Pater Alberich Maria Fritsche ist einer von sechs Zisterziensermönchen im wieder mit geistlichem Leben erfüllten brandenburgischen Kloster Neuzelle. Vorigen Samstag weihte ihn der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt – die erste Priesterweihe in Neuzelle seit 1967. Ein Zisterzienser wurde in Neuzelle sogar zuletzt vor mehr als 250 Jahren zum Priester geweiht. Im Interview spricht der 29-jährige Neu-Pater über seinen Weg zum Glauben und sein Wirken im Kloster.
Die dritte Corona-Welle scheint gebrochen oder zumindest ausgebremst. Mehr als 30 Millionen Deutsche haben bereits die erste Impfdosis erhalten, der bundesweite Inzidenzwert liegt unter 100. Die Rückkehr zu etwas mehr Normalität scheint greifbar. Auch Urlaub ist in vielen Regionen schon oder wohl bald wieder möglich. Wie dieser sicher und zugleich erholsam gestaltet werden kann, testet Schleswig-Holstein, das Bundesland mit den geringsten Inzidenzen, seit Mitte April in einem Modellprojekt.
Nach vier Tagen ist der weitgehend digital abgehaltene 3. Ökumenische Kirchentag am Sonntag zu Ende gegangen. Im Interview zieht der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Feige, eine kritische Bilanz des Treffens. Einen besonderen Schub für die Ökumene könne er bislang nicht erkennen.
Luca Lucchesis „A Black Jesus“ ist nicht der einzige derzeit aktuelle Film, der die Konfrontation zwischen einem überzeugt christlichen Europa und dem Schicksal afrikanischer Migranten an seinen Außengrenzen sucht. Sein Schauplatz ist die kleine sizilianische Stadt Siculiana. Ihren Einwohnern und einigen hier untergebrachten Flüchtlingen bei ihren ernsthaften Bemühungen um Integration zuzusehen, macht Freude und regt zur Nachahmung an.
Am 17. Mai würde er 200 Jahre alt werden: Pfarrer Sebastian Kneipp. In Bad Wörishofen, seiner wichtigsten Wirkungsstätte, feiert man ihn und seine Naturheilverfahren in diesen schwierigen Zeiten ganz besonders, soweit das möglich ist. Kneipps Gesundheitsrezepte zielen darauf ab, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Seine ganzheitliche Therapie basiert vor allem auch auf Abhärtung, zum Beispiel durch Wassertreten oder Nutzung heilkräftiger Pflanzen. Seine Stärkung des Immunsystems ist auch heute aktuell, gerade in Corona-Tagen.
Halt, Struktur und Orientierung im Glauben spielen für die alleinerziehende Friseurmeisterin Ulrike Schuster und ihre neunjährige Tochter Marie eine wichtige Rolle. Entschieden wehrt Schuster sich gegen die Verunglimpfung von Alleinerziehenden als Familienversager.
Für Papst Franziskus hat der Einsatz gegen das organisierte Verbrechen einen hohen Stellenwert. Als Zeichen dafür gilt die Seligsprechung des Mafiajägers und Staatsanwalts Rosario Angelo Livatino an diesem Sonntag in Agrigent.
Viele kennen ihn durch seine Bücher, Fernsehauftritte und die Zeit als Wallfahrtsdirektor im mittelschwäbischen Maria Vesperbild: Den Apostolischen Protonotar Wilhelm Imkamp. Seit 2017 wirkt er als Direktor der Hofbibliothek des fürstlichen Hauses Thurn und Taxis in Regensburg. Der langjährige Autor unserer Zeitung ist zudem Konsultor der Kongregation für die Heilig- und Seligsprechungen und Mitglied der Päpstlichen Akademie in Rom. Wir befragten ihn zu zwei Großen der jüngeren Kirchengeschichte.
Frankreich-Urlauber, die den Norden des Landes mögen, fahren meist in die Normandie oder die Bretagne. Die Küste der Picardie lassen sie links liegen. Dabei bietet die Region mit ihren charmanten Städtchen ganz viel: für Naturliebhaber, kulturell interessierte Reisende – und nicht zuletzt Pilger.
Sein Rücktritt im April 2010 machte bundesweit Schlagzeilen. Seitdem ist es ruhiger geworden um den früheren Bischof von Eichstätt, Augsburg und deutschen Militärbischof Walter Mixa. Der am 25. April 1941 in Königshütte/Oberschlesien Geborene feiert seinen 80. Geburtstag. In einem exklusiv auf der Homepage der Diözese und in unserer Zeitung veröffentlichten Beitrag schreibt der Augsburger Bischof Bertram Meier:
„Wem hat der liebe Gott schon persönlich gesagt, wie er gelobt werden möchte? Ich mach’s auf meine Weise.“ So spricht Benedicta Ebner über ihren Gesang oder das Engagement, moderne Musik in Gottesdienste einfließen zu lassen. Mit ihrem speziellen Ansatz gibt die 1982 geborene Frau den Ton an.
Bäume sind Wegweiser. Die Bäume sind Freunde. Die Bäume haben viel mehr Wert als die Festmeter Holz, die man für Geld verscherbeln kann.“ – „Das ist doch esoterisch, oder?“, war eine der ersten Fragen, als das Buch „Unsere fünf heiligen Bäume“ auf dem Küchentisch lag. Der Untertitel „Meditieren und heil werden in der Natur“ war ein Hinweis darauf, dass heutige Bücher über den Wald und die Bäume tatsächlich nicht ganz ohne Esoterik auszukommen scheinen.
Viel weiß man nicht über ihn. Doch an Belgiens Küste ist er ein bekannter Volksheiliger: Sint (Sankt) Idesbald, der Flame, Patron der Seefahrer und Schiffer. Gläubige schätzen seine Fürsprache bei Rheumaleiden und Fieberschüben. Am Gedenktag, dem 18. April, besuchen Pilger sein Grab in der Brügger Wallfahrtskirche Onze-Lieve-Vrouw ter Potterie.
Es ist eines der romantischen Klischees schlechthin: Der Schäfer auf der Weide, inmitten seiner Schafe, alles weiß und weich, niedlich und friedlich. Doch die Realität der nurmehr wenigen Berufsschäfer sieht anders aus. Richard Kiemer aus dem oberbayerischen Unterumbach im Landkreis Dachau ist einer von ihnen.
Mal raus aus der Stadt oder der unmittelbaren Wohnumgebung, tüchtig die Beine bewegen und in frischer Luft tief durchatmen: Eine Wanderung auf Deutschlands wohl bekanntestem Höhenwanderweg, dem 169 Kilometer langen Rennsteig im Thüringer Wald, ist dafür genau das Richtige – erst recht in Corona-Zeiten. Abstand halten kann man hier gut.
Auch wenn es in Medien und Handel bisweilen so wirkt: Ostern ist kein Konsumfest mit Schokohasen und bunten Eiern. Für Christen ist es gelebte religiöse Tradition. Die Kreuzreiterprozession in der Lausitz ist einer der jahrhundertealten Bräuche, die sich um das wichtigste christliche Fest ranken.
An einem Samstag in der Altstadt von Jerusalem. Zwischen 17 und 18 Uhr werden fünf US-Amerikanerinnen Teil einer jahrhundertealten Tradition. Marina, eine der fünf, hat bei Wassim Razzouk einen Termin vereinbart. Die jungen Frauen, die zwei irakischstämmigen Familien angehören, lassen sich vom Meister tätowieren. In der Jerusalemer Altstadt liegt das wohl älteste Tätowier-Studio der Welt.
Gibt es ein Paradies auf Erden? Ja! Es sind die am Äquator gelegenen Galápagos-Inseln im Pazifik, etwa 1000 Kilometer westlich der Küste von Ecuador. Die Tiere, die dort leben, sind ohne Scheu. Ganz nahe können die Menschen mitten in der Natur an sie heran.
Seit dem Mittelalter lokalisiert die christliche Tradition die Anklage und Verurteilung Jesu durch Pontius Pilatus bei der antiken Festung Antonia. Archäologen sind anderer Meinung: Sie weisen auf den Palast des Königs Herodes.
Düster ist es im Palast, in dem Pontius Pilatus auf einem Sessel sitzt. Umgeben von epochaler Filmmusik spricht er zu Jesus, zum Volk, mit sich selbst, stellt rhetorische Fragen, ringt mit sich. In seinen Gesichtszügen wechseln sich Macht, Ratlosigkeit und Verzweiflung ab. „Wofür hast du denn den Tod verdient?“ „Er hat nichts Übles getan! Soll ich euren König kreuzigen?“ – Die Ostergeschichte ist bekannt, jedoch nicht aus der überraschenden Perspektive des Filmprojekts „Passion 2:1“: Fünf Personen, Maria Magdalena, Judas, Petrus, der Hohepriester Kaiphas und Pontius Pilatus, erzählen aus ganz persönlichen Blickwinkeln. Nur einer ist nicht da – Jesus. Und doch kreist alles um ihn.
