordeten Juden weltweit gedacht. Dieser Mord dürfe niemals vergessen werden und diese "unglaubliche Grausamkeit" dürfe sich nie wiederholen, sagte der 85-Jährige am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Zugleich rief er alle, vor allem Lehrer und Familien, dazu auf, auch künftigen Generationen von diesen Schrecken zu erzählen.
Lennart Meiwes kommt aus Deutschland. Doch im Moment lebt er in Tel Aviv. An vier Tagen pro Woche betreut er in einem Heim Senioren, die aus Mittel- und Osteuropa stammen. Zu seinen Aufgaben gehört auch, mit den betagten Holocaust-Überlebenden Scrabble oder Bingo zu spielen.
ICHENHAUSEN – Seit mehr als 20 Jahren wird mit einer Gedenkstunde in der ehemaligen Synagoge Ichenhausen an die Pogromnacht am 9. November 1933 erinnert, in der das Bauwerk geschändet und verwüstet wurde. In diesem Jahr hatten sich besonders viele Besucher angemeldet, so dass aufgrund der Coronavorschriften sogar die Empore geöffnet werden musste.
Papst Franziskus hat Antisemitismus verurteilt und zu Brüderlichkeit aufgerufen. "Die Bedrohung durch den Antisemitismus, die in Europa und anderswo immer noch schwelt, ist eine Lunte, die man auslöschen muss", schrieb das Kirchenoberhaupt am Dienstag auf Twitter. Stattdessen, betonte Franziskus weiter, brauche es "eine Erziehung zur Brüderlichkeit, damit der wieder aufkeimende Hass, der sie zerstören will, nicht die Oberhand gewinnt".
Papst Franziskus ist am Rande seiner wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch einer Holocaust-Überlebenden begegnet. Bilder des vatikanischen Fernsehens zeigten das Kirchenoberhaupt im Gespräch mit der Frau, die ihm ihren entblößten linken Unterarm mit der eintätowierten Gefangenennummer zeigt. Anschließend küsste Franziskus die Stelle, woraufhin die Frau ihn umarmte.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Engagement von Überlebenden der NS-Verbrechen in ihrer Rolle als Zeitzeugen gewürdigt. Sie danke den Menschen, "die die Kraft aufbringen, ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Als Zeitzeugen vermitteln sie die Verletzlichkeit der menschlichen Würde und der Werte, die einem friedlichen Zusammenleben zugrunde liegen", sagte Merkel am Mittwoch in einem Videogrußwort.
Zum 25. Mal gedenkt der Deutsche Bundestag heute der Opfer des Nationalsozialismus. Bei der Gedenkfeier werden als Rednerinnen die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und Holocaust-Überlebende, Charlotte Knobloch, sowie die Publizistin Marina Weisband erwartet. Die katholischen Bischöfe in Deutschland forderten zum entschiedenen Einsatz gegen alle Formen des Antisemitismus auf.
Die Gießener Ärztin Kristina Hänel (64) hat den Anti-Abtreibungs-Aktivisten Klaus Günter Annen erfolgreich vor dem Landgericht Hamburg verklagt. Die Pressekammer des Gerichts kündigte an, den Betreiber der Internetseite "babycaust.de" zur Unterlassung solcher Aussagen zu verurteilen, in denen er Schwangerschaftsabbruch mit dem Holocaust gleichsetzt und die zugleich auf die Person Hänels bezogen sind.
WOLFEGG – Ein kleines Mädchen strahlt über das ganze Gesicht – beim Schlittenfahren, beim Spielen mit dem Hofhund oder beim Hühnerfüttern. Die Fotos berühren an jeder Station der Wanderausstellung aufs Neue. Nach Marktoberdorf, Immenstadt, Lindenberg und Ottobeuren ist „Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu. Ermordet in Auschwitz“ nun im Bauernhausmuseum Wolfegg zu sehen.
Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat die Unterstützung aus Deutschland für die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau gewürdigt. Die Ankündigung, einen finanziellen Beitrag für den Fonds zur Erhaltung der Gedenkstätte am ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu erhöhen, demonstriere "das wichtige Bekenntnis zur Erinnerungsarbeit und Information über den Holocaust", erklärte der WJC am Donnerstag in New York.
Zum bundesweiten Anne-Frank-Tag engagieren sich 340 Schulen gegen Antisemitismus und erinnern an das Kriegsende. Der Aktionstag an diesem Freitag steht in diesem Jahr unter dem Motto "Freiheit", wie es vom Anne-Frank-Zentrum hieß.
ST. OTTILIEN – Unter den zahlreichen Besuchern der Erzabtei St. Ottilien sind auch solche, die eine besondere Verbindung zu diesem Ort haben: Es sind jüdische Gäste auf der Suche nach ihrer Vergangenheit. Sie selbst oder ihre Vorfahren waren „Displaced Persons“ (DP), Menschen, die ihre Heimat verloren hatten und nach ihrer Befreiung aus dem Konzentrationslager in St. Ottilien Zuflucht fanden oder gar hier geboren wurden.
An die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 75 Jahren ist am Sonntag mit einem Gottesdienst und Videobotschaften erinnert worden. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Gedenkstätten alle Feierlichkeiten und Veranstaltungen absagen. Das rbb-Fernsehen übertrug am Sonntagmorgen den christlich-jüdischen Gottesdienst aus der Berliner Gedenkkirche Maria Regina Martyrum live.
75 Jahre nach der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz haben Bürger in Köln Messingtafeln vor ehemaligen Wohnhäusern deportierter Juden geputzt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) säuberte am Montag mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Liberalen Gemeinde „Gescher LaMassoret“, Rafi Rothenberg, sogenannte Stolpersteine in der Kölner Innenstadt. Die Aktion mit dem Motto „Glanz gegen Rechts“ sollte ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
Papst Franziskus hat am Holocaust-Gedenktag zu einem Moment der Stille ermahnt. Das Gedenken helfe, „nicht gleichgültig zu werden“, schrieb das Kirchenoberhaupt am Montag auf Twitter. Und weiter: „Wenn wir die Erinnerung verlieren, machen wir die Zukunft zunichte.“
Anlässlich des Holocaustgedenktags rufen Vertreter aus Kirche und Politik zum Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus auf. Die katholischen Bischöfe Europas warnten vor einer verzerrten Darstellung der Geschichte. Am heutigen Montag jährt sich um 75. Mal die Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Truppen. Der 27. Januar wird jährlich weltweit als Holocaustgedenktag begangen.
Die Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz mahnt die Kirchen nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick zum Einsatz für Menschenwürde und Menschenrechte. „Wir müssen uns auch an das Versagen in den Kirchen erinnern; sie sind mitschuldig am Antisemitismus“, sagte Schick. Daher müssten sie gegen jeden Antisemitismus und auch Nationalismus kämpfen: „Sie sollen sich für Akzeptanz und Toleranz von allen Religionen und Kulturen einsetzen, den interreligiösen und interkulturellen Dialog fördern.“
Regina Jonas war die erste Rabbinerin der Welt. Ordiniert wurde sie, weil es aufgrund der Judenverfolgung im Dritten Reich nicht genug Rabbiner gab. Mit Anfang 40 wurde die Geistliche nach Auschwitz deportiert, wo sie starb
Zum bevorstehenden 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar hat Papst Franziskus zu Besinnung und Erinnerung aufgerufen. Andernfalls drohten die Menschen inmitten all der ständigen lauten Streitigkeiten und Beleidigungen gleichgültig zu werden, sagte das Kirchenoberhaupt bei einer Begegnung mit Vertretern des Simon-Wiesenthal-Zentrums gegen Antisemitismus am Montag im Vatikan.
AUGSBURG – Weil sie eine jüdische Mutter hatte, wurde die fünfjährige Gabriele Schwarz Anfang 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Ihre Mutter, Lotte Eckart, die in der Gesundbrunnenstraße in Augsburg wohnte, war ein Jahr vorher in der Tötungsanstalt Bernburg vergast worden. Zwei weitere Hausbewohner, August Einstein und Anna Schwarz, fielen ebenfalls dem Nazi-Terror zum Opfer. An sie erinnert jetzt ein Erinnerungsband vor dem Haus, das auf Initiative des Allgäuer Filmregisseurs Leo Hiemer aufgestellt wurde.
Der Direktor des Anne Frank Zentrums, Patrick Siegele, plädiert angesichts von steigendem Antisemitismus in Deutschland für mehr Geschichtsunterricht. „Die Schüler wissen weniger über den Holocaust, weil das Unterrichtsfach Geschichte in vielen Bundesländern zugunsten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer zurückgefahren wurde“, kritisierte er anlässlich des 90. Geburtstages von Anne Frank (1929-1945) am heutigen Mittwoch. Das jüdische Mädchen starb mit 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen.