Ein Jugendlicher aus dem Erzbistum Berlin war einer der letzten deutschen Austauschschüler, der im Zuge der Corona-Krise aus den USA nach Deutschland zurückkehrte. Gut ein Jahr war er in den Vereinigten Staaten gewesen. Sein Vater, unser Autor Rocco Thiede, zieht nach dem ungewöhnlichen Austauschjahr Bilanz:
Die Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China drehen sich momentan um den Umgang Pekings mit der Demokratiebewegung in Hongkong. Bis vor kurzem war vor allem die Frage der Anerkennung Taiwans als unabhängiger Staat ein Stolperstein im Dialog zwischen beiden Seiten. Nun hat die Entwicklung in der ehemaligen britischen Kolonie neue Schwierigkeiten in den vatikanisch-chinesischen Beziehungen ausgelöst.
Am Anfang stand Max Reinhardts Traum vom „Theater als Heilung, als Friedensbringer für die zerrissene Welt“, kosmopolitisch und von höchster Qualität, aber so volksnah wie möglich. Bezeichnenderweise war es die Geburtsstadt Mozarts, welche Reinhardts Vorstellungen und Visionen Raum schenkte. Seit 100 Jahren verwandelt sie sich durch herausragende Inszenierungen und Konzerte in die sommerliche Weltmetropole der Hochkultur.
Den französischen Wallfahrtsort besuchen in normalen Zeiten jährlich bis zu sechs Millionen Pilger aus aller Welt, unter ihnen Tausende Kranke. Doch wegen der Pandemie musste die Wallfahrtsstätte für mehr als zwei Monate schließen. Auch nach der Wiederöffnung kann momentan nur eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen werden. Die Wallfahrtsdirektion rechnet mit einem Millionenverlust. Pfarrer Klaus Holzamer koordiniert in Lourdes die Seelsorge für die deutschsprachigen Pilger. Im Interview berichtet er über die Situation vor Ort.
Seine „Gemeinde“ ist international und wechselt ständig: Seemannspastor Matthias Ristau leitet sieben Seemannsmissionen der Evangelischen Kirche an Nord- und Ostsee, von Hamburg und Brunsbüttel über Kiel bis nach Lübeck und Rostock. Im Interview berichtet er von seiner Tätigkeit und den schweren Belastungen für die Seeleute. Die weltweite Corona-Krise verstärkt deren Isolation.
Sommerzeit ist Ferienzeit. Das war nicht immer so: Noch in den 1920er Jahren waren „Sommerfrische“ und Urlaubsfreude häufig ein exklusives Vergnügen für wohlhabende Bürger. Die Arbeiterschicht konnte sich derlei meist nicht leisten. Das sollte sich in den 1930er Jahren ändern – zumindest auf dem Papier: Unter braunen Vorzeichen waren nun preisgünstige Ferien für jeden „deutschen Volksgenossen“ angesagt.
Die Corona-Pandemie hat Bangladesch schwer zugesetzt. Nach strikten Ausgangsbeschränkungen droht vielen Menschen nun eine Einkommenskrise. Und die Christen des Landes müssen einen schmerzlichen Verlust hinnehmen.
Den Morgen des 6. August 1945 erlebte Hiroshima als wolkenlosen Sommertag. Die Japaner, gewöhnt an Bombardements durch Hunderte US-Bomber, hielten jene einzelne Boeing B-29, die sich in 10 000 Metern Höhe näherte, für einen harmlosen Aufklärer. Augenblicke später stieg ein Atompilz 16 Kilometer hoch in den Himmel.
Der Babyelefant ist Österreichs neuer Held. Er hat geholfen, die Corona-Infektionen drastisch zu senken, so dass Österreich nun zu den sichersten Reiseländern weltweit gehört. Für deutsche Touristen wurden die Grenzen schon zum Fronleichnamsfest geöffnet. Seither sind die Züge Richtung Österreich bestens gebucht.
Am 26. Juli gedenken Gläubige der Heiligen Joachim und Anna – den Großeltern Jesu Christi. Die Kirche St. Anna im rheinischen Düren birgt das "Annahaupt", das seit über einem halben Jahrtausend Verehrung genießt. Die damit verbundene "Anna-Oktav" wird aber in diesem Jahr als "stille geistliche Woche" begangen.