In Schule und Arbeit werden sie ausgegrenzt. Ihre Mitmenschen haben oft nur wenig Verständnis für ihr besonderes Dasein: Menschen mit Downsyndrom stoßen fast überall auf der Welt auf die gleichen Herausforderungen – und doch gestaltet sich der Kampf um mehr Inklusion für Betroffene und ihre Familien in anderen Kulturen sehr unterschiedlich. Zum Beispiel in Afrika.
Der Garten Getsemani gehört zu den bekanntesten biblischen Orten. Das Neue Testament erwähnt ihn im Zusammenhang mit dem Passionsgeschehen: Im Markus- und Matthäus-Evangelium wird der Garten am Fuße des Ölbergs als Ort von Jesu Todesangst und Verhaftung geschildert. Bei Bauarbeiten nahe der modernen Pilgerkirche wurden kürzlich 2000 Jahre alte Spuren gefunden.
Für die katholische Kirche ist die vor 1700 Jahren vom römischen Kaiser Konstantin ausgerufene Sonntagsruhe noch immer ein „Band der Einheit und des Friedens“. So drückte es der in Trier geborene heilige Ambrosius aus, einer der wichtigsten Kirchenlehrer der Antike. Ein Band allerdings, das seine Reißfestigkeit zunehmend verliert. Längst nämlich ist das reine Freizeit-Wochenende zur sonntäglichen Besinnungs-Alternative geworden.
So stattlich die Baulichkeiten von St. Nazianz im US-Bundesstaat Wisconsin sich auch präsentieren: Das Innere der alten Klosteranlage ist teilweise von Vandalen verwüstet. Geistergeschichten, die um den Ort kursierten, schreckten lange Zeit potenzielle Investoren ab. Der Ort wurde von „Father Ambrose“ gegründet, einem umstrittenen Priester aus dem Schwarzwald, der hier eine urchristliche Kommune leitete.
War er Opfer, Nutznießer oder Mitläufer? Stefan Heym zählt zu den bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Rolle in der DDR ist bis heute umstritten, von der roten Diktatur hat er sich nach Ansicht von Kritikern nie eindeutig genug distanziert. In Chemnitz soll jetzt sein Werk aufgearbeitet werden.
Der „Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt“ kennt manch ungewöhnliches Datum. Dudelsackspieler in aller Welt haben den 10. März dick im Terminplaner angestrichen: Schotten und Schottland-Fans feiern dann den Internationalen Tag des Dudelsacks. Der Schweizer Thomas Schönholzer ist einer von ihnen.
Ausgerechnet ein römischer Kaiser, noch dazu ein Schwärmer für den antiken Sonnengott Sol, ebnete dem christlichen Sonntagsfest den Weg. „Alle Richter, die städtische Bevölkerung und alle Gewerbe sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen“, ließ Konstantin der Große sein Volk im März 321 wissen.
„Black Lives Matter“ haben sie sich auf die Fahnen geschrieben und wollen damit zum Ausdruck bringen: Das Leben von Schwarzen ist genausoviel wert wie das von Weißen! Die US-amerikanische Bürgerbewegung, die sich gegen Polizeigewalt und vermeintlichen Rassismus in der Gesellschaft wehrt und dafür von Medien und Öffentlichkeit in Europa gefeiert wird, gerät jedoch zunehmend selbst in Rassismusverdacht.
Der Bart ist ab, die Haare geschnitten – alles auf Anfang! Am Aschermittwoch 2019 stand Christian Stückl wie vorige Woche im Passionstheater, um den Haar- und Barterlass für die kommenden Passionsspiele zu verkünden. Die Haare wuchsen, Bärte sprossen, kurz vor Weihnachten begannen die Proben. Wenige Wochen später zogen dunkle Corona-Wolken auch über Oberammergau.
Wohl kein anderes Opfer der NS-Justiz wurde so instrumentalisiert wie Sophie Scholl. Die DDR feierte die 1943 hingerichtete Studentin als sozialistische Widerstandskämpferin gegen den Faschismus. Heute gilt sie als führender Kopf der „Weißen Rose“. Sie war beides nicht, zeigt die neue Biografie von Robert M. Zoske.
Nur wenige Touristen verirren sich in die Kleinstadt im ländlichen Norden Südafrikas. Für Sprachforscher hingegen ist Upington, das verschlafene Nest am Rand der Kalahari-Wüste eine Schatztruhe: Hier lebt Katrina Esau. Sie beherrscht als letzter Mensch auf Erden die Sprache N|uu.
Traditionell ist Fastnacht die Zeit der Siedegebäcke, also der in heißem Fett ausgebackenen Backwerke. Das hängt mit der unmittelbar bevorstehenden vorösterlichen Fastenzeit und der früher üblichen strengen Fastendisziplin zusammen, die den Genuss von Schmalz, Fett, Milch, Butter, Käse und Eiern für mehrere Wochen verbot.
Die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche neue Einreisebeschränkungen verhängt. Die Sorge, dass Reisende aus besonders betroffenen Ländern das mutierte Virus im Gepäck haben, ist groß. Besonders stark bemerkbar machen sich die Folgen solcher Maßnahmen im weltweiten Kampf gegen die Pandemie dort, wo sich sonst täglich die Wege hunderttausender Reisender kreuzen: am Flughafen. Der katholische Flughafenseelsorger in München, Franz Kohlhuber, berichtet im Interview über seine ungewöhnlichen Arbeitsbedingungen in der Krise.
Mutters fester Glaube gab dem Katholiken Wolfgang Kraus stets Halt im Leben. „Vergiss bitte unseren Herrgott nicht. Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand. Er wird dich immer hören und lieben“, sagte sie stets zu ihm. Aufgewachsen in Kraus im Sauerland. Heute lebt der 68-jährige Architekt in Groß Särchen (sorbisch: Wulke Ždźary) in der Oberlausitz.
Ob in den deutschen Mittelgebirgen oder in den Alpen: Eine winterliche Auszeit mit sportlicher Betätigung auf Skiern steht heutzutage hoch im Kurs. Dass ein vergleichsweise teurer und modern wirkender Sport aber bereits in den 1950er Jahren – ja, sogar schon Jahrzehnte davor – in Deutschland bekannt und populär war, wird die meisten überraschen.
Wer hat diese Wintersportkultur nun in Gang gesetzt?
2021 soll ein wichtiges Jahr für die Ökumene werden. Jedenfalls wünschen sich das die Organisatoren des Ökumenischen Kirchentags im Mai in Frankfurt, wenn auch die Planungen dafür coronabedingt angepasst werden müssen. Bischof Gerhard Feige aus Magdeburg, der Ökumene-Verantwortliche der Deutschen Bischofskonferenz, hält das Treffen für einen „Gradmesser“ im Miteinander der Konfessionen. Im Interview spricht er über Perspektiven für ein gemeinsames Abendmahl und den hier und da auftretenden „begrenzten Dissens“ zwischen den ökumenischen Partnern.
Giuseppe Verdi komponierte „Nabucco“, „Rigoletto“, „La Traviata“ und „Aida“ und gilt als bedeutendster Komponist Italiens. Vor 120 Jahren, am 27. Januar 1901, starb er im Alter von 87 Jahren in Mailand. Welche Bedeutung Verdi für die Musik hat und warum er glaubt, dass der Maestro nicht ausreichend gewürdigt wird – das erzählt im Exklusiv-Interview der niederländische Komponist Frank van Strijthagen, der Vorsitzende der in Planegg bei München ansässigen Internationalen Giuseppe-Verdi-Stitung.
Als Kenias Bildungsminister George Magoha im Juli vor die Kameras trat, sprach er Worte, die damals niemand hören wollte: Das aktuelle Schuljahr sei „verloren“. Die Schüler der ostafrikanischen Nation müssten den Unterrichtsstoff 2021 wiederholen. Geändert hat sich seither wenig. Aus der Corona- ist längst eine Bildungskrise geworden.
Ein windgepeitschtes Kap im Süden Portugals trägt seinen Namen, dargestellt wird er oft mit einem Schiff oder in Begleitung eines Raben: der heilige Vinzenz. Zum Gedenktag am 22. Januar blicken wir auf das Leben des Heiligen und die Ereignisse nach seinem Martyrium – und gehen auf Spurensuche in der beliebten Urlaubsregion Algarve.