Der Militärputsch in Myanmar stößt international auf scharfe Kritik. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) verlangte, die verhafteten Mitglieder aus Regierung und Parlament, einschließlich Präsident Win Myint und Staatsrätin Aung San Suu Kyi (im Bild), umgehend freizulassen, den Ausnahmezustand aufzuheben und die demokratisch legitimierten Institutionen wieder zuzulassen. Die Militärführung müsse das Ergebnis der Wahlen vom 8. November 2020 anerkennen, erklärte Maas am Montag in Berlin.
Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat sich hinter Forderungen für einen muslimischen Seelsorger in der Bundeswehr gestellt. In den Streitkräften dienten etwa 5.000 muslimische Soldatinnen und Soldaten, sagt Wulff der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). "Es ist doch eine große Geste, dass auch diese 5.000 Soldatinnen und Soldaten bereit sind, ihr Leben zu riskieren für unsere Freiheit und unsere Werte. Hier könne die Politik ein Zeichen setzen, dass man Muslime als gleichberechtigt anerkenne.
Ab April 2021 will die Bundeswehr einen neuen "Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz" anbieten. Damit solle eine Lücke im Rahmen der beruflichen Möglichkeiten bei der Bundeswehr geschlossen werden, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Donnerstag in Berlin. Der Dienst solle der Stärkung der "Territorialen Reserve" dienen, wie sie etwa durch die Bundeswehr während der Corona-Pandemie zum Einsatz kam. Das Angebot solle zunächst in einer Erprobungsphase für 1.000 Personen gelten.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland kritisieren die Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung. "Die Regierung tut sich schwer mit den selbstgegebenen Richtlinien", sagte der katholische Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE), Karl Jüsten, in Berlin. Der in der vergangenen Woche vom Kabinett verabschiedete Rüstungsexportbericht für 2019 widerspreche der Ankündigung der Koalition aus Union und SPD, eine einschränkende Politik zu verfolgen.
Das Kasernen-Neubauprojekt der Päpstlichen Schweizergarde macht offenbar trotz Corona-Krise Fortschritte. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Spendenbarometer sind inzwischen 3,9 der insgesamt benötigten 55 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet rund 51 Millionen Euro) eingenommen worden.
Der Wehrbeauftragte der Bundeswehr, Hans-Peter Bartels (SPD), hat sich in seinem Jahresbericht 2019 für eine zeitige Bestellung eines ersten Militärrabbiners und Militärimams bei der Bundeswehr ausgesprochen. Dabei gehe es nicht darum, schnell einen konkreten Bedarf zu decken, sondern auch darum, ein Zeichen zu setzen, erläutert Bartels in seinem am Dienstag in Berlin vorgestellten Bericht. Schätzungen zufolge gibt es demnach etwa 3.000 muslimische und 300 jüdische Soldaten.
Rabbiner Walter Homolka hat die Wiedereinführung einer jüdischen Militärseelsorge in Deutschland als „Paradigmenwechsel“ gelobt. „Es tilgt meines Erachtens das Unrecht, das Juden in deutschen Armeen früher erfahren mussten“, sagte der Rektor des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs am Dienstag in Potsdam. Kommenden Freitag wird in Berlin der Staatsvertrag für eine jüdische Militärseelsorge unterzeichnet.
Vor fünf Jahren lief das Nato-Kampfmandat in Afghanistan aus. Seither sind noch rund 1000 deutsche Soldaten am Hindukusch stationiert. Sie bilden im Rahmen von „Resolute Support“ einheimische Sicherheitskräfte aus. Den Advent erleben die Deutschen fern der Heimat.
Mit einem Jubiläumsjahr will die katholische Kirche der „Madonna von Loreto“ gedenken, die Papst Benedikt XV. (1914-1922) vor 100 Jahren zur Patronin der Luftfahrt erklärte. Wie der Leiter des Wallfahrtsortes in Loreto, Fabio Dal Cin, im Vatikan erklärte, sind in dem am Sonntag beginnenden Jubiläumsjahr etliche Wallfahrten geplant. Auch ein vollkommener Ablass könne gewonnen werden. Zielgruppen seien vor allem Mitarbeiter der Luftfahrt, Mitglieder der Luftwaffe, aber auch Flugpassagiere.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat 84 deutsche Soldaten des Ersten Weltkriegs auf einem Friedhof im belgischen Langemark bestattet. Die Gefallenen seien bei archäologischen Arbeiten nahe der Gemeinde Heuvelland in der Provinz Westflandern gefunden worden, teilte der Volksbund in Langemark mit.
Immer wieder segneten Geistliche in der Geschichte Waffen für den Krieg und beteten für den Sieg. Alles Geschichte? Nein, findet Thorsten Fels.
Die Militärseelsorger der Bundeswehr wollen Soldaten und ihren Familien verstärkt bei einsatzbedingten Wertekrisen helfen. Die Verletzung ethischer Werte sei ein wachsendes Problem, sagte Militärbischof Franz-Josef Overbeck am Mittwoch in Berlin. Als Beispiel nannte er quälende Fragen nach einer moralischen Mitverantwortung, wenn Kameraden oder Zivilisten gestorben sind. Unter dem Begriff „Moral Injury“ (dt.: Ethische Verletzung) steht das Thema im Mittelpunkt einer bis Freitag dauernden Konferenz der Katholischen Militärseelsorge.
Um den jährlichen Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom gibt es Streit. Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) weist in einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Offenen Brief an den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki Forderungen der katholischen Friedensbewegung Pax Christi zurück, auf den immer im Januar gefeierten Gottesdienst zu verzichten.
Japans katholische Bischöfe erneuern zum 74. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki ihren Aufruf zu einer atomwaffenfreien Welt. Sie setzten besondere Hoffnung auf Friedensbotschaften von Papst Franziskus bei seinem im November bevorstehenden Japan-Besuch, berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews.
World Vision hat von der Bundesregierung mehr Gelder für die Demobilisierung und Reintegration von Kindersoldaten gefordert. Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, ließ die Hilfsorganisation am Donnerstag in Berlin rund 450 kompostierbare Ballons aus Latex vor dem Bundestag in die Luft steigen und rief zur Unterzeichnung einer entsprechenden Petition auf. Weltweit würden schätzungsweise 250.000 Kinder als Soldaten missbraucht.
Seit 1957 gibt es in Deutschland einen Militärseelsorge-Vertrag mit den Kirchen. Damals waren fast alle Bundeswehrangehörigen Christen. Heute sind es von knapp 200 000 Soldaten nur noch etwa die Hälfte, für die rund 100 evangelische und gut 70 katholische Militärpfarrer zuständig sind. Die rund 300 Juden in der Bundeswehr bekommen demnächst zwei Militärrabbiner: einen orthodoxen und einen liberalen.