Stolz und erhaben steigt der Backsteinturm der Kirche Sankt Arnold aus der Ortsmitte von Arnoldsweiler. Bereits aus der Ferne setzt er eine Landmarke, während im Hintergrund der Braunkohletagebau wie eine Großwunde klafft. Im Schatten des großen Kirchbaus liegt ein kleinerer und älterer, der es hinter seiner Bruchsteinfassade buchstäblich in sich hat: die Arnolduskapelle, auch Klein Sankt Arnold genannt, die ursprüngliche Pfarrkirche.
Vor 150 Jahren erklärte die Kirche den Primat des Papstes zum Dogma. Die Entscheidung des Ersten Vatikanischen Konzils war sehr umstritten, doch ging das Papstamt daraus gestärkt hervor. Erst das Zweite Vatikanum ergänzte den Primat durch die Lehre von der Kollegialität der Bischöfe.
Wenn das Bibelwort, wonach der Glaube Berge versetze (Mt 17,20), eine Personifizierung bräuchte: Der Brasilianer José Antônio Barreto könnte eine gewesen sein. 36 Jahre lang arbeitete er an einem mächtigen Bauwerk zu Ehren „Unserer Lieben Frau“ – ganz allein in der Steppe Brasiliens. Mit 88 Jahren ist „Zé dos Montes“, wie er genannt wurde, nun verstorben.
Vor 125 Jahren, am 10. Juli 1895, wurde der Komponist, Theatermann und Musikpädagoge Carl Orff in München geboren. bekannt ist er vor allem durch seine Neukomposition der "Carmina Burana". Der gebürtige Münchner lebte von 1955 bis zu seinem Tod 1982 im Dießener Ortsteil St. Georgen in einer Villa mit Blick auf den Ammersee und die Andechser Klosterkirche, in der er bestattet wurde.
Am 16. Juli 1920, vor 100 Jahren, trat der Vertrag von Saint-Germain in Kraft. Für Österreich ist er so etwas wie der Versailler Vertrag für Deutschland: Er beendete den Ersten Weltkrieg und führte zu territorialen Einschnitten. So musste die erst 1919 gegründete Alpenrepublik etwa auf von Deutschen besiedelte Gebiete in Böhmen und Mähren verzichten – und auf das überwiegend deutschsprachige Südtirol.
Luis Durnwalder war von 1989 bis 2014 Landeshauptmann von Südtirol. Im Exklusiv-Interview spricht der 79-Jährige über seine Heimat, ihre Autonomie und die Brückenfunktion Südtirols.
Als Max Klinger am 4. Juli 1920, vor genau 100 Jahren, friedlich entschlafen war, wurde der Maler und Bildhauer auf seinen Wunsch hin in bester Lage bestattet: in seinem Weinberg. Zu Lebzeiten war der 1857 in Leipzig geborene Sohn eines Seifenfabrikanten so erfolgreich wie umstritten.
Die Auseinandersetzung um tatsächlichen oder vermeintlichen Rassismus treibt mitunter seltsame Blüten. Sogar ein Heiliger ist jetzt betroffen. Die Protestwelle um den Franziskaner und Missionar Junípero Serra (1713 bis 1784) schwappte aus den USA auf dessen Heimatinsel Mallorca über.
Am 26. Juni findet jährlich der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und erlaubten Suchtstoffverkehr statt. Dieser wurde Ende 1987 durch eine Resolution der Vereinten Nationen festgelegt. Doch was bedeutet „Sucht“? Wenn man eine Definition sucht, erkennt man relativ schnell, dass es sich dabei um eine krank- und zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen handelt. Daneben gibt es Störungen mit abhängigen Verhaltensweisen, wie zum Beispiel die Glücksspiel-, Internet- oder Kaufsucht, bei denen nicht der Konsum einer Substanz, sondern eine schädliche Verhaltensweise das Leben einer Person bestimmt.
Sie gilt als eine der rätselhaftesten Handschriften der Geschichte: das Voynich-Manuskript – benannt nach dem Sammler Wilfrid Michael Voynich, der es 1912 erwarb. Seit Jahrzehnten versuchen Experten, die unbekannte Schrift zu entschlüsseln und die Bedeutung der umstrittenen Bilddarstellungen zu ergründen. Jetzt hat der deutsche Ägyptologe Rainer Hannig eine Lösung für das Rätsel vorgelegt. Er geht davon aus, dass es sich bei der Schrift um spätmittelalterliches Hebräisch handelt. Im Exklusiv-Interview erläutert er seine Erkenntnisse.
Spaniens "Lockdown" ist beendet. Neustart ist angesagt. Auch auf dem Jakobsweg. Erste Zeichen haben die Pilger in der zweiten Juniwoche am Ziel in Santiago de Compostela gesetzt. Zwar waren es nur Spanier auf Kurzstrecken durch die Region Galicien. Doch immerhin – der Anfang war gemacht. Nun dürfte der internationale Pilgerbetrieb langsam wieder Fahrt aufnehmen. Drei der Quartiere am Jakobsweg in Spanien haben wir exemplarisch besucht. Das Fazit vorweg: Manches wird nicht mehr so sein wie vorher.
Ohne Computer geht heute fast nichts mehr. Ob im Alltag oder bei der Arbeit – der Rechner ist nicht wegzudenken. Oft verbirgt er sich auch dort, wo man ihn nicht sofort vermutet: im Fernseher, im Auto, ja selbst in der Armbanduhr. Den Markt beherrschen amerikanische und asiatische Hersteller. Den wenigsten ist bewusst, dass der Erfinder des Computers ein Deutscher war: Konrad Zuse. Vor 110 Jahren, am 22. Juni 1910, wurde er in Wilmersdorf (heute ein Stadtteil von Berlin) geboren.
Das Auto ist einer der wichtigsten Motoren der deutschen Wirtschaft. Das haben die Diskussionen um staatliche Hilfen für Unternehmen zuletzt wieder deutlich gemacht. Auf deutsche Wertarbeit auf vier Rädern vertraut seit den 1930er-Jahren auch der Papst. Zum Fuhrpark Johannes Pauls II. gehörte aber auch ein Papamobil aus dem „Ostblock“.
Im Februar hatte das Bundesverfassungsgericht das Gesetz zur Suizid-beihilfe gekippt. Das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung sei verfassungswidrig, hieß es. In der Politik nimmt die Debatte über Sterbehilfe seither an Fahrt auf. Die FDP und die Humanistische Vereinigung haben erste Gesetzentwürfe vorgelegt. Christliche Parlamentarier sondieren noch. Ärzte aber mahnen zur Eile.
Antonius von Padua, der Patron der verlorenen Dinge und der Liebenden, starb in Italien. Geboren wurde er in Lissabon. Hier findet der beliebte Heilige große Verehrung.
Wer hätte das gedacht: Im katholischen Italien gibt es kaum noch kirchliche Feiertage. Mit einem Federstrich wurden die meisten katholischen Feste 1977 im ganzen Land einheitlich gestrichen. Neben den Sonntagen sind seither zwölf weitere Tage als arbeitsfrei anerkannt. Drei davon sind Nationalfeiertage: der 25. April (Tag der Befreiung), der 1. Mai (Tag der Arbeit) und der 2. Juni (Tag der Republik).
Wochenlang waren Museen und Ausstellungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Jetzt dürfen sie wieder öffnen – mit Einschränkungen. Ein Erfahrungsbericht aus der Berliner Gemäldegalerie.
Es wird weiter gelockert bei den Corona-Beschränkungen – und wenn es nach dem „Bundesverband sexuelle Dienstleistungen“ geht, soll das schrittweise auch für die seit 16. März geschlossenen Bordelle und die Prostitutionsbranche insgesamt gelten. Doch darf es hier überhaupt ein Zurück geben?
An diesem Samstag jährt sich der Märtyrertod des Tiroler Pfarrers Otto Neururer zum 80. Mal. Er wurde wegen verbotener Ausübung seines Priesteramts im KZ Buchenwald ermordet. Im Exklusiv-Interview spricht der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler über den Märtyrer und seine Seligsprechung, bleibende Werte und die Wichtigkeit von Zivilcourage auch heute.
Sie ist die wohl bekannteste Biene der Welt. Seit mehr als 100 Jahren summt und schwirrt sie durch die grüne Natur, sammelt Honig und erlebt Abenteuer mit ihren Freunden: Spätestens seit der Zeichen-trickserie der 1970er Jahre ist die Biene Maja (fast) jedem hierzulande ein Begriff. Bereits Mitte der 1920er Jahre war das von Waldemar Bonsels erdachte Insekt erstmals zum Filmstar geworden.
Das Kino hat Geburtstag – und kann angesichts der Corona-Krise und der geschlossenen Lichtspielhäuser gar nicht feiern. Vor 125 Jahren, im Frühsommer 1895, zeigten der Kölner Süßwarenfabrikant Ludwig Stollwerck und der New Yorker Erfinder Thomas Alva Edison der staunenden Öffentlichkeit die ersten Filmaufnahmen Deutschlands. Noch im selben Jahr eröffneten die Brüder Max und Emil Skladanowsky in Berlin das erste kommerzielle Filmtheater der Welt.
In der ersten Lesung an Christi Himmelfahrt wird den Aposteln gesagt: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Viele Predigten lesen daraus: nicht nach „oben“, ja nicht nach „hinten“ schauen! Vor allem: nicht „hochnäsig“ sein! Dann folgt vielleicht der Appell, das Werk, das den Jüngern nach dem Aufstieg des Herrn anvertraut wurde, auf Erden weiterzuführen.
In vielen Teilen Deutschlands hat sich die Corona-Situation deutlich gebessert. Gastronomie und Hotels dürfen langsam wieder öffnen. Kitas und Schulen betreuen wieder mehr Kinder. Andere Länder dagegen hat die Pandemie noch voll im Griff. Keine Weltregion bleibt von den Auswirkungen verschont. Und doch gibt es Stimmen, die Corona auch Positives abgewinnen: Sie sehen durch die Pandemie Solidarität und Nächstenliebe gestärkt.
Brasilien entwickelt sich immer mehr zum Epizentrum der weltweiten Corona-Pandemie. Wissenschaftler befürchten, dass bereits mehr als eine Million Brasilianer infiziert sein könnte. Mitverantwortlich dafür dürfte die Haltung von Präsident Jair Bolsonaro und einflussreicher evangelikaler Sekten sein. Sie lehnen Maßnahmen gegen die Pandemie ab.
Das Coronavirus beherrscht seit Wochen die Welt – und damit auch ein äußerst unangenehmes Gefühl: Angst. Zum Teil entwickeln Menschen krankhaft anmutende Züge, wenn sie Toilettenpapier, Desinfektionsmittel oder Lebensmittel hamstern. Der international anerkannte Angstforscher Borwin Bandelow erklärt im Exklusiv-Interview, woher Ängste kommen und ob sie nach Corona wieder vergehen.
Corona tötet weltweit Hunderttausende. Millionen sind infiziert. Auf dem „Schwarzen Kontinent“ könnte die Pandemie besonders verheerende Folgen haben. Hier trifft das Virus auf zahlreiche Länder mit desolatem Gesundheitssystem.
Spanien macht weltweit Negativschlagzeilen durch die Corona-Pandemie: mit einer der höchsten Zahlen an Todesopfern, überlasteten Krankenhäusern, einer harten Ausgangssperre und Denunziationen (wir berichteten). Doch es gibt auch Lichtblicke – so wie die handfeste Solidarität, die vielerorts Ordensschwestern hinter Klostermauern praktizieren.
Sie heiße Natalia, sagt die tschechische Grenzbeamtin hinter ihrer Atemschutzmaske. So dürfe man sie auch in der Zeitung nennen, fügt sie lächelnd hinzu. Zusammen mit einem Kollegen steht die 24-Jährige seit sieben Uhr früh am deutsch-tschechischen Grenz-übergang Sebnitz in der sächsischen Oberlausitz und passt auf, dass niemand die Absperrung passiert.
In immer mehr Bundesländern gibt es bald eine Maskenpflicht. In Bayern muss ab kommenden Montag beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr eine Mund-Nasen-Maske getragen werden. Doch woher bekommt man so etwas? Unsere Redakteurin Simone Sitta hat mit ihrer Tochter Sonja nach einem kostenlosen Schnittmuster eine Behelfsmaske angefertigt.
Klöster gehören zu den Keimzellen der Braukunst. Viele Braustätten beziehen sich auf diese Tradition und nutzen den Titel „Klosterbrauerei“. Echte Klosterbrauereien und Braubetriebe in kirchlicher Trägerschaft sind indes selten geworden. Die Säkularisation im 19. Jahrhundert ließ ihre Anzahl schrumpfen. Vor allem in Bayern gibt es sie heute noch